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Premieren bei den 14. Tischtennistagen

Der Nachwuchs des TSV Großglattbach holt zum ersten Mal den Sieg bei der alljährlichen Turnierserie zwischen Weihnachten und Silvester. Neu ist auch das Inklusionsturnier, in dem Zweier-Teams aus Menschen mit und ohne Behinderung an den Start gehen. Lea Ruof und Markus Off gewinnen das Mitternachts-Mixed.

  • Lea Ruof und Markus Off vom TSV Oberriexingen gewinnen das Mitternachts-Mixed vor ...

    Lea Ruof und Markus Off vom TSV Oberriexingen gewinnen das Mitternachts-Mixed vor ...

  • Volles Haus herrscht in Großglattbach während des Inklusionsturniers (Bild), aber auch während der übrigen Wettbewerbe bei den 14. Tischtennistagen des TSV. Fotos: Küppers, privat

    Volles Haus herrscht in Großglattbach während des Inklusionsturniers (Bild), aber auch während der übrigen Wettbewerbe bei den 14. Tischtennistagen des TSV. Fotos: Küppers, privat

  • ... der Auricher Konkurrenz Daniela Schlag/Nico Wäbisch, die Zweiter bei dem Wettbewerb wird.

    ... der Auricher Konkurrenz Daniela Schlag/Nico Wäbisch, die Zweiter bei dem Wettbewerb wird.

Tischtennis. Bei seinen Tischtennistagen hat der TSV Großglattbach dieses Mal 149 Sportler aus 22 Vereinen in fünf Bezirken und zwei sozialen Einrichtungen zu Gast gehabt. Diese belagerten zwischen den Jahren an 32 Stunden Turnierzeit die Platten in der Großglattbacher Vereinshalle, die im Tischtenniskeller, auf der Bühne und in der Halle selbst aufgestellt waren. Neben Jugend-, Freizeit- und Mitternachtsturnieren zählte erstmals auch das Inklusionsturnier für Menschen mit und ohne Handicap zum Programm.

„Die Idee hinter dem Inklusionsturnier ist, dass wir Menschen mit und ohne Behinderung zusammenbringen wollen, die normalerweise so nicht zusammenkommen“, erklärt Stefan Baiker vom TSV Großglattbach. Beruflich leitet er den Bereich Ambulantes Wohnen bei der Lebenshilfe Vaihingen/Mühlacker. Beim TSV betreut er die Inklusionsgruppe, die sich immer mittwochabends zum gemeinsamen Trainieren trifft. Im Jahr 2018 hat der TSV Großglattbach gemeinsam mit der Lebenshilfe Vaihingen/Mühlacker ein großes Inklusionsturnier in der Senderstadt ausgerichtet. Jetzt folgte eine verkleinerte Ausgabe im Rahmen der Tischtennistage.

„An unserem ersten Turnier haben wir im Oktober 2015 teilgenommen“, erzählt Baiker, wenige Monate also, nachdem die Inklusionsgruppe ins Leben gerufen worden ist. Bei seiner Arbeit für die Lebenshilfe habe er zuvor immer wieder festgestellt, „dass viele unserer Klienten sich schwertun, Begeisterung zu zeigen, sobald das Thema Sport auftaucht“, sagt er. „Dann habe ich mit der Thematik Tischtennis angefangen und viele haben gesagt: Das kennen wir.“ Für Baiker und seine Mitstreiter war das letztlich die Initialzündung. „Dann habe ich gesagt: Gut, dann spielen wir Tischtennis.“

Nicht überall offene Ohren bei Sportvereinen für Idee der Inklusion.

Verschiedene Vereine hat er angefragt, nicht immer war man von seiner Idee begeistert. Ganz anders beim TSV Großglattbach, wo man sich eine solche Inklusionsgruppe sofort vorstellen konnte. „Wir haben hier Schnuppertage gemacht zum Ausprobieren, ob die Begeisterung auch tatsächlich bleibt“, sagt Baiker. Das war der Fall. Bis heute haben sie hier einen festen Stamm mit zehn bis zwölf Personen, die aus der ganzen Umgebung von Kleinsachsenheim bis Wiernsheim kommen. Zwar sind in der Zwischenzeit einige auch wieder abgesprungen, „aber die, die von Anfang an wirklich begeistert waren, die kommen immer noch und sind auch wirklich mit Begeisterung dabei.“ Das zeigt sich nicht zuletzt daran, dass das Tischtennis bei ihnen „ganz klar vorne“ ist, auch wenn sie noch andere Hobbys haben. Geht es also mal zu einem Turnier – vor der Pandemie war das zwischen drei und vier Mal pro Jahr der Fall – dann müssen notfalls auch alle anderen Hobbys hintenanstehen. Entsprechend engagiert waren sie auch bei diesem Inklusionsturnier in Großglattbach dabei. Insgesamt 14 Teams spielten die Sieger unter sich aus. Dabei spielten jeweils ein Mensch mit und einer ohne Behinderung in einem Team, es gab zwei Einzel und ein Doppel. „Es ist wichtig, dass man als Team agiert“, sagt Turnierleiter Volker Langenstein über das Geheimnis des Erfolgs. Was Baiker dabei besonders freut: Teilnehmer aus seiner Inklusionsgruppe haben nicht nur das Inklusionsturnier bestritten, sondern sich auch bei den Wettbewerben an den anderen Tagen mit ihren Mitspielern gemessen. „Da haben sie auch ganz gute Platzierungen erreicht“, sagt Baiker. Das nächste große Ziel ist ohnehin schon gesteckt. 2023 wollen sie gemeinsam nach Essen fahren. „Da gibt es ein großes inklusives Turnier“, erzählt Baiker. Ehrensache also, dass auch die Spieler der Inklusionsgruppe des TSV bei diesem Turnier dabei sein wollen.

Großglattbacher Jugend holt zum ersten Mal den Sieg beim eigenen Turnier.

Mit nur fünf Mädchenmannschaften war das U-15-Turnier schwach besetzt. Obendrein ließ der Turnierablauf etwas Spannung vermissen – die Rollen waren zu klar verteilt. Die TSF Ditzingen holten sich deutlich den Turniersieg vor dem TSV Grafenaus und dem TSV Aurich (Ronja und Finia Schray). Die Grossglattbach Teams um Alessa Bertsch und Thara Hauser einerseits sowie Laura Ölschläger und Times Schäfer andererseits belegten die Plätze vier und fünf.

Die männliche Jugend U 19 zeigte dagegen Tischtennis vom Feinsten. Außerdem waren die Gastgeber zum ersten Mal in den 14 Turnierjahren erfolgreich. Zwar wurden die starken Teams des TTV Knittlingen und der SpVgg Mönsheim Gruppensieger, doch die Gruppenzweiten setzten sich in den Halbfinals durch. Im Endspiel bezwang der TSV Großglattbach den TTC Oberderdingen mit 4:2.

Zum Abschluss der Tischtennistage gab es auch dieses Mal das beliebte Mitternachts-Mixed der Aktiven. Lea Ruof/Markus Off vom TSV Oberriexingen gewannen den Wettbewerb vor dem Auricher Doppel Daniela Schlag/Nico Wäbisch.

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