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Stars nehmen sich Zeit für ein Stück Kuchen

Beim Charity Bike Cup radeln Prominente für einen guten Zweck – Strecke führt durch Eberdingen und Hochdorf – 1100 Teilnehmer

  • Gemächlich rollt das Feld beim Charity Bike Cup durch Eberdingen. Erst in der letzten Runde wurde das Tempo angezogen. Foto: Simecek

    Gemächlich rollt das Feld beim Charity Bike Cup durch Eberdingen. Erst in der letzten Runde wurde das Tempo angezogen. Foto: Simecek

Bereits zum achten Mal fand in Heimerdingen der Charity Bike Cup mit zahlreichen Prominenten aus der Radsport-Szene, aber auch aus anderen Bereichen des Sports und des öffentlichen Lebens statt. Wieder einmal führte die Strecke auch durch Hochdorf und Eberdingen. Insgesamt fanden sich rund 15 000 Radsportbegeisterte an der rund 20 Kilometer langen Rundstrecke ein. Es ist irgendwie eine positive Spirale, in der sich der Charity Bike Cup derzeit befindet. Einst wurde Mitorganisator und Hauptsponsor Michael Müller belächelt, als er 1000 Teilnehmer als Ziel ausgab. Inzwischen wurde die 1000er-Marke zum zweiten Mal überschritten. Nach 1050 im Vorjahr gab es in diesem Jahr mit 1100 einen neuen Teilnehmerrekord. Und damit aller Voraussicht nach auch einen Spendenrekord. Die genaue Spendensumme zu Gunsten der Kinderhilfsorganisation Star Care muss zwar noch ermittelt werden, die 40 000er-Marke wird aber in diesem Jahr auf jeden Fall geknackt. Nach 42 000 Euro im Vorjahr, in denen auch einige Privatspenden unter anderem vom bis-lang einzigen deutschen Tour-de-France-Sieger Jan Ullrich enthalten waren, könnte diese Summe in diesem Jahr noch übertroffen werden. Insgesamt wurden in den ersten sieben Auflagen des Radsportereignisses 240 000 Euro für Kinder in Not eingefahren. Der Charity Bike Cup steht und fällt natürlich mit den prominenten Teilnehmern. Und die kommen mehr und mehr, je populärer die Veranstaltung wird und je größer die eingefahrene Spendensumme ist. Aber es gibt auch Teilnehmer, die der Veranstaltung seit Jahren die Treue halten. Jan Ullrich beispielsweise, der seinen ehemaligen Teamkollegen Matthias Kessler, der seit einem Trainingsunfall 2010 halbseitig gelähmt ist, auf dem Tandem auf dem Rundkurs begleitete. Oder auch der ehemalige Ski-Star Frank Wörndl, der trotz eines schweren Sturzes 2011 immer wieder kommt. „Quäl dich, du Sau“, ist ein legendärer Motivationsspruch von Udo Bölts, der Ullrich einst zum einzigen Tour-Sieg trieb. Aber auch 2014 musste sich Ullrich auf dem Tandem quälen, genauso wie Beachvolleyball-Olympiasieger Jonas Reckermann, der es sich nicht nehmen ließ, sowohl am Rennen am Vormittag, als auch an der gemütlichen Tour am Nachmittag teilzunehmen. „Das spüre ich jetzt aber schon in den Waden“, gestand er am Nachmittag beim Interview vor dem Eberdinger Rathaus und übte prompt den Einkehrschwung, um sich bei der Eberdinger Hocketse mit einem Stück Kuchen zu stärken. Auch Danilo Hondo quälte sich beim Rennen am Sonntagmorgen. Er fuhr, nachdem er am Tag zuvor mit einem Sieg vor rund 6000 Zuschauern auf einem 1,2 Kilometer langen Rundkurs seine Karriere beendet hatte (siehe Info: „Hondos großer Abschied“), mit angebrochenem Handgelenk stets in der Spitzengruppe mit, ließ am Ende aber den Amateuren den Vortritt. In etwas mehr als 1:10 Stunden absolvierte der Ulmer Arnold Fiek die 79,2 Kilometer, von denen allerdings die Hälfte neutralisiert gefahren und nicht gezeitet wurde, als Schnellster und gewann im Sprint vor Jonas Engel aus dem Pro Cycling Team Stuttgart und dem bereits 51-jährigen Ingo Koßmann. Neben Hondo ließ ein weiterer deutscher Radstar seine Karriere auf der Strecke rund um Eberdingen ausklingen. Nachdem Jens Voigt erst vor wenigen Wochen den Stundenweltrekord eingestellt hatte, rollte er beim Charity Bike Cup sozusagen aus. Wobei ausrollen bedeutet, dass er auch im nächsten Jahr noch rund 10 000 Kilometer auf dem Fahrrad unterwegs sein wird, um vernünftig abzutrainieren. Wo er aber beim Charity Bike Cup noch auftauchte, waren er und seine Autogramme heiß begehrt. Er stellte auch die ganzen anderen Radsportgrößen, zu denen unter anderem Udo Bölts, Marcel Wüst, Rolf Aldag, Olaf Ludwig, Jens Heppner oder Steffen Wesemann gehörten, in den Schatten. Sie alle, wie auch Sat-1-Nachrichtenmann Marc Bator, Schauspieler Maximilian Held, Ex-Skispringer Alexander Herr oder eben Reckermann und Wörndl zeigten sich beim Charity Bike Cup äußerst publikumsnah, weshalb auch die Hocketse beim Eberdinger Rathaus wieder gut besucht war. Selten einmal kommt man so nahe an die ehemaligen und aktuellen Stars heran. Und auf der Stuttgarter Straße klatschen die Fahrer auch gerne mal mit den Fans am Streckenrand ab.
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