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Geht Durchmarsch des VfB Eberdingen noch weiter?

Junges Team will beweisen, dass sie zurecht in der B-Klasse steht – Ziel ist aber erst einmal der Klassenerhalt wie bei VSG Gündelbach

  • Beim Stadtpokal sind Simon Knecht (links) und der VfB Eberdingen auf Jürgen Eberhardt und die VSG Gündelbach getroffen. Jetzt gibt es ein Wiedersehen in der Liga. Foto: Archiv/Nachreiner

    Beim Stadtpokal sind Simon Knecht (links) und der VfB Eberdingen auf Jürgen Eberhardt und die VSG Gündelbach getroffen. Jetzt gibt es ein Wiedersehen in der Liga. Foto: Archiv/Nachreiner

Die VSG Gündelbach und der VfB Eberdingen gehen mit einer vergleichbaren Zielsetzung in die an diesem Sonntag (ab 14 Uhr) in Markgröningen startende neue Saison der Volleyball-Mixedrunde B 1 Nord. Beide Teams haben erst einmal den Klassenerhalt als Ziel ausgegeben. Aber beide Mannschaften schielen auch nach Höherem.

VSG Gündelbach

Die Gündelbacher gehen bereits in ihre dritte Saison in der B-Klasse. Davon, dass die VSG sich in der Zwischenzeit in der zweithöchsten Liga in Württemberg etabliert hat, will Marcus Bischoff allerdings nichts wissen. „Im Mixedbereich ist es immer schwierig, so etwas einzuschätzen“, sagt der Gündelbacher Abteilungsleiter. „Man weiß nie, wer welche Mannschaft verlassen hat oder wer sich welchem Team angeschlossen hat. Außerdem kann man immer schlecht einschätzen, ob die Absteiger aus der A-Klasse Ambitionen haben, gleich wieder aufzusteigen.“ Deshalb siedelt Bischoff das Saisonziel der Gündelbacher auch recht niedrig an. „Wir sind auch wegen der Erfahrungen mit der Drei-Punkte-Regel vorsichtig. Wir sind keine Mannschaft, die oft 2:0 nach Sätzen gewinnt – Siege, die besonders wertvoll sind. Wir sind eher ein Team, das ab und zu 0:2 verliert“, erklärt der Abteilungsleiter. „Deshalb heißt das Ziel: Klassenerhalt.“

Zu oft haben die Gündelbacher bereits den ersten Satz verschlafen. „Der ist immer relativ schnell verloren“, sagt Bischoff. „Wir wissen, dass es dieses Problem gibt. Wir würden es auch gerne abstellen. Aber irgendwie brauchen wir den ersten Satz, um erst richtig heiß zu werden. Das ist ein psychologisches Problem.“ Schon in der vergangenen Saison war das ein Problem für die VSG. Bischoff: „Wir hatten, was Siege und Niederlagen betrifft, in etwa eine ausgeglichene Bilanz. Mit der alten Zwei-Punkte-Regel wären wir damit wahrscheinlich im vorderen Drittel gelandet. Doch mit der neuen Drei-Punkte-Regel war es bis zum Ende knapp.“

Um Abhilfe zu schaffen, haben sich die Gündelbacher für die neue Saison zumindest eines vorgenommen. „Wir werden früher in die Halle kommen und uns etwas länger aufwärmen, damit etwas mehr Schweiß schon fließt, bevor der erste Aufschlag gespielt wird“, erklärt Bischoff. „Dann schauen wir mal, ob es etwas bringt.“

Außerdem haben die Gündelbacher ihre Heimspielstätte, die Wachtkopfhalle, zurück, nachdem sie in der vergangenen Saison wegen der Hochwasserschäden saniert wurde. „Mit neuem Boden und neuer Netzanlage“, sagt Bischoff mit Stolz in der Stimme. Denn die Wachtkopfhalle war in der Vergangenheit fast zu so etwas wie einer Bastion geworden. „Die Gegner haben dort Probleme, weil die Decke so niedrig ist“, berichtet der VSG-Abteilungsleiter.

VfB Eberdingen

Erst vor zwei Jahren hat der VfB Eberdingen eine Mannschaft für den Mixed-Spielbetrieb gemeldet. Seitdem marschieren die Eberdinger um Abteilungsleiterin Diana Müller von einem Erfolg zum nächsten. Im ersten Jahr Meister in der D-Klasse. Dann sofort den Durchmarsch in die B-Klasse. Und nun in der zweithächsten Spielklasse in Württemberg bei Mixedmannschaften? „Wir groß der Sprung von der C- in die B-Klasse ist, weiß ich nicht. Die B-Klasse ist absolutes Neuland für uns. Wir haben keine Ahnung, was auf uns zukommt“, sagt Diana Müller. Die Abteilungsleiterin, die in der Mannschaft selbst aktiv ist, ist aber zuversichtlich. Diana Müller: „Das Minimalziel ist der Klassenerhalt. Ich würde mir aber einen guten Mittelfeldplatz oder sogar das obere Drittel wünschen.“ Mut macht ihr das Pokalspiel gegen Weiler zum Stein in der vergangenen Saison. „Trotz der 1:2- Niederlage war Weiler zum Stein, damals ein B-Ligist, durchaus in Reichweite“, berichtet sie.

Der Vorteil der Eberdinger: Bis auf Diana Müller sind alle Spieler noch keine 30 Jahre alt. Und Robert Strobel, Manuel Müller, Patrick Benz, Simon Knecht, Lukas Widmann, Florian Kühne, Melanie Bopp, Natalie Schnaufer, Diana Müller und ihre Tochter Annalena Müller, die als U-17-Spielerin langsam an die Erwachsenen herangeführt werden soll, bringen die Euphorie nach dem Durchmarsch in die B-Klasse mit. „Die erfolgreiche letzte Saison gibt einen großen Hype. Jeder ist höchst motiviert, ins Training zu kommen“, erklärt Diana Müller.

Außerdem haben die Eberdinger einen neuen Trainer gewonnen. Jonas Bund wird das Amt von Diana Müller übernehmen, die sich nun wieder ganz aufs Spielen konzentrieren kann. „Ich bin froh, dass ich den Job abgeben konnte. Dass ich selbst spiele, war problematisch. Ich musste nach mir selbst schauen, aber auch darauf achten, ob ich die anderen technisch oder taktisch verbessern muss“, berichtet sie. „Und Jonas hat so großes Spielpotenzial, dass er ganz andere Dinge vermitteln kann.“ Bund ist allerdings kein ganz Unbekannter. In der vergangenen Runde heuerte er zunächst als Spieler in Eberdingen an. Als er sich verletzte, übernahm er bereits das Coaching. In dieser Saison spielt er nun wieder aktiv mit Spielerpass, wodurch er für die Freizeitrunde der Mixedmannschaften gesperrt ist.

Erste Maßnahme des neuen Trainers: Er hat die Taktik etwas umgestellt. Während in der Vergangenheit nur in der vorderen Reihe Spielern feste Positionen als Außenangreifer, Mittelblocker und Steller zugewiesen waren, haben die Spieler nun auch in der hinteren Reihe feste Positionen. „Das macht es für die Spieler einfacher. Jeder kann sich auf seine Position besser einstellen. Es gibt mehr Automatismen für jeden einzelnen.“

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