HandballSlide 2

Zukünftig ein Leben zwischen Vaihingen, Stuttgart und Ketsch

Bianco wechselt vom Drittligisten Bietigheim II zum Zweitligisten Kurpfalz Bären, geht aber weiter in Landeshauptstadt zur Schule.

  • Gianina Bianco hat sich in der 3. Liga etabliert. Die Linkshänderin erzielte 70 Treffer in 17 Spielen und avancierte zur drittbesten Werferin der SG BBM Bietigheim II.  Foto: Baumann

    Gianina Bianco hat sich in der 3. Liga etabliert. Die Linkshänderin erzielte 70 Treffer in 17 Spielen und avancierte zur drittbesten Werferin der SG BBM Bietigheim II. Foto: Baumann

Handball. „Es ist eine Entscheidung für die Kurpfalz Bären Ketsch und nicht gegen die SG BBM Bietigheim“, macht Gianina Bianco klar. Die 17 Jahre alte Rechtsaußen will „den nächsten Schritt gehen, nachdem ich mich in dieser Saison in der 3. Liga etabliert habe“, begründet die Vaihingerin ihren Wechsel vom Handball-Drittligisten SG BBM Bietigheim II zum Zweitligisten aus der Metropolregion Rhein-Neckar. „Für mich als junge Spielerin ist Spielzeit wichtig.“ Und die Chance darauf sieht die U-18-Nationalspielerin in Ketsch am besten gegeben. „Die Kurpfalz Bären haben mich überzeugt. Franziska Steil ist eine super Trainerin. Sie setzt den Fokus auf junge Spielerinnen. Sie hat richtig Lust, mit ihnen zu arbeiten und sie weiterzubringen“, erklärt Bianco.

Doch es ist nicht nur die Übungsleiterin, die bei der Vaihingerin Eindruck hinterlassen hat. „Ich habe mich direkt im Probetraining richtig wohl gefühlt“, erzählt Bianco. Und Steil ergänzt: „Wir sind sehr froh, dass sich Gianina für uns entschieden hat. Ich bin überzeugt, dass sie hier in Ketsch den nächsten Schritt machen wird.“

Der Wechsel fordert von Bianco allerdings einiges. Denn die 17-Jährige wird zumindest in der ersten Saison – sie hat einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieben – noch in Vaihingen wohnen bleiben, da sie erst im nächsten Frühjahr am Schickhardt-Gymnasium in Stuttgart ihr Abitur ablegen. „Ich hatte deswegen nie Bedenken. Das Schickhardt-Gymnasium ist eine Eliteschule des Sports. Die Verantwortlichen unterstützen einen enorm. Schon jetzt gab es für Freistellungen für Nationalmannschaftsmaßnahmen keine Probleme. Und auch beim Nacharbeiten des Stoffes wurde mir immer geholfen. Außerdem ist der Unterricht gestreckt. Statt zwei habe ich drei Jahre Oberstufe“, berichtet Bianco. „Damit ich mich auf den Leistungssport konzentrieren kann, bin ich extra dahin gewechselt.“

Ab dem heutigen Donnerstag – bei der SG BBM Bietigheim II wird kaum noch Training angeboten, weshalb Bianco bereits jetzt ins Mannschaftstraining in Ketsch einsteigt – heißt es dann zunächst vier Mal in der Woche morgens nach Stuttgart zur Schule und nachmittags nach Ketsch pendeln. Dazu kommt eine weitere Einheit am Samstagvormittag. In der Vorbereitung kann der Aufwand noch größer werden. „Mit dem Zug bin ich etwa anderthalb Stunden unterwegs“, erklärt die Vaihingerin. „Ende September werde ich dann 18 Jahre. Dann werde ich bestimmt auch öfters mit dem Auto fahren, auch wenn das für mich als Fahranfängerin dann eine ganz schöne Herausforderung sein wird.“

Ketsch war aber nicht die einzige Option für Bianco. „Ich hatte einige Angebote von Erst- und Zweitligisten. Und ich habe mir richtig Gedanken gemacht. Ich habe sogar eine Tabelle erstellt, in der ich für jeden Verein die Gründe aufgelistet habe, die für und die gegen einen Wechsel dorthin sprechen. Für die Kurpfalz Bären hat letztlich das Gesamtpaket gesprochen“, berichtet die 17-Jährige.

Ein Verbelib bei der SG BBM Bietigheim, bei der Bianco in der zweiten Frauenmannschaft in der 3. Liga (70 Treffer in 17 Spielen) und in der A-Jugend-Bundesliga zum Einsatz kam, war kaum eine Option. „Ich hatte für mich entschieden, dass ein Wechsel in die 2. Bundesliga für mich der beste nächste Schritt ist. Außerdem war lange nicht klar, ob in Bietigheim der Unterbau des Erstligateams mit der zweiten Mannschaft in der 3. Liga und den Jugend-Bundesliga-Teams überhaupt noch finanziert wird“, erzählt Bianco.

Datenschutz-Einstellungen