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Horrheim revanchiert sich für Hinspielniederlage

Auch im Spitzenspiel gegen den VfB Vaihingen steht die SVH-Abwehr vor heimischem Publikum bombensicher. Beim 6:0 (3:0) lassen die Gastgeber zudem eine ganze Reihe an hochkarätigen Chancen aus, indem sie VfB-Torwart Manuel Nitsche direkt anschießen oder von seinen Reflexen überrascht werden.

  • Flugeinlage im Kampf um den Ball (von links): Horrheims Mario Vehlgut mit Marcio Miguel Moreira Viera und Fabio Tricarico.  Foto: Küppers

    Flugeinlage im Kampf um den Ball (von links): Horrheims Mario Vehlgut mit Marcio Miguel Moreira Viera und Fabio Tricarico. Foto: Küppers

Fußball.Spiel des Tages:

Beim SV Horrheim ist die Welt wieder in Ordnung. Mit der 0:1-Niederlage in Vaihingen war die Serie von acht Siegen seit Saisonauftakt unterbrochen worden. Danach gewann der Tabellenführer der Fußball-Kreisliga B 6 wieder, doch im neuen Jahr ging die Leichtigkeit verloren. „Jetzt ist sie wieder da“, freut sich SVH-Trainer Sergej Hilgenberg. Gegen den VfB Vaihingen gelang vor heimischem Publikum ein 6:0 (3:0)-Sieg, der sogar noch höher hätte ausfallen können.

Vom Anpfiff weg drängten zunächst beide Teams darauf, mit einem schnellen Tor den Gegner in Zugzwang zu bringen. Für den VfB wäre das Joschua Schuller auch beinahe gelungen, doch SVH-Keeper Robin Brosi faustete den Ball aus dem Winkel. Gleich danach umarmte er dankbar Mario Vehlgut, der einem Nachschuss im Weg gestanden war, während der Torwart von der ersten Parade noch am Boden lag. Die Horrheimer ihrerseits versuchten es mit Kopfbällen. Erfolg hatte aber erst ein Eckball in der 15. Minute. Marius Kohler trat das Leder so gefühlvoll, dass es sich am langen Pfosten direkt ins Gehäuse senkte. War der Jubel der Gastgeber da schon groß, so war er sieben Minuten noch viel größer. Mit einem weiteren Kunstschuss war es erneut Kohler, der den Ball an den linken Innenpfosten setzte. Von dort rollte er akkurat auf der Torlinie entlang zum rechten Pfosten und sprang von da ins Tor – 2:0.

„Wir sind personell auf dem Zahnfleisch dahergekommen“, sagt Vaihingens Co-Trainer Philipp Herrmann. Hilgenberg relativiert: „Beim VfB haben einige gefehlt, bei uns aber auch. Und wir stehen unter Druck. Aber wir haben Qualität.“

Vier Horrheimer Angreifer gegen zwei, drei Abwehrspieler bedeuteten in der 28. Minute eine klare Übermacht, doch Joshua Krone schoss knapp am Pfosten vorbei. Bei anderen Versuchen hatte oft der Vaihinger Youngster Philipp Meyer eine Fußspitze dazwischen, so dass der letzte Pass nicht immer zum gewünschten Angreifer fand. Mit seinem Treffer zum 3:0 krönte Hannes Widmann in der 33. Minute einen Sturmlauf über die rechte Seite. In vielen anderen Situationen pfiff der erfahrene Schiedsrichter Nedzo Halilovic gestern Abseits. Meistens mag er damit richtig gelegen haben, Protest kam nur selten. In der 42. Minute hatte Daniel Stierle nach passgenauem Zuspiel von Krone das 4:0 auf dem Fuß. Dieses Mal war es ein Abseits-Pfiff zu viel. Auch beim nächsten Angriff pfiff Halilovic die Akteure zurück, beim übernächsten ebenfalls. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff köpfte Kohler den Ball noch knapp am Gästetor vorbei. „Die Horrheimer haben aus vier Halbchancen drei Tore gemacht“, fasst Herrmann die Halbzeit zusammen.

In der 49. Minute war es Justin Stroh, der einen Angriff über die rechte Seite vortrug, den Überblick behielt und Vehlgut suchte. Doch dessen Schuss ging hoch über den Ballfangzaun hinter dem Gästetor. Wesentlich knapper am Pfosten vorbei ging ein Schuss aus sehr flachem Winkel von Schuller in der 54. Minute. Auf der anderen Seite versuchten es die Horrheimer erst von rechts, im nächsten Anlauf von links – Nitsche hielt seinen Kasten aber zuverlässig sauber. Oder er stand immer zur richtigen Zeit im Weg, wenn die Horrheimer Stürmer aus kurzer und kürzester Entfernung abzogen. Kohler, Krone und Kollegen fanden aus dem Spiel heraus keinen Weg am VfB-Keeper vorbei. Erst als Okan Ilhan im Vaihinger Strafraum Krone von den Beinen geholt hatte, musste sich Nitsche geschlagen geben. Beim Foulelfmeter ließ Pajtim Ajeti ihn in die falsche Ecke hechten und verwandelte sicher zum 4:0 (80.). Damit war der Bann wieder gebrochen. Drei Minuten später erzielte Jonas Brosi einen wunderschönen Treffer beinahe in den linken Winkel. „Über sein Tor haben sich alle gefreut, nachdem er acht Wochen raus war“, sagt Hilgenberg. Krone hatte gestern kein Glück und traf aus kurzer Entfernung in der 84. Minute erneut den VfB-Schlussmann. Dafür setzte der eingewechselte Florian Brosi mit seinem Treffer zum 6:0 den Schlusspunkt, als der Ball in der 86. Minute vom Innenpfosten ins Tor ging. „Sie haben ihrer Mutter ein schönes Muttertagsgeschenk gemacht. Sie ist bei den Spielen immer da“, sagt Hilgenberg über den Doppelpack der beiden Brüder.

Für die Gäste hatten Schuller und Meyer in der 88. Minute gemeinsam eine der Chancen auf den Ehrentreffer, doch er blieb ihnen versagt. „Mit der zweiten Halbzeit bin ich im großen und ganzen zufrieden“, sagt Herrmann. „Eine sehr gute Saison spielen wir so oder so.“ Dass die Horrheimer glücklich waren, bewies eine riesige Traube auf erster und zweiter Mannschaft nach Abpfiff.

SV Horrheim: Robin Brosi – Oliver Seidel (61. Tom Borchert), Pascal Kohler, Pajtim Ajeti, Hannes Widmann (61. Florian Brosi), Marius Kohler (28. Justin Stroh), Daniel Stierle (62. Jonas Brosi), Joshua Krone, Philipp Hachtel, Marco Burkhardt, Mario Vehlgut. VfB Vaihingen: Manuel Nitsche – Tobias Rehfuß, Philipp Meyer, Rosario Belluardo, Muhammed Ali Yaman (36. Okan Ilhan), Emanuel Isaia (32. Marco Barbera), Nico Müller, Ahmed Ciftci, Joschua Schuller, Pasquale Arena, Fabio Tricarico. Tore: 1:0 Marius Kohler (15.), 2:0 Marius Kohler (22.), 3:0 Hannes Widmann (33.), 4:0 Pajtim Ajeti (80./Foulelfmeter), 5:0 Jonas Brosi (83.), 6:0 Florian Brosi (86.). Spieler des Tages: Joshua Krone und Marius Kohler (beide SV Horrheim) sowie Manuel Nitsche und Philipp Meyer (beide VfB Vaihingen). Schiedsrichter: Nedzo Halilovic (FSV 08 Bissingen). Zuschauer: 190.

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