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Horrheim holt zwei Mal einen Rückstand auf

Enzweihingen und der SVH trennen sich im B-6-Spitzenspiel in den Bruckenwasen 2:2 (2:1)-unentschieden.

  • Nach diesem Zweikampf zwischen Enzweihingens Hüdaver Sirin (von rechts) und Horrheims Marco Burkhardt hätte SVH-Trainer Sergej Hilgenberg gerne einen Elfmeterpfiff gehabt. Foto: Nachreiner

    Nach diesem Zweikampf zwischen Enzweihingens Hüdaver Sirin (von rechts) und Horrheims Marco Burkhardt hätte SVH-Trainer Sergej Hilgenberg gerne einen Elfmeterpfiff gehabt. Foto: Nachreiner

Fußball.Spiel des Tages:

Eine Vorentscheidung im Titelkampf der Fußball-Kreisliga B 6 lässt weiter auf sich warten. Gestern haben sich der TSV Enzweihingen und der SV Horrheim in den Bruckenwasen 2:2 (2:1)-unentschieden getrennt. Damit verteidigten die Horrheimer (62 Punkte) zwar die Tabellenführung vor dem TSV Ensingen (61), der beim SV Illingen II mit 6:0 erfolgreich war, und dem Gastgeber (60). Der SVH hat aber schon ein Spiel mehr absolviert als die beiden härtesten und in der Zwischenzeit vielleicht einzigen Konkurrenten um den Aufstieg.

Dass es um viel in dieser Partie in den Bruckenwasen ging, merkte man beiden Teams an. In der ersten Halbzeit neutralisierten sich beide Mannschaften nahezu vollständig. Was nach viel Respekt vor dem jeweiligen Gegner aussah, war aber auch taktisch bedingt. „Wir wollten tiefer stehen und nach Ballgewinnen schnell umschalten“, berichtet Enzweihingens Trainer Xhavit Halilaj. Und sein Gegenüber Sergej Hilgenberg ergänzt: „Eigentlich gehen wir immer gleich vorne drauf und pressen den Gegner. Doch dieses Mal wollten wir erst mal abwarten und schauen, was die Enzweihinger machen. Außerdem wollten wir bewusst über Standards kommen. Das ist eine unserer Stärken.“

Diese spielten die Horrheimer auch zwei Mal gekonnt aus. In der 18. Minute köpfte Jan Maier nach einer Ecke den 1:1-Ausgleich. Und in der 49. Minute faustete TSV-Torwart Semjon Röhlk den Ball nach einem scharf vor das Gehäuse getretenen Freistoß direkt Felix Abel vor die Füße, der das Spielgerät zum 2:2 unter die Latte jagte. Beide Gegentore brachten Halilaj auf die Palme. „Wir wussten, dass die Horrheimer bei Standards stark sind. Doch beide Male waren wir nicht da“, erklärt der Übungsleiter. „Vor allem das Foul von Enes Gür an Hannes Widmann vor dem 2:2 war unnötig. Es wäre leicht gewesen, den Angriff zu verteidigen. Aber wir waren zu spät dran.“

Die Enzweihinger waren jeweils in Führung gegangen. Nach genau einer Viertelstunde schlug Yannick Rähmer einen öffnenden Diagonalball auf David Hanzouli, der Abel noch ins Leere rutschen ließ und dann überlegt ins lange Eck einschob (15. Minute). „Da haben wir nur auf einer Seite umgeschaltet“, ärgert sich Hilgenberg, zollt Yannick Rähmer aber auch Respekt. „Yannick hat einen super Pass gespielt. Es gibt wenige Spieler, die den so aus vollem Lauf hinbekommen.“ Und in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit blockte Mario Vehlgut eine Ecke von Yannick Rähmer auf der Fünfmeterlinie direkt vor die Füße von Hanzouli, der am gedankenschnellsten war und den Ball über die Linie drückte (45.+2).

Nach dem Seitenwechsel waren die Horrheimer etwas engagierter. Die Enzweihinger überließen ihnen aber auch das Mittelfeld. „Wir haben den Horrheimern mit Absicht mehr Räume gegeben, um die Chance auf Konter zu bekommen“, berichtet Halilaj. Und beinahe wäre das auch aufgegangen. In der 88. Minute fand ein langer Ball Yannick Rähmer, der das Spielgerät gegen Abel behauptete und quer auf seinen jüngeren Bruder Marcel Rähmer legte. Doch der eingewechselte Mittelstürmer des TSV schob den Ball knapp am Pfosten vorbei. „Das kann jedem mal passieren. Keiner macht ihm einen Vorwurf“, nimmt Halilaj seinen verletzungsgeplagten Spieler in Schutz.

Davor hätten die Horrheimer aber schon den Sack zumachen können. So lief Marius Kohler in der 58. Minute alleine auf TSV-Torwart Röhlk zu, wurde aber in letzter Sekunde nur Meter vor dem Strafraum von Marc Schwab gestoppt, der beim Tackling eine Rote Karte in Kauf nahm, doch den Horrheimer nach Ansicht von Schiedsrichter Theodoros Chasekidis sauber vom Ball trennte. Nur acht MInuten später senkte sich ein Kopfball von Maier nach einem Freistoß und einer Kopfballverlängerung von Abel auf die Latte. Der SVH-Kapitän stand aber im Abseits (68.). Und in der 77. MInute klärte erst Röhlk rund 14 Metern vor seinem Tor per Faust gegen Widmann, wonach Hilgenberg vehement den Elfmeterpfiff forderte. „Hannes stellt nur den Körper rein. Und Semjon semmelt ihn einfach um“, ärgert sich der SVH-Trainer. Halilaj sah das jedoch anders: „Das war für mich ein klares Foul am Torwart.“ Doch die Horrheimer hätten auch so in Führung gehen können. Denn nach der Faustabwehr von Röhlk fiel der Ball Marius Kohler vor die Füße. Der Mittelstürmer wurde aber gerade noch am Abschluss von Nicholas Lutz gehindert.

Die Faustabwehr von Röhlk war aber nicht die einzige Situation, in der es nach Meinung von Hilgenberg einen Strafstoß hätte geben können. Als Marco Burkhardt kurz darauf in den Strafraum dribbelte, wurde er von Hüdaver Sirin und Grinko ins Straucheln gebracht. „Es ist kein schlimmes Foul, aber Marco kommt aus dem Tritt“, analysiert Hilgenberg. Doch wieder ist Halilaj anderer Meinung: „Hüdaver hat den Ball sauber mit der Hacke gespielt. Danach trifft der Horrheimer meinen Innenverteidiger.“

TSV Enzweihingen: Semjon Röhlk – Felix Frommer (46. Enes Gür), Waldemar Grinko, Marc Schwab, Christian Stier (64. Nicholas Lutz), Sven Adamovic, Yannick Rähmer, Tomas Karabas, Daniel Golchert (64. Hüdaver Sirin), David Hanzouli, Dolorjant Imeri (73. Marcel Rähmer). SV Horrheim: Christian Asprion – Mario Vehlgut, Felix Abel, Jan Maier, Pascal Kohler, Pajtim Ajeti, Marco Burkhardt, Joshua Krone, Daniel Stierle (5. Philipp Hachtel), Hannes Widmann (38. Justin Stroh), Marius Kohler (58. Jonas Brosi). Tore: 1:0 David Hanzouli (15.), 1:1 Jan Maier (18.) 2:1 David Hanzouli (45.+2), 2:2 Felix Abel (49.). Spieler des Tages: Marco Burkhardt (SV Horrheim), Marc Schwab (TSV Enzweihingen). Schiedsrichter: Theodoros Chasekidis. Zuschauer: 200.

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