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Enzweihingen muss sich den Titel erkämpfen

Der 3:2 (1:1)-Sieg gegen den TSV Großglattbach am letzten Spieltag bedeutet die Meisterschaft in der B 6.

  • Beim TSV Enzweihingen brechen nach dem Abpfiff alle Dämme, es gibt Sekt- und Bierduschen. Die Mannschaft steigt als Meister der Kreisliga B 6 direkt in die Kreisliga A 3 auf. Foto: Küppers

    Beim TSV Enzweihingen brechen nach dem Abpfiff alle Dämme, es gibt Sekt- und Bierduschen. Die Mannschaft steigt als Meister der Kreisliga B 6 direkt in die Kreisliga A 3 auf. Foto: Küppers

Fußball.Spiel des Tages:

„Der TSV Enzweihingen ist die einzige Mannschaft, gegen die wir zwei Mal verloren haben“, sagt der Großglattbacher Trainer Daniel Fuchs. „Dann haben sie es wohl verdient.“ Mit dem 3:2-Sieg gegen den TSV Großglattbach haben die Enzweihinger Fußballer gestern ihr Meisterstück gemacht. Dabei mussten sie allerdings ein hartes Stück Arbeit abliefern, denn die Gäste hielten bis zuletzt dagegen und schenkten dem Tabellenführer der Kreisliga B 6 auf dem Weg zum Titel nichts.

Faire Sportsleute waren die Großglattbacher in zweifacher Hinsicht. Einerseits gaben sie im für ihre eigene Platzierung bedeutungslosen Spiel noch einmal alles, da Enzweihingen im Fernduell mit Horrheim und Ensingen um die Meisterschaft kämpfte. Und andererseits versammelte sich nach dem Schlusspfiff die Gastmannschaft als große Traube, um dem frischgebackenen Meister zu gratulieren, der sich den Titel mit einer guten Leistung erkämpft hatte. Das erste Tor schossen indes die Gäste. Schon nach sechs Minuten zeigten sie einen schönen Spielzug übers Mittelfeld. Tobias Baisch setzte sich über die linke Seite durch und spielte zu Marvin Prohaska, der am langen Pfosten vollendete. Der Jubel beim Herausforderer – Großglattbach war Vierter, Enzweihingen führte die Tabelle an – war zu diesem Zeitpunkt riesig. „Da wäre auch das 2:0 oder sogar das 3:0 möglich gewesen“, glaubt Fuchs. „Am Anfang hatten wir viele Chancen, sehr viele.“ Zum Beispiel durch Jonathan Gayer, der aber knapp am Pfosten vorbeischoss.

Yannick Rähmer als Eckball- und Freistoßschütze sowie als Passgeber, Dolorjant Imeri und Daniel Golchert als Knipser – so versuchten sich die Enzweihinger immer wieder. Doch sie kamen in kurzen Abständen entweder nur bis zum gegnerischen Strafraum vor oder vergaben ihre Möglichkeiten. Auch wenn die Großglattbacher Abwehr auf Zack war, gab es von diesen Möglichkeiten doch immer wieder welche. Nach einem direkt geschossenen Freistoß von Golchert aus 25 Metern – über die Mauer gezirkelt, aber knapp am Tor vorbei (27. Minute) – kam Imeri nach einem Querschläger im Sechzehner frei zum Schuss (28.), scheiterte aber ebenso wie im nächsten Anlauf an Großglattbachs Torwart Nathanael Wenzler. Und nachdem eine Rähmer-Ecke geklärt schien, war Golchert mit seinem Schuss aus der zweiten Reihe nochmals brandgefährlich (31.). Auf der Gegenseite nahm Prohaska das Enzweihinger Tor ebenso vergeblich unter Beschuss (32. und 39.). „Ruhig bleiben!“ und „Wir haben noch Zeit“, lauteten derweil mahnende Rufe von der Enzweihinger Bank. Erstmals gekommen war die Zeit des Meisters in der 43. Minute. Golchert lief von links in den Strafraum der Gäste und zog kurz vor dem Torraumeck ab – der Ball flog flach und schlug im langen Eck ein. Dieses Mal jubelten die Gastgeber.

Nach dem Seitenwechsel verzog Timo Krauth aus sieben Metern hoch übers Enzweihinger Tor. Einen Freistoß beinahe von der Außenlinie zirkelte Rähmer dagegen fast perfekt ins Tor zum 2:1 (50. Minute). Fuchs: „So ein Schuss sollte nicht an der Mauer vorbei können – wenn sie richtig steht.“ Als auch Imeri und Golchert das Gästetor unter Beschuss nahmen, wenn auch ohne Erfolg, stimmten die Enzweihinger Anhänger schon mal fröhliche Gesänge an. Spielerisch verflachte die Partie, erst in der Schlussphase ging es nochmal hoch her. Nachdem Enis Latifi vorgearbeitet und zu David Hanzouli gespielt hatte, schoss dieser das 3:1 (84.). Da hatte gerade Hüdaver Sirin Gelb-Rot kassiert, weil er sich zu laut über eine Abseitsentscheidung aufgeregt hatte. Das 2:3 durch einen Prohaska-Freistoß fiel in der Nachspielzeit. Referee Klaus Gall gab das Tor, machte aber auch klar: Eine Chance auf den Ausgleich gab es nicht mehr. Drei Stöße in die Pfeife – der TSV Enzweihingen war Meister. Unmittelbar nach dem Schlusspfiff stürmte der Tross auf das Spielfeld, wurden Sektflaschen geköpft und Pyros entzündet. Großglattbach gratulierte, der Staffelleiter überreichte den Wimpel. „Ihr werdet sehen: es wird nicht einfacher“, warnte Fritz Siegle die Meister der Kreisliga B 6 schon einmal vor. Doch die kannten nur noch eines – ausgelassene Freude.

TSV Enzweihingen: Semjon Röhlk – Christian Stier, Marc Schwab, Tom Trostel, Sven Adamovic, Yannick Rähmer, Tomas Karabas, Dolorjant Imeri, David Hanzouli, Daniel Golchert, Nicholas Lutz. TSV Großglattbach: Nathanael Wenzler – Tobias Baisch, Benjamin Folk, Jannik Burkhardt, Markus King, Marvin Prohaska, Jonathan Gayer, Jakob Nabrotzki, Patrick Beisser, Heiko Neu, Matteo Kazenmaier. Tore: 0:1 Marvin Prohaska (6.), 1:1 Daniel Golchert (43.), 2:1 Yannick Rähmer (50.), 3:1 David Hanzouli (84.), 3:2 Marvin Prohaska (90.+2). Platzverweise: Gelb-Rote Karte in der 81. Minute gegen Hüdaver Sirin (TSV Enzweihingen) wegen wiederholten Meckerns. Spieler des Tages: Dolorjant Imeri (TSV Enzweihingen). Schiedsrichter: Klaus Gall. Zuschauer: 270.

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