Fußball. „Gegen Ensingen kann man mal verlieren.“ Und „oh, wie ist das schön, oh, wie ist das schön, so etwas hat man lange nicht gesehen – so schön.“ Schon vor dem Abpfiff des Halbfinales gegen die SGM Riexingen im Fußball-Bezirkspokal feierten die Fans des TSV Ensingen gestern Abend ihre Mannschaft. Und das zurecht. Denn der B-Ligist hatte in der Vorschlussrunde auch den A-Ligisten Riexingen aus dem Wettbewerb geworfen. 3:0 (2:0) stand es am Ende für die Mannschaft von Trainer Siegfried Blum, die nun gegen den Bezirksligisten FSV 08 Bietigheim-Bissingen II um den Pott spielt, der sich im zweiten Halbfinale mit 5:0 (1:0) gegen die DJK Ludwigsburg durchgesetzt hat.
Die Ensinger traten vor allem defensiv sehr diszipliniert und kompakt auf, auch wenn Trainer Blum mit der Körpersprache und dem Einsatz nicht immer zufrieden war und seinen Unmut auch lautstark äußerte. Die Riexinger kamen mit ihren schnellen Leuten nie hinter die Abwehrkette der Gastgeber und versuchten es schon in der ersten Halbzeit immer wieder mit Schüssen aus der zweiten Reihe. Doch gefährlich wurde kaum einer dieser Versuche – bis auf Marc Trögers Schuss aus rund elf Metern kurz vor dem Seitenwechsel 45.+1 Minute).
Auf der anderen Seite ließen die Ensinger den Ball immer wieder geschickt laufen. So zum Beispiel in der 16. Minute, als Tobias Häfner den Ball aus dem Zentrum schnell auf Kevin Steinl passte und der ihn direkt vors Tor brachte. Doch am langen Pfosten wurde der Winkel für Paul Kopp zu spitz, so dass der TSV-Stürmer nur das Außennetz traf. Drei Minuten später machte er es besser. Nach einer Häfner-Ecke köpfte der überragende Steffen Roßmann den Ball an die Latte. Von dort sprang das Spielgerät Kopp vor die Füße, der aus 16 Metern zum 1:0 traf (19.).
In der Folge neutralisierten sich beide Mannschaften weitestgehend, bis wieder ein ruhender Ball für Gefahr vor dem Kasten von SGM-Torwart Yannick Weiß sorgte. Einen Freistoß von Häfner aus dem Halbfeld bekam der Schlussmann der Gäste an der Fünfmeterraumgrenze nicht unter Kontrolle – auch, weil er von einem eigenen Spieler und einem Ensinger angesprungen wurde. Während alle auf einen Pfiff von Schiedsrichter Nicolas Strauß warteten, schob Markus Lotter, der auch erst einmal zögerte, das Leder zum 2:0 über die Linie (39.).
Nach dem Seitenwechsel übernahmen die Riexinger das Kommando. Viel fiel ihnen aber nicht ein, um die aufopferungsvoll kämpfende Hintermannschaft der Ensinger zu überwinden. Immer wieder versuchten sie es aus der zweiten Reihe. Doch die Schüsse von außerhalb des Strafraums waren in der Regel leichte Beute für TSV-Torwart Lukas Lohfink oder gingen vorbei – wie zum Beispiel bei Mike Reniers Versuch (53.), bei Sven Hermanns Schuss (55.) oder bei Marc Trögers leicht abgefälschtem Abschlkuss (63.).
Die Ensinger kämpften sich mit zunehmender Spieldauer wieder frei und setzten immer wieder durch Konter Nadelstiche. Nach einem langen Einwurf von Lotter fand Dominik Urbani am langen Pfosten Steinl, der aus kurzer Distanz aber an Weiß scheiterte (61.). In der 87. Minute musste der SGM-Torhüter dann aber doch ein drittes Mal hinter sich fassen. Robin Carta hatte den Ball nach einem Konter überlegt an ihm vorbei ins Tor geschoben. Schon acht MInuten zuvor hatte Carta einen Treffer auf dem Fuß. Da traf der offensive Mittelfeldspieler des TSV aber nur den Pfosten (79.). Und Johannes Carl prüfte in der Nachspielzeit auch noch mal die Standfestigkeit des Gehäuses. Er traf die Latte (90.+5).