Fußball. Das Sportgericht des Fußballbezirks Enz/Murr hat hart durchgegriffen. Nach Ausschreitungen beim Derby zwischen Drita Kosova Kornwestheim und dem AKV BG Ludwigsburg wurde der AKV zu fünf Geisterspielen und einer Geldstrafe verurteilt. In dieser Härte ein historisches Urteil. Bisher wurde im Bezirk Enz/Murr erst ein Mal ein Verein mit der Strafe belegt, ein Spiel ohne Zuschauer auszutragen.
Am 29. Mai wurde die Partie zwischen Drita Kosova Kornwestheim und dem AKV BG Ludwigsburg in der Bezirksliga, die die Gäste mit 3:2 für sich entschied, zwar zu Ende gespielt und endete mit dem Abpfiff des Unparteiischen. Doch kurz darauf eskalierte die Situation auf dem Platz. Es kam zu wüsten Szenen. Offenbar waren im Anschluss an das Spiel Zuschauer auf Spieler von Drita Kosova zugegangen und hatten diese geschlagen. Dem Vernehmen nach gab es vier verletzte Fußballer der Gastgeber. Schließlich rückte die Polizei an.
In seiner Kammersitzung hat das Sportgericht Enz/Murr sich nun mit den Vorkommnissen nach Spielende beschäftigt. Anhand der vorliegenden Stellungnahmen der Vereine als auch des Bezirksliga-Staffelleiters, Michael Heck, der sich die Begegnung angeschaut hatte, wurde ein Urteil gefällt. Der AKV Ludwigsburg wurde zu einer „Geldstrafe im mittleren dreistelligen Bereich sowie zu einem Zuschauerausschluss (Geisterspiele) für die ersten fünf Heimspiele in der Saison 2022/2023“ verurteilt, heißt es in dem Urteil. Das Heimspiel gegen Drita Kosova Kornwestheim müsse, soweit nicht innerhalb der ersten fünf Heimspiele der Saison gespielt wird, ebenfalls ohne Zuschauer ausgetragen werden. Darüber hinaus prüfe der Bezirk Enz/Murr derzeit die Möglichkeit, auch das Spiel beider Teams bei Drita Kosova Kornwestheim mit einem Zuschauerausschluss und einer Verbandsaufsicht zu belegen.
Rechtskräftig ist das Urteil aber noch nicht. Der AKV BG Ludwigsburg kann noch Einspruch einlegen. red