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Zum ersten Mal in Vaihingen im Hotel

Während der Europameisterschaft der U-18-Faustballer übernachtet auch Bundestrainer Kolja Meyer nicht daheim, sondern mit der Mannschaft. Sportlich zählt er sein Team zu den zwei stärksten im Wettbewerb, auf Augenhöhe mit Österreich.

  • Kolja Meyer trägt als Bundestrainer die Verantwortung für die männliche U 18. Foto: Nachreiner

    Kolja Meyer trägt als Bundestrainer die Verantwortung für die männliche U 18. Foto: Nachreiner

Faustball. Wenn der TV Vaihingen am Wochenende die Europameisterschaft der U-18-Faustballer ausrichtet, geht Deutschland mit seiner männlichen U 18 als Titelverteidiger ins Rennen. Im Gespräch mit Ralph Küppers sieht Kolja Meyer, gemeinsam mit Tim Lemke Bundestrainer, sein Team gut gerüstet. Doch Österreich gilt als Gegner auf Augenhöhe – mindestens.

Was erwarten Sie in sportlicher Hinsicht von der EM in Vaihingen?

Ich erwarte, dass wir locker ins Turnier kommen und zu Beginn möglichst vielen Spielern mal Einsatzzeit geben. Wir werden sehen, auf welchem Niveau die Gegner sind und werden Aufstellungen ausprobieren. In der Vorrunde haben wir die vermeintlich stärkeren Gegner am Ende.

Was sind die Stärken der deutschen Mannschaft?

Wir haben eine spielstarke, vor allem aber sehr ausgeglichene Mannschaft. Da haben wir einen Vorteil durch die hohe Spielerdichte und das hohe Niveau in den Jugendligen und in der zweiten, dritten Liga, wo viele der U-18-Nationalspieler aktiv sind.

Wie schätzen Sie die Chance Deutschlands auf die Titelverteidigung ein?

Unser Ziel ist mindestens Platz zwei in der Vorrunde. Als Erster würden wir uns in der Zwischenrunde noch leichter tun. Wir müssen fürs Halbfinale und auch fürs Finale leistungsmäßig topfit sein. Vor einem Jahr bei der Weltmeisterschaft in Grieskirchen hatten wir es gegen Österreich schon sehr schwer. Während bei uns ein großer Teil der Mannschaft in die U 21 gewechselt ist, haben die Österreicher ihre komplette Abwehrreihe noch einmal dabei, außerdem einen Angreifer von damals.

Für wie stark halten Sie die Teams aus der Schweiz, Dänemark und Italien?

Die Schweizer mussten sich bei den letzten EM und WM immer hinter Deutschland und Österreich einsortieren, wenn es auch manchmal knapp war. Wir müssen abwarten, wie sie sich in diesem Jahr präsentieren. Stand jetzt schätze ich die Österreicher als den härterenGegner ein. Zu Italien und Dänemark kann ich nicht viel sagen. Aber mit den Dänen werden wir am Donnerstag ein wenig gemeinsam trainieren. Das haben wir in Grieskirchen auch so gemacht, und das war eine gute Sache – wir sind Weltmeister geworden. Das wollen wir beibehalten.

Wie ist es für Sie, bei der Europameisterschaft ganz wörtlich ein Heimspiel zu haben?

Als Nationalmannschaft hat man ja immer schon ein Heimturnier, wenn die Meisterschaft im eigenen Land stattfindet, so wie bei der vergangenen EM in Hohenlockstedt. Für die Spieler ist es immer etwas Besonderes, für mich selbst jetzt nicht so – außer dass ich zum ersten Mal in Vaihingen in einem Hotel übernachte. Die männliche und weibliche U 18 Deutschlands ist komplett im Hotel Post untergebracht.

Wie gut sind die Bedingungen in Vaihingen für ein so großes Turnier?

Der TV Vaihingen hat viel Erfahrung als Gastgeber in der Bundesliga, beim Frühlingsturnier, bei süddeutschen und deutschen Meisterschaften. Die Infrastruktur ist auch da. Die größere Herausforderung ist, dass parallel das Jugendzeltlager des Schwäbischen Turner-Bunds (STB) ausgerichtet wird. Aber ich bin felsenfest überzeugt, dass es mit Markus Knodel als OK-Chef und Helmut Modenese als Abteilungsleiter reibungslos abläuft.

Gibt es ausreichend Trainingsmöglichkeiten für die Nationalteams in den unterschiedlichen Altersklassen?

In Grieskirchen gab es nochmal einen riesengroßen Fußballplatz direkt nebenan, hier muss man zum Training runter auf den Sportplatz am Egelsee. Wir selbst trainieren am Freitagvormittag in Stammheim.

Das Wetter soll schön werden. Ist das gut oder schlecht fürs deutsche Team?

Schönes Wetter nehmen wir gerne. Bei unserem ausgeglichenen Kader haben wir wahrscheinlich die beste Bank von allen. Wenn bei Hitze und auf trockenem Boden die Ballwechsel länger werden, ist es immer ein Vorteil, wenn wir Spieler auf dem gleichen Niveau einwechseln können.

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