LokalesVaihingen

Mit der ganzen Kraft zugeschlagen

Zu bekannten Orten zurückzukehren und zu neuen Zielen aufzubrechen. Im ersten Teil des Rätsels wird ein Vaihinger Teilort gesucht, zu dem vier Fragen beantwortet werden müssen. Die tolle Landschaft genießen.

  • Vom Dach des Rathauses läutete das Feuerglöckchen.

    Vom Dach des Rathauses läutete das Feuerglöckchen.

  • Diese steinerne Bogenbrücke wartet in der Talaue auf Entdeckung. Fotos: Gergen

    Diese steinerne Bogenbrücke wartet in der Talaue auf Entdeckung. Fotos: Gergen

  • Die alte Kelter ist mittlerweile das Sängerheim.

    Die alte Kelter ist mittlerweile das Sängerheim.

  • Der historische Kern rund um die Kirche ist eine Erkundung wert.

    Der historische Kern rund um die Kirche ist eine Erkundung wert.

  • Der historische Wegweiser zeigt, wo der Hahn kräht.

    Der historische Wegweiser zeigt, wo der Hahn kräht.

  • Statt Reben Blumen.

    Statt Reben Blumen.

  • Am Bach wartet reiche Blütenpracht.

    Am Bach wartet reiche Blütenpracht.

  • Das gesuchte Tierchen grüßt auch als Wurzelwerk.

    Das gesuchte Tierchen grüßt auch als Wurzelwerk.

  • Am östlichen Ende lockt dieser tolle Abenteuer-Wasserspielplatz.

    Am östlichen Ende lockt dieser tolle Abenteuer-Wasserspielplatz.

VKZ-Sommerrätsel (1):

„Heimat ist der Ort, der uns nicht nur Geborgenheit, sondern auch Aufbruch und Rückkehr gewährt.“ – Mit diesen Zeilen von Ernst Reinhardt laden wir bei unserem Sommerrätsel 2022 erneut dazu ein, im Einzugsgebiet der Vaihinger Kreiszeitung und ein Stück weit darüber hinaus zu bekannten Orten zurückzukehren, zu neuen Zielen aufzubrechen, dabei Spannendes zu erfahren und auch im Kleinen und Verborgenen die Schönheit dieses heimeligen Lebensraumes zu schätzen.

„Rebumkränzt und traumumsponnen liegst du, Heimat, mir im Grund. Sonndurchlacht, doch still versonnen, träumen deine Gärten bunt. Deiner Halden frisches Grün, deines Tales lieblich blühn. Heimat, du ich liebe dich, ??? du, dich grüße ich.“ – Diese Hymne auf die Heimat beschreibt in blumigen Worten das heutige Sommerrätsel. Das romantische Lied wurde 1953 zum goldenen Jubiläum des Gesangvereins verfasst. Letzterer ist damit einer der ältesten Vereine des – gemessen an seiner Eingemeindung – jüngsten Vaihinger Teilortes, der heute gesucht wird.

Wie in den Zeilen deutlich wird, findet er sich in einem blühenden Tal, teils von Weinbergen umgeben. Vom Weinbau, der einst das wirtschaftliche Leben prägte, zeugt auch das sichelförmige Werkzeug, das das Wappen schmückt. Heutzutage arbeiten die meisten der rund 1650 Einwohner jedoch auswärts. Das aktuelle Rätsel taucht übrigens erstmals um 1090 in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Hirsau auf – allerdings als „Urah“. In der Folge wandelte sich die Bezeichnung unter anderem zu Houra, Urahe und Urach, denn Historiker haben den Ursprung des Ortsadels im gleichnamigen Kurbad bei Münsingen ausfindig gemacht. Über zwei weitere Stufen entwickelte sich dann der heutige Name. Historisch sind ebenfalls die Fachwerkbauten, die sich wie kleine Schmuckstücke rund um die Kirche entdecken lassen.

Überhaupt zeigt sich der wahre Charme des Örtchens erst auf den zweiten Blick, wenn man sich die Zeit nimmt, auch durch die versteckten Winkel zu flanieren. Der unterste Teil des Kirchturmes wird in der Ortschronik als ältestes Bauwerk um 900 datiert und zeichnet sich bis heute durch starke Mauern mit Schießscharten aus. Der ursprüngliche Wehrturm wurde erst später in ein kleines Gotteshaus verwandelt, das sodann mehrmals erweitert wurde und im Jahre 1600 die heutige Dachform erhielt. Das benachbarte Pfarrhaus von 1713 entstand hingegen aus einem herzoglichen Meierhof, der bereits zwei Jahrhunderte zuvor dort errichtet worden war.

Idyllische Aus- und Einblicke

Neben der Geschichte ist es aber vor allem die tolle Natur, die Einheimische und Auswärtige dazu veranlasst, das blühende Tal und die reb- oder blumengeschmückten Hänge bei ausgedehnten Spaziergängen oder Radtouren zu genießen. Egal in welche Himmelsrichtung man sich bewegt, es warten idyllische Aus- und Einblicke sowohl nach droben als auch aus der Vogelperspektive. Beginnen wir in der Höhe, wo beim nördlichen Ortseingang ein historischer Wegweiser den rechten Pfad zeigt. Von Süden kommend grüßt dagegen eine riesige Sommerlinde den Besucher – sie ist als Naturdenkmal ausgewiesen und lockt im großen Umkreis mit ihrem intensiven Blütenduft. Folgt man dem Fließgewässer im Tal nach Westen, so gibt es nach einem Spielgelände noch einiges mehr zu erkunden. Sei es ein malerischer Fischweiher, ein ausgedehntes Naturschutzgebiet oder die alte Steinbrücke, die sich in der Auenlandschaft versteckt über den Bach schwingt – das Rauschen des Wassers, Grillenzirpen und Bienensummen liefern zur Sommerszeit die romantische Begleitkulisse. In entgegengesetzter Richtung wartet am östlichen Ortseingang ein weiteres Vergnügen in Form eines Wasserspielplatzes. Zu seiner Erhaltung fand in diesem Jahr erstmals ein Trödelmarkt statt – organisiert von einer rührigen Frauengruppe. Getauft wurde die Veranstaltung auf den Spitznamen der Einwohner, der gleichfalls zu raten ist. Er leitet sich von einem Tierchen ab, das in der Gegend häufiger zu finden ist und sogar übergroß in der Ortsdurchfahrt von einer Hausfassade grüßt.

Wie die Bewohner des Fleckens zu ihrem ungewöhnlichen Namen kamen, vermittelt eine lustige Überlieferung, die von Albrecht Müller und Richard Hachenberger aufgeschrieben wurde. Demnach arbeitete einst ein Wengerter des Ortes in seinen Rebterrassen. „Das Felgen der Rebstöcke in den Zeilen war bei dem steinigen Boden ein hartes Geschäft. Der Schweiß rann ihm über’s Gesicht. Vielleicht war das der Grund, weshalb er etwas schlecht sah“, steht da zu lesen. Weil der Wengerter glaubte, das hier gesuchte Getier vor sich zu haben, habe er mit ganzer Kraft mit seiner Felghaue zugeschlagen. „O je! Der Weingärtner schrie laut auf vor Schmerz. Als er dann seinen linken Schuh näher betrachtete, sah er, dass dort der große Zeh herausschaute, der er getroffen hatte.“

„Domm gloffa!“, kann man da wohl sagen, aber immerhin hat die Verwechslung mit dem tierischen Geschöpf dem Örtchen zu dieser ganz besonderen Geschichte und der Bevölkerung zu ihrer einzigartigen Bezeichnung verholfen.

1. Wie heißt der gesuchte Ort? 2. Welches Werkzeug sieht man auf dem Wappen? 3. Wie werden die Einwohner scherzhaft auf Schwäbisch genannt? 4. Wie heißt das Fließgewässer im Tal?

Die vier Fragen, die beim Somerrätsel beantwortet werden müssen:

Wer die vier Antworten weiß, bitte eine E-Mail an info@vkz.de. Absender nicht vergessen. Einsendeschluss ist Freitag (5. August) um 12 Uhr.

Alle richtigen Antworten kommen in die große Kiste. Da werden zum Schluss dann einige Gewinner gezogen. Zu gewinnen gibt es beispielsweise einen Gutschein des Hotel Restaurant Lamm in Illingen.

Datenschutz-Einstellungen