VaihingenOB-Wahl:
(ub). Hier die zweite Runde mit Fragen der VKZ-Leser an die Bewerber für die Oberbürgermeister-Wahl am 3. Juli in Vaihingen. Die Antworten von Uwe Skrzypek, parteilos. Durch den Betrieb und das Betreiben der Immobilien. Momentan ist der Bahnhof eine „Geister-Stadt“ fast ohne Ladengeschäfte, Gastronomie oder alternative Nutzung. Wo es keine Mieter oder Pächter gibt, gibt es niemanden, dem Attraktivität, Ordnung und Sauberkeit wichtig wäre. Wir müssen den Bahnhof beleben, besser anbinden und seinen hohen Wert nutzen! Vielleicht ein vortrefflicher Ort für Clubkultur und Nightlife – fern von Wohnbebauung, mit großen Parkflächen, gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Die Planungen sind außerhalb einer kommunalpolitischen Einflussnahme, die Stadt hat keinen Einfluss im weiteren Prozedere. Ich habe als interessierter Bürger Eindrücke und Fragen. Für jemand, der von außen kommt, ist das digitale Ja oder Nein unerträglich und unzumutbar. Ich fühle mich für die letzten Jahrzehnte nicht verantwortlich. Für mich zählt nur im Hier und Jetzt was ich sehe und was ich beurteilen kann.
Meine schwäbische Heimat ist Mönsheim. Ich habe zehn Jahre lang an der Hauptdurchgangsstraße gelebt. 12 000 Fahrzeuge, mit hohem Schwerlastanteil – und bei Stau auf der A8 war das Passieren der Straße vor der eigenen Haustür nicht mehr möglich – Leonberger Straße 33, Haustür 1,4 Meter vom Bordstein entfernt! Welche Belastung Verkehr bedeutet, braucht mir niemand zu erklären. Enzweihingen braucht dringend eine Entlastung (!) – überhaupt keine Frage.
Als Modellbauer und Ingenieur habe ich in 35 Berufsjahren wirklich gelernt, Zeichnungen zu lesen und mir die Planung dreidimensional vorzustellen. Bei mir kommen Fragen auf, wenn ich den Stand der Planfeststellung anschaue:
- Ist den Enzweihingern klar, was für eine Dimension von Bauwerken (im Besonderen Höhe) dort entstehen soll?
- Ist den Enzweihingern klar, welche akustische Auswirkung es hat, wenn der gesamte Verkehr auf eine Bühne hochgehoben wird? Das gesamte Tal, ganz Enzweihingen wird beschallt.
- Warum ist die Planfeststellung zweispurig, wenn die B10 vierspurig ausgebaut werden soll?
Oder ist die Zweispurigkeit nur das Trojanische Pferd für eine absehbare Vierspurigkeit?
Die Widersprüchlichkeit der aktuellen B10 Planungen schafft Misstrauen. Das Thema ist (und wird ein Beispiel bleiben) wie frustrierend schlecht bundesdeutsche Planungs- und Umsetzungsprozesse sind. Die Schweiz bekommt das deutlich besser hin (!) – und das liegt sicher nicht an einer höheren technischen Expertise.
3. Haben Sie sich in der Vergangenheit in größerem Umfang ehrenamtlich engagiert? Haben Sie im Zusammenhang damit Vorstandspositionen eingenommen?
Ich stelle mir aus städtischer Sicht viel- mehr die Frage, warum die B10-Ortsdurchfahrt aussieht wie sie aussieht? Keine Zierde für eine Gemeinde: Schrebergärten mit zweistöckigen Buden, keine Baulinie, Architektur ohne Plan, keinerlei Lärmschutz ... Enzweihingen ist eine riesige kommunalpolitische Aufgabe und der Verkehr ist ein Teil davon. Es ist vielleicht nicht die einfache bekömmliche Antwort, wie sie im Wahlkampf diplomatisch wäre, doch das größte deutsche Politikproblem ist die Glaubwürdigkeit. Opportunismus ist ein wesentlicher Grund dafür. Ich stehe für sachliche Argumentation und ehrliche Standpunkte. OGV Mönsheim e.V. - Vorstand, Schäfereigemeinschaft Mönsheim GbR – Gründungsmitglied, Gemeinderat Mönsheim – zwei Perioden, Mitglied Kindergarten- und Bauausschuss. Ehrenamtlicher Richter am Verwaltungsgericht Karlsruhe – 4. Kammer – zwei Perioden zu fünf Jahren. MSC Strudelbachtal im ADAC e.V. – Vorstand – Sportleiter, BMX Club Württemberg e.V. – Vorstand – Sportleiter, BMX Union Stuttgart e.V. –Gründungsvorstand – 1. Vorsitzender, Württembergischer Radsport Verband e.V. – WRSV – Vizepräsident, Bund Deutscher Radfahrer e.V. – Funktionär BMX Sport. Hamburger Karosseriebautage – Wissenschaftlicher Beirat. Förderverein der Ingenieurschule für Wagenbau Hamburg e.V. – Vorstand.