Maulbronn (p). Deutschland ist ein Land voller kultureller Schätze: Mit mehreren Vorträgen rücken die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg einige Mitglieder der Welterbefamilie in den Fokus. Am Dienstag (30. Januar) wird die Vortragsreihe um 19 Uhr fortgesetzt. Dabei stehen der Aachener Dom und die Klosterinsel Reichenau im Zentrum. Die Abendveranstaltung ist Teil des Rahmenprogramms anlässlich des 30-jährigen Unesco-Jubiläums der Klosteranlage Maulbronn. Eine Anmeldung zu den einzelnen Vorträgen unter info@kloster-maulbronn.de ist erwünscht. Die Teilnahme ist kostenfrei.
In einer Vortragsreihe zum 30-jährigen Jubiläum von Kloster Maulbronn präsentieren die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg herausragende Unesco-Welterbestätten in Deutschland. Fachleute diskutieren aktuelle Herausforderungen, innovative Erhaltungsmaßnahmen und zeitgemäße Ansätze zur Vermittlung des bedeutenden kulturellen Erbes. Immer wieder wird dabei auch Kloster Maulbronn in den Blick genommen. Am Dienstag um 19 Uhr wird die Reihe mit zwei Vorträgen fortgesetzt: Dr. Jan Richarz, Bauhistoriker und Dombaumeister am Aachener Dom, stellt bei seinem Vortrag seine Wirkstätte, den Aachener Dom, vor.
Das Welterbe ist eine der zentralen Bauten religiöser Architektur. Im Anschluss steht die Klosterinsel Reichenau im Mittelpunkt: Dr. Ulrike Laible, Referentin für Welterbe beim Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg, präsentiert die außergewöhnliche kulturelle und religiöse Stätte. Der Vortragsabend findet im Medienraum (erstes Obergeschoss) des Infozentrums von Kloster Maulbronn statt.
Der Aachener Dom ist ein Sinnbild für die Einigung und den Wiederaufstieg Westeuropas. Denn mit der Absetzung des letzten Kaisers Romulus Augustulus 476 endete das Weströmische Reich.
Auf dem Boden des einstigen Imperiums entstanden zahlreiche kleinere Herrschaften. Karl dem Großen gelang es, ein neues Großreich zu gründen und an die römische Tradition anzuknüpfen. Am Weihnachtstag im Jahr 800 ließ er sich in Rom zum Kaiser krönen. Unter Karl dem Großen wurde der erste Baukörper der Palastkapelle (793 bis 813) erbaut. Hier liegt der Herrscher, der als „Vater Europas“ gilt, begraben. In den nachfolgenden Jahrhunderten war der Dom ein zentraler Ort deutscher Geschichte: 600 Jahre lang wurden hier Könige gekrönt.
Bis heute strahlt der Zentralbau mit gemauerter Kuppel eine besondere Aura aus. 1978 wurde der Aachener Dom zusammen mit dem Domschatz in die Liste des Unesco-Welterbes aufgenommen – damit war er die erste Welterbestätte in Deutschland.
Sie zählt zu den beliebtesten und bekanntesten Ausflugszielen am Bodensee: Die Klosterinsel Reichenau ist seit dem 30. November 2000 Teil des Unesco-Welterbes. Die drei romanischen Kirchen der Insel sind ein einzigartiges kulturelles Zeugnis. Sie veranschaulichen die frühmittelalterliche Architektur vom 9. bis 11. Jahrhundert in Mitteleuropa.
Das Benediktinerkloster war ein wichtiges künstlerisches Zentrum seiner Zeit – das zeigen nicht nur die Gebäude, sondern auch die weltbekannten Handschriften der Klosterinsel aus dem Hochmittelalter. Sie sind Teil des Unesco-Weltdokumentenerbes. In diesem Jahr feiert die Klosterinsel zudem ihr 1300-jähriges Jubiläum mit der Großen Landesausstellung Baden-Württemberg: 724 gründete der Wanderbischof Pirmin das Kloster.
Kloster Maulbronn gilt als die am vollständigsten erhaltene Klosteranlage des Mittelalters nördlich der Alpen. Hier sind alle Stilrichtungen und Entwicklungsstufen von der Romanik bis zur Spätgotik in einer einzigartigen atmosphärischen Dichte vertreten. 1993 wurde das Kloster in die Liste des Welterbes der Unesco aufgenommen.