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Ein Herz für ukrainische Waisenkinder

Das Gustav-Adolf-Werk Württemberg organisiert einen Hilfstransport nach Polen. Schmid’s Domino aus Sachsenheim sowie Alwa Mineralbrunnen und Ensinger Mineral-Heilquellen aus Vaihingen beteiligen sich mit zahlreichen Hilfsgütern.

  • Mehrere Helfer sind in Sachsenheim eingesetzt.

    Mehrere Helfer sind in Sachsenheim eingesetzt.

  • Martin Schmid (rechts) übergibt Ulrich Hirsch einen Kindersessel. Das Möbelstück geht an ukrainische Waisenkinder.  Fotos: Stogios

    Martin Schmid (rechts) übergibt Ulrich Hirsch einen Kindersessel. Das Möbelstück geht an ukrainische Waisenkinder. Fotos: Stogios

Sachsenheim. Die Augen von Ulrich Hirsch strahlen, wenn er darüber berichtet, wie häufig er schon Hilfstransporte für osteuropäische Länder in Not betreut hat. Der ehemalige Geschäftsführer des Gustav-Adolf-Werks (GAW) ist am Dienstagvormittag in Sachsenheim unterwegs. Er unterstützt wieder einmal eine Hilfsaktion im Rahmen des GAW. Dieses Mal setzt sich das evangelische Hilfswerk für ukrainische Waisenkinder in Polen ein. Es ist der dritte Transport im Jahr 2022. Die ersten beiden gingen jeweils nach Rumänien und Tschechien. Für diese Orte wurden unter anderem Pflegebetten gespendet und dorthin transportiert. An der jetzigen Aktion nehmen regionale Unternehmen aus Vaihingen teil, zum Beispiel Alwa Mineralbrunnen und Ensinger Mineral-Heilquellen. Auch Schmid’s Domino aus Sachsenheim ist dabei und Hofmeister aus Bietigheim-Bissingen. „Die Hilfsbereitschaft ist riesig. Die Leute möchten etwas tun und wissen, dass ihre Spenden genau dort hinkommen, wo es nötig ist. Wir sind unheimlich dankbar“, schwärmt Hirsch.

Der Chef des Möbelhauses Schmid’s Domino, Martin Schmid, und Ulrich Hirsch kennen sich seit ihrer Kindheit, so war es nicht schwierig, den Sachsenheimer Unternehmer für eine Teilnahme an der Hilfsaktion zu gewinnen. Er helfe gerne, so Schmid, und behalte den Spruch seiner Frau stets im Kopf. „Man kommt mit nichts zur Welt und geht auch mit nichts“, betont er und zeigt damit, dass er wenig von einer materialistischen Einstellung hält. Gesagt, getan: Am Dienstag steht ein 36 Tonnen schwerer LKW auf dem Hof des Möbelgeschäfts mit einer Nutzlast von knapp 30 Tonnen und einer Höhe von 2,8 Metern. Das Fahrzeug ist 15 Meter lang. Aus Schmids Lager transportieren Helfer Matratzen, kleine Sitzbänke und Stühle für Kinder – im Gesamtwert von rund 10 000 Euro – in den Laster. Die größte Herausforderung für Schmid war es, „dass wir nicht wussten, was alles überhaupt in unserer Sammelstelle zusammenkommt. Das alles neben dem normalen Geschäftsbetrieb zu koordinieren, war nicht einfach, aber unser Lagermeister weiß, was Sache ist“, sagt er zufrieden. Die Qualität der Spendengüter ist Hirsch wichtig: „Es ist nichts kaputt, denn ich bin nicht bereit Schrott ins Ausland zu transportieren“, sagt er und lacht.

Zum Projekt: Lodz, eine polnische Partnerstadt von Stuttgart, hat in den vergangenen Tagen aufgrund des Krieges in der Ukraine rund 300 ukrainische Waisenkinder in verschiedenen leerstehenden Einrichtungen untergebracht und bat Stuttgart um Hilfsgüter. Der Verantwortliche für die Partnerschaftsbeziehungen von Stuttgart wandte sich an den ehemaligen Geschäftsführer des Gustav-Adolf-Werkes Württemberg, Ulrich Hirsch aus Spielberg.

Nach Abstimmungen und Verhandlungen mit Spendern, Transportunternehmen und vor allem den Empfängern, konnte nach Besorgung der von Lodz übersandten Wunsch- und Bedarfsliste der Verladetag festgelegt werden. Die angefahrenen Ladeorte ergaben sich aus den zugesagten Spenden. Das Ladegut richtet sich nach den Wünschen der Verantwortlichen des Hilfsprojekts in Lodz.

Gespendet werden mehrere Paletten Mineralwasser, Lebensmittel, Bettwäsche, Decken, Möbel, Hygieneartikel, Reinigungsartikel, Medikamente und Arznei- sowie Verbandsmittel, Kinderspielzeug und vieles mehr. Ein Teil der gewünschten Artikel wird ebenso wie die Transportkosten gespendet. Ein weiterer Teil muss durch Geldzuwendungen von Einzelpersonen, Firmen, aber auch Organisationen oder Aktionen gekauft werden. Das Gesamtvolumen der zum Teil gekauften, zum Teil gespendeten Waren und Dienstleistungen hat etwa einen Wert von bis zu 30 000 Euro. Spendenwillige und Interessierte finden online mehr Infos über Hilfsprojekte auf www.gaw-wue.de.

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