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Wichtigster Wissenschaftspreis Deutschlands geht nach Stuttgart

Mit 2,5 Millionen Euro ist der Leibniz-Preis eine der wichtigsten und höchstdotierten Auszeichnungen für Wissenschaftler weltweit. Architekturprofessor Achim Menges von der Universität Stuttgart erhält den Preis in diesem Jahr.

  • Der Stuttgarter Architekturprofessor Achim Menges erhält den Leibniz-Preis.Foto: Susanne Röder

    Der Stuttgarter Architekturprofessor Achim Menges erhält den Leibniz-Preis.Foto: Susanne Röder

  • Auf der Shortlist zum DAM-Preis 2021 vertreten war auch das Team IDC/Achim Menges und ITKE/Jan Knippers von der Universität Stuttgart. Mit dem Urbach Turm präsentieren die Stuttgarter Wissenschaftler in Kooperation mit den Schweizer Hochschulen Empa und ETH Zürich das weltweit erste gebaute Objekt aus sogenanntem selbstformendem Holz. 2019 wurde die markant emporschraubende Landmarke für die Remstal Gartenschau errichtet.Foto: ICD/ITKE Universität Stuttgart

    Auf der Shortlist zum DAM-Preis 2021 vertreten war auch das Team IDC/Achim Menges und ITKE/Jan Knippers von der Universität Stuttgart. Mit dem Urbach Turm präsentieren die Stuttgarter Wissenschaftler in Kooperation mit den Schweizer Hochschulen Empa und ETH Zürich das weltweit erste gebaute Objekt aus sogenanntem selbstformendem Holz. 2019 wurde die markant emporschraubende Landmarke für die Remstal Gartenschau errichtet.Foto: ICD/ITKE Universität Stuttgart

  • Futuristisch anmutendes Gebilde des Buga Faserpavillons. Der besteht aus 150 000 Metern Glas- und Karbonfasern, die ein Roboter zu sechzig Bauteilen gewickelt hat, um diese dann zu einer Netzstruktur zu verbinden.Foto: ICD/ITKE Universität Stuttgart

    Futuristisch anmutendes Gebilde des Buga Faserpavillons. Der besteht aus 150 000 Metern Glas- und Karbonfasern, die ein Roboter zu sechzig Bauteilen gewickelt hat, um diese dann zu einer Netzstruktur zu verbinden.Foto: ICD/ITKE Universität Stuttgart

Architekt Achim Menges, Gründer und Leiter des Instituts für Computerbasiertes Entwerfen und Baufertigung (ICD) an der Universität Stuttgart, wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis 2023 zugesprochen.

Die mit 2,5 Millionen Euro dotierte Auszeichnung gilt als bedeutendster Forschungspreis in Deutschland und ist weltweit einer der wichtigsten Wissenschaftsauszeichnungen. Erstmals wird der Preis einem Architekten zugesprochen.

Menges wird für seine interdisziplinäre Forschung zu digitalen Planungsmethoden und robotischen Fertigungsprozessen für das Bauwesen ausgezeichnet, die das Bauen ressourceneffizienter und nachhaltiger macht.

Menges Forschungsarbeiten haben auch Gestalt angenommen, etwa mit einem Turm in Urbach im Remstal. Das Projekt vom Team IDC/Achim Menges und Jan Knippers, Leiter des Instituts für Tragwerkkonstruktionen und Konstruktives Entwerfen von der Universität Stuttgart, war auch auf der Shortlist zum DAM-Preis 2021 vertreten.

Turm in Urbach

Die Stuttgarter Wissenschaftler präsentierten in Kooperation mit den Schweizer Hochschulen Empa und ETH Zürich das weltweit erste gebaute Objekt aus sogenanntem selbstformendem Holz. 2019 wurde die markant emporschraubende Landmarke für die Remstal Gartenschau errichtet.

„Wir gratulieren Professor Achim Menges herzlich zum renommierten Leibniz-Preis und sind sehr stolz darauf, einen so herausragenden Pionier der Architektur an unserer Universität zu haben“, sagt Wolfram Ressel, Rektor der Universität Stuttgart. „Mit seiner Arbeit lebt Achim Menges unsere Vision ‚Intelligente Systeme für eine zukunftsfähige Gesellschaft‘ in Architektur und Bauwesen. In der Erforschung neuartiger, nachhaltiger Bauweisen verfolgt er einen interdisziplinären Ansatz und hat eine Vielzahl von Brücken zu anderen Fachbereichen geschlagen, die in unserem Exzellenzcluster ‚Integratives computerbasiertes Planen und Bauen für die Architektur‘ (IntCDC) gebündelt sind. Ohne Achim Menges gäbe es IntCDC nicht.“

Menges hat sich in den vergangenen Jahren durch seine Forschung für zukunftsfähiges Bauen einen Namen gemacht und den Fachbereich Architektur der Universität Stuttgart maßgeblich geprägt.

„Sein Forschungsgebiet hat besondere gesellschaftliche Relevanz“, so eine Sprecherin der Universität, „da es einerseits weltweit enormen Neubaubedarf gibt, doch gleichzeitig der Bausektor für die Hälfte des weltweiten Müllaufkommens und fast 40 Prozent der globalen energie- und prozessbedingten CO2-Emissionen verantwortlich ist, von denen allein elf Prozent auf die Herstellung von Baumaterialien entfallen.“

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