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Welche Wirkung hat Riechsalz beim Sport?

Manche Sportler schnüffeln vor einer sportlichen Leistung an Riechsalz. Was es damit auf sich hat und wie es wirkt, lesen Sie hier.

  • Als Vorbereitung auf eine Kraftleistung ist Riechsalz bei so manchem Sportler beliebt.Foto: sportpoint / shutterstock.com

    Als Vorbereitung auf eine Kraftleistung ist Riechsalz bei so manchem Sportler beliebt.Foto: sportpoint / shutterstock.com

Welche Wirkung hat Riechsalz?

Unter Riechsalz versteht man verschiedene Substanzen, die in der Regel auf Ammoniumcarbonat basieren. Durch seinen Ammoniakgeruch hat das Salz eine stimulierende Wirkung auf den Anwender. Aus diesem Grund wurde Riechsalz einst bei ohnmächtigen Personen eingesetzt, um sie wieder zu Bewusstsein zu bringen. In der Medizin werden die Riechsalze heutzutage nur noch selten verwendet. Es gibt jedoch Sportler, die sich den belebenden Geruchsreiz zunutze machen.

Darum nutzen Sportler Riechsalze

Riechsalze werden manchmal von Bodybuildern und anderen Kraftsportlern vor einer Maximalleistung (z.B. Rekordversuch im Gewichtheben) verwendet. Um zu verstehen, warum, muss man sich die Wirkungsweise von Riechsalz ansehen. Die Ammoniakdämpfe (oder andere Stimulanzien) reizen beim Einatmen die Schleimhäute, worauf der Körper mit einer leichten Panikreaktion antwortet. Atmung und Herzschlag werden beschleunigt, wodurch der Sauerstofftransport zum Gehirn zunimmt. Die Folge kann eine kurzzeitig verbesserte Leistungsfähigkeit sein. Aber funktioniert das wirklich?

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Steigern Riechsalze die Leistung?

Der erhöhte Fokus durch das Einatmen des Riechsalzes kann theoretisch für ein besseres Abschneiden bei einem Maximalversuch sorgen. Allerdings könnte der Effekt auch rein psychologischer Natur sein. Das heißt, der Glaube an die Wirkung führt bei manchen Anwendern zu einer minimal verbesserten Leistungsfähigkeit. Darauf deutet auch eine kleine Studie aus den USA hin. In einem Versuch wurde die Kraftleistung von 25 Studenten mit und ohne Ammoniakinhalate untersucht. Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass die Substanzen keine nennenswerten Vorteile bei den Leistungen zur Folge hatten. Allerdings gaben einige der Probanden an, die Inhalate auch in Zukunft für das Training nutzen zu wollen, da sie ihrem Gefühl nach dadurch eine bessere Leistung abrufen konnten. Gegen die Verwendung kleiner Dosen spreche laut den Machern der Studie nichts, sofern keine medizinischen Vorerkrankungen vorliegen.

Ist Riechsalz im Sport verboten?

Nein, Riechsalze sind nicht in der Verbotsliste der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) aufgeführt. Zwar gab es in der Vergangenheit schon Kontroversen, was die Verwendung von Ammoniak bei Sportturnieren anbelangte, verboten ist die Substanz jedoch bislang nicht. Der Effekt ist vermutlich zu gering, damit von Doping die Rede sein kann.

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