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Das sind die Warnsignale

Was tun, wenn das Kind über Bauchschmerzen klagt? Fachärzte erklären, auf welche Warnsignale Eltern achten müssen – und was sie gegen Bauchkrämpfe und Blähungen bei ihrem Nachwuchs tun können.

  • Auf den Fruchtzucker im Obst reagieren manche Kinder empfindlich.Foto: dpa/Christin Klose

    Auf den Fruchtzucker im Obst reagieren manche Kinder empfindlich.Foto: dpa/Christin Klose

Mama, mein Bauch tut weh“ – so klingt ein oft gesagter Kindersatz. Und dann gilt es von Elternseite meist abzuwägen: Waren es die vielen Süßigkeiten? Macht sich der Stuhlgang bemerkbar? Oder ist es ein Infekt oder gar Schlimmeres? „Bauchschmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden im Kindesalter und sind meist vorübergehend und harmlos“, heißt es seitens der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ). „Die möglichen Ursachen gehen von Infekten über Nahrungsunverträglichkeiten bis zu funktionellen Beschwerden.“ Wie Eltern Warnsignale erkennen und was sie tun können, zeigt diese Übersicht:

Wann geht es zum Arzt?

Klagt ein Kind immer wieder über Bauchschmerzen an derselben Stelle und fern vom Nabel, sollten die Eltern den Kinderarzt kontaktieren. Ebenso, wenn der Nachwuchs empfindlich auf Berührungen des Bauchs reagiert und nachts wegen der Beschwerden sogar aufwacht. Kommen Schweißausbrüche oder Kreislaufprobleme hinzu, ist Vorsicht angebracht. „Weitere Warnzeichen sind, wenn das Kind an Gewicht abnimmt oder nicht zunimmt und sich das Wachstum verzögert“, heißt es seitens der DGKJ. Auch häufiger Durchfall ist ein Alarmzeichen. Ebenso, wenn Blut im Stuhl ist – es weist auf eine chronisch entzündliche Darmerkrankung hin.

Was tun bei Verstopfung?

Verstopfung bei Kindern ist häufig und sollte frühzeitig konsequent behandelt werden. „Da geht es primär nicht um die Häufigkeit oder Festigkeit des Stuhls, sondern darum, ob die Stuhlentleerung Schmerzen bereitet und ob der Patient wegen der Schmerzen weitere Stuhlentleerungen vermeidet“, sagt Axel Enninger, Ärztlicher Direktor der Klinik für Allgemeine und Spezielle Pädiatrie im Olgahospital am Klinikum Stuttgart. Die über Monate dauernde Therapie besteht aus einer Darmentleerung zu Beginn der Behandlung und einem Weichhalten des Stuhls mithilfe eines Medikaments. Ernährungsempfehlungen allein sind als Therapie nicht ausreichend.

Wie äußern sich Unverträglichkeiten?

Treten die Bauchschmerzen nach dem Essen auf, kommt es zu Übelkeit oder Durchfällen, kann eine Nahrungsmittelunverträglichkeit vorliegen. „Typisch ist die Fruchtzuckerunverträglichkeit nach dem Verzehr von Saft, Obst oder Süßigkeiten“, sagt Enninger. Auch verarbeitete Lebensmittel wie Ketchup oder Fertiggerichte können viel Fruchtzucker enthalten. Schulkinder entwickeln eher eine Empfindlichkeit für Milchzucker. Statt Diäten auszuprobieren, sollten Eltern bei Verdacht einer Unverträglichkeit den Kinderarzt kontaktieren.

Gibt es bei Kindern das Reizdarm-Syndrom?

Ja, sagt der Kindergastroenterologe Enninger. Wichtig ist dann eine ausgewogene Mischkost mit der Vermeidung von übermäßigen Mengen an Fruchtzucker und Milchzucker. Auch verarbeitete Lebensmittel, die Farbstoffe, Emulgatoren, Stabilisatoren enthalten, sollten vom Speiseplan gestrichen werden. Hilfreich ist eine Ernährungsberatung.

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