Baden-Württemberg

Anklage gegen sieben Klinikmitarbeiter

Fast ein Jahr nach dem Tod eines an einem Krankenhausbett fixierten Manns bei einem Brand in einer Notaufnahme in Pforzheim hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen sieben Mitarbeiter der Klinik erhoben.

  • Was geschah in der Notaufnahme (Symbolbild)?Foto: IMAGO/Christopher Tamcke

    Was geschah in der Notaufnahme (Symbolbild)?Foto: IMAGO/Christopher Tamcke

Fast ein Jahr nach dem Tod eines an einem Krankenhausbett fixierten Manns bei einem Brand in einer Notaufnahme in Pforzheim hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen sieben Mitarbeiter der Klinik erhoben. Den drei Ärzten und vier Pflegekräften werden unter anderem Freiheitsberaubung mit Todesfolge und fahrlässige Tötung vorgeworfen, wie die Behörde in der baden-württembergischen Stadt am Freitag mitteilte.

Sie sollen am Abend des Brands für die Betreuung und Behandlung des stark alkoholisierten 58-Jährigen zuständig gewesen sein. Der 58-Jährige soll ohne richterliche Anordnung stundenlang auf einem Bett fixiert worden sein. Diese Fixierung sei rechtswidrig gewesen. Das Feuer sei bei dem Versuch des 58-Jährigen entstanden, die Gurte mit einer Feuerzeugflamme zu durchtrennen.

Zu dem Brand war es am 2. Mai 2023 gekommen

Währenddessen sei er unbeaufsichtigt gewesen, obwohl er ununterbrochen hätte überwacht werden müssen. Vier Mitarbeitern, die an der Fixierung beteiligt gewesen sein sollen, wirft die Anklage Freiheitsberaubung mit Todesfolge beziehungsweise Beihilfe dazu vor. Die drei weiteren Mitarbeiter sollen erst nach der Fixierung des 58-Jährigen für seine Behandlung verantwortlich gewesen sein. Ihnen wird fahrlässige Tötung vorgeworfen.

Alle sieben hätten nach Ansicht der Staatsanwaltschaft den Tod des Mannes verhindern können, wenn sie pflichtgemäß gehandelt hätten. Über die Eröffnung des Verfahrens muss das Landgericht Karlsruhe entscheiden. Gegen zwei weitere Klinikmitarbeiter stellte die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen ein. Sie seien nicht an der Fixierung beteiligt gewesen und hätten sich nicht pflichtwidrig verhalten.

Zu dem Brand war es am 2. Mai 2023 gekommen. Etwa 20 Menschen konnten sich während selbstständig in Sicherheit bringen. Der schwer alkoholisierte Mann war vor dem Feuer in die Notaufnahme eingeliefert worden. Er sei wegen seines aggressiven Verhaltens gegenüber anderen Menschen fixiert worden, hieß es. Eine Obduktion bestätigte, dass der Mann durch das Feuer ums Leben kam.

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