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Rangnick hat Angebot aus München

Der Wechsel auf den Trainerstuhl des FC Bayern wird immer konkreter. Eine Entscheidung soll zeitnah fallen.

München - Jetzt kann es mit Ralf Rangnick und dem FC Bayern schnell gehen. Der aus Backnang stammende Nationaltrainer Österreichs hat nach Darstellung des Sportdirektors des Österreichischen Fußball-Bundes (ÖFB), Peter Schöttel, ein Angebot der Münchner vorliegen. Rangnick soll bei einem Treffen ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer und Schöttel selbst über eine Offerte des deutschen Rekordmeisters informiert haben, so erzählte es Schöttel dem ORF. „Wenn ein Verein wie Bayern München anklopft, ist es verständlich, dass man über das Interesse dieses Vereins nachdenkt.“

Rangnick ist mittlerweile in der Pole-Position für die Nachfolge von Thomas Tuchel, der die Münchner ein Jahr vor dem eigentlichen Ende seines Vertrags schon in diesem Sommer verlassen wird. Für den aktuellen Status des 65-Jährigen beim FC Bayern haben aber auch Xabi Alonso von Bayer Leverkusen und Bundestrainer Julian Nagelsmann gesorgt. Alonso will nach der Meisterschaft mit Bayer zumindest noch die nächste Saison in Leverkusen bleiben. Und Nagelsmann möchte mit der Nationalelf sogar die WM 2026 in Angriff nehmen. Der Bundestrainer hat dem FC Bayern nach eigener Aussage nicht aus Verstimmung über seine Entlassung vor gut einem Jahr abgesagt. „Ich habe meinen Körper abgetastet, da habe ich keinen Stachel gespürt“, sagte Nagelsmann im Interview mit Magenta-TV humorvoll über eine entsprechende vorhergehende Vermutung des Bayern-Sportvorstandes Max Eberl: „Bei mir sitzt kein Stachel tief.“

So oder so ist nun Rangnick der aussichtsreichste Kandidat auf die Tuchel-Nachfolge. Der Backnanger selbst hatte am Mittwoch eine Kontaktaufnahme der Münchner bestätigt, ehe Schöttel weiterging. Alle Beteiligten dürften „zeitnah eine Entscheidung“ wünschen, wie der ÖFB-Sportchef formulierte: „Wir sind kurz vor der EM mit großen Zielen. Auch von Bayern München wird es natürlich eine Deadline geben, weil sie auch Bescheid haben wollen.“ In „ein, zwei Wochen“ werde die Angelegenheit erledigt sein müssen.

Der ÖFB geht davon aus, dass Rangnick, der einen Vertrag bis 2026 besitzt, die EM durchzieht. „Wir haben in den letzten zwei Jahren ein sehr vertrauensvolles Verhältnis gepflegt. Das werden wir auch so weiterführen. Je nachdem, in welche Richtung seine Entscheidung geht, werden wir gemeinsam besprechen, wie es weitergeht“, sagte Schöttel, der Rangnick Kompetenzen und ein funktionierendes Umfeld zu bieten hat.

Reicht das aber Rangnick? Der FC Bayern übt einen ganz eigenen Reiz aus. Der VfB Stuttgart, Hannover 96, die TSG Hoffenheim, RB Leipzig und Schalke 04 waren bis jetzt die Bundesliga-Stationen des Analytikers. Eine Chance wie in München zum Ende der Karriere dürfte sich kein zweites Mal mehr bieten. „Wir wollen einen Trainer haben, der ein Stück weit Bayern München längerfristig begleitet“, sagte Sportvorstand Eberl, der mit Sportdirektor Christoph Freund, dem ehemaligen Zuarbeiter Rangnicks bei Red Bull Salzburg, den Trainermarkt sondiert.

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