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Butscher soll es in Bochum richten

Der abstiegsbedrohte Fußball-Bundesligist präsentiert den Nachfolger von Cheftrainer Thomas Letsch – eine Interimslösung, mal wieder.

Bochum - Auf der Suche nach einem Nachfolger für den freigestellten Cheftrainer Thomas Letsch setzt der VfL Bochum auf eine interne Lösung. Bis zum Saisonende hat sich der Fußball-Bundesligist auf U-19-Trainer Heiko Butscher als Nachfolger des gebürtigen Esslingers Thomas Letsch festgelegt. „Heiko hat sich sofort bereit erklärt, sich dieser Herausforderung zu stellen. Er ist die ideale Lösung, davon sind wir überzeugt“, sagte Geschäftsführer Sport Patrick Fabian am Dienstag.

Butscher, dem als Aktiver von 2003 bis 2005 beim VfB Stuttgart II der Sprung in den Profikader verwehrt blieb, war in den vergangenen sechs Jahren bereits zweimal als Interimslösung bei den Profis des VfL Bochum eingesprungen. „Ich bin schon so lange hier und liebe diesen Verein. Da kann ich doch nicht ‚Nein‘ sagen, wenn die Mannschaft Hilfe braucht. Und was gibt es Schöneres, als eine Mannschaft in der Bundesliga zu trainieren?“, sagte der 43-Jährige. Mit den Clubverantwortlichen sei er sich für diese Zusammenarbeit „sehr schnell einig“ geworden.

Der ehemalige Innenverteidiger, der seit seinem Karriereende 2015 als Nachwuchstrainer und zeitweise als Co-Trainer der Profis in Bochum arbeitet, wird aber wohl nur in den restlichen sechs Saisonspielen in der Verantwortung stehen. „Es ist auf diese sechs Spiele ausgelegt, dann sehen wir weiter“, sagte Fabian. Nächster Gegner ist am Samstag (15.30 Uhr) der 1. FC Heidenheim. „Wir werden am Wochenende liefern“, kündigte Butscher an. Vom Klassenerhalt sei er „ganz fest überzeugt“.

Erst am Montag hatte der abstiegsbedrohte Club die Trennung von Cheftrainer Letsch bekannt gegeben. Der 55-Jährige, der zu Beginn seiner Trainerkarriere auch bei den Stuttgarter Kickers II oder der SG Sonnenhof Großaspach an der Seitenlinie gestanden hatte, hatte den VfL im September 2022 auf dem letzten Tabellenplatz übernommen und schaffte noch den direkten Klassenerhalt. Zuletzt hatte es aber einen bedenklichen Negativtrend gegeben, mit nur einem Punkt aus sechs Spielen und nur noch drei Punkten Vorsprung auf den Abstiegsrelegationsplatz. Die Konsequenz: Am Montag musste Letsch gehen.

Anschließend kursierten die Namen verschiedener Trainerkandidaten, Sport-Chef Fabian bestätigte auch Gespräche. „Es ist doch unsere Pflicht, den Markt zu sondieren. Aber am Ende haben wir uns ganz bewusst für Heiko Butscher entschieden“, betonte Fabian.

Zugleich widersprach er Ex-Bundesliga-Coach Peter Stöger, der am Montagabend seine Absage an Bochum öffentlich gemacht hatte. Das Portal „Heute.at“ hatte den früheren Trainer des 1. FC Köln und von Borussia Dortmund mit den Worten zitiert: „Ich habe überlegt, den Job anzunehmen, um mich wieder ins Gespräch zu bringen.“ Dazu sagte Fabian: „Wie er es am Ende darstellt, ist es nur die halbe Wahrheit. Der VfL Bochum dient ganz sicher nicht dazu, nur um seinen Namen irgendwo ins Spiel zu bringen.“

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