SportVfB

1Die Analyse muss diesmal sitzen

Noch im Freudentaumel der geglückten Rettung am 14. Mai 2022 schworen sich die damals Beteiligten: Wir lassen uns nicht blenden, sondern analysieren schonungslos die Saison 2021/22. Also steckten Alexander Wehrle (Vorstandsvorsitzender und Sportvorstand), Sven Mislintat (damals Sportdirektor) und Pellegrino Matarazzo (damals Cheftrainer) tagelang die Köpfe zusammen. Heraus kamen viele gute Vorsätze – mehr aber auch nicht. Die Analyse lief – wie der emotionale Push nach der Last-minute-Rettung – komplett ins Leere. In der Planung, aber auch auf dem Trainingsplatz und auf dem Spielfeld. Im Kader wurden Schwachstellen nicht ausgemerzt (zweiter starker Stürmer, Torhüter). Die Laufleistung war auch zu Beginn der neuen Saison fast durchgängig schwächer als die des jeweiligen Gegners. Und von der geforderten Gier, auch nicht einen einzigen Punkt fahrlässig liegenzulassen, war nix zu sehen. Schon an Spieltag zwei verschenkte der VfB eine 2:1-Führung in Bremen in der Nachspielzeit. Es war der Anfang vom Ende der Ära Matarazzo, der nach neun Partien ohne Sieg am 10. Oktober gehen musste. Nun haben sich Wehrle und der neue Sportdirektor Fabian Wohlgemuth erneut eine ehrliche Analyse vorgenommen – sie sollte nicht wieder verpuffen.

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