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Wo findet die WM 2030 statt?

Die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar hat gerade angefangen, doch im Hintergrund laufen schon Vorbereitungen für das Turnier 2030. Vieles ist allerdings noch unklar.

  • Aktuell läuft die Fußall-WM in Katar. Wo das Turnier  2030 stattfindet ist noch unklar, potenzielle Bewerber gibt es einige.Foto: imago/ULMER Pressebildagentur/ULMER/Michael Kienzler

    Aktuell läuft die Fußall-WM in Katar. Wo das Turnier 2030 stattfindet ist noch unklar, potenzielle Bewerber gibt es einige.Foto: imago/ULMER Pressebildagentur/ULMER/Michael Kienzler

Das Eröffnungsspiel der diesjährigen Fußballweltmeisterschaft zwischen dem umstrittenen Gastgeber Katar und Ecuador endete 0:2 und ließ sportliche Höhepunkte und euphorische Stimmung vermissen. Viele Fans boykottieren das Turnier in Katar generell und blicken deswegen hoffnungsvoll auf die kommenden Fußballweltmeisterschaften.

Die nächste findet 2026 in den USA, Kanada und Mexiko statt, für das Turnier 2030 hingegen steht noch kein Austragungsort fest. Eine offizielle Bewerbungsfrist gibt es auch noch nicht. Klar ist aber, dass die 24. WM dann – wie auch 2026 – in mehreren Ländern stattfinden soll.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang eine Regelung des Weltfußballverbands FIFA: Ein Kontinentalverband darf eine Weltmeisterschaft nicht zweimal hintereinander austragen. Da die nächste WM bekanntlich vom US-amerikanischen, kanadischen und mexikanischen Verband veranstaltet wird, sind für 2030 alle Länder, die zur CONCACAF gehören, raus. Die CONCACAF ist die Nord- und Zentralamerikanische und Karibische Fußballkonföderation, zu der etwa Länder wie Costa Rica oder Jamaika gehören. Genug Nationen, die die WM 2030 veranstalten wollen, gibt es natürlich trotzdem.

Welche Länder kommen in Frage?

Im Rennen um die Ausrichtung des sportlichen Megaevents sind zum Beispiel Uruguay, Argentinien, Paraguay und Chile. Die Verbände der Länder kündigten Anfang August offiziell an, dass sie sich gemeinsam um die Ausrichtung des Turniers bewerben wollen. Als Ort wählten sie dafür keinen geringeren als das Centenario-Stadion in Uruguays Hauptstadt Montevideo. Dort wurde vor fast 100 Jahren, nämlich 1930, das erste WM-Finale zwischen Uruguay und Argentinien ausgetragen. Uruguay gewann damals mit 4:2.

Die Bewerbung steht unter dem Motto „Juntos 2030“, was „Gemeinsam 2030“ bedeutet. Alejandro Dominguez, Präsident des südamerikanischen Fußballverbandes CONMEBOL, sagte bei der Verkündung: „Dies ist nicht das Projekt einer Regierung, sondern der Traum eines ganzen Kontinents. Es wird noch andere Weltmeisterschaften geben, aber 100 Jahre werden nur einmal gefeiert.“ Laut Uruguays Sportminister Sebastian Bauza, werde das Quartett die Bewerbung im kommenden Jahr bei der FIFA offiziell einreichen. Die „Jahrhundert WM“ könnte durchaus gute Chancen haben, den Zuschlag zu bekommen, zumal die letzte WM in dieser Region 2014 in Brasilien stattfand.

Spanien, Portugal und Ukraine werden sich bewerben

Auch im Rennen sind Spanien und Portugal – und die Ukraine. Die Präsidenten der drei nationalen Verbände gaben im Oktober bekannt, sich für die WM 2030 bewerben zu wollen. Damals hieß es von Andrij Pawelko, Präsident des ukrainischen Fußballverbands: „Es wurde offiziell bekannt gegeben, dass Portugal, Spanien und die Ukraine eine gemeinsame Bewerbung für die Ausrichtung der Weltmeisterschaft 2030 einreichen“ Und weiter: „Das ist der Traum von Millionen ukrainischer Fans.“

Laut spanischem Verband unterstütze die Europäischen Fußball-Union (UEFA) die Mitbewerbung der Ukraine, Details in diesem Zusammenhang sollen in Zukunft festgelegt werden. Spanien und Portugal hatten sich bereits 2018 beworben, damals ging die WM aber an Russland. Beide Länder erhoffen sich möglicherweise durch eine gemeinsame Ausrichtung mit der Ukraine bessere Chancen, den Zuschlag 2030 zu bekommen.

Die Länder haben allerdings noch weitere Konkurrenz. Schon 2018 hatten die Regierungen von Bulgarien, Griechenland, Rumänien und Serbien gesagt, dass sie sich als Ausrichter für die WM 2030 bewerben wollen. Alle vier Nationen haben noch nie eine solches Turnier veranstaltet.

Bis Anfang diesen Jahres waren auch England, Schottland, Wales, Irland und Nordirland als Ausrichter für die WM 2030 im Gespräch. Die vier britischen Verbände zogen dann aber zurück, sie wollen sich jetzt für die Europameisterschaft 2028 bewerben.

WM 2030 auch in arabischer Welt möglich

Auch Ägypten, Kamerun und Marokko sollen eine Kandidatur erwägen. Letzteres Land hatte sich bereits für die Ausrichtung der WM 2026 beworben. Zuletzt gab es außerdem Berichte darüber, dass auch Saudi-Arabien um die Ausrichtung der WM 2030 buhlen und das Turnier zusammen mit Ägypten und Griechenland veranstalten wolle. Denkbar wäre also auch, dass eine weitere Winter-WM in der arabischen Welt.

Das Turnier in acht Jahren soll dann – wie bereits die WM 2026 – mit insgesamt 48 Nationen stattfinden. Bei der diesjährigen WM nehmen 32 Nationen teil. Bis sicher ist, welche Länder letztlich das Rennen um die WM 2030 gewinnen, dauert es noch etwas. Das wird nämlich erst 2024 auf dem 74. FIFA-Kongresses entschieden.

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