Die Atmosphäre im entscheidenden Viertelfinale der Basketball Champions League war schon etwa Angst einflößend, vor Beginn war der Hallenboden mit Papierschlangen überhäuft, der Lärm geradezu ohrenbetäubend. Doch wie sagte der Trainer von U-BT Cluj-Napoca, Mihai Silvasan: „Die Zuschauer können uns helfen, aber sie können das Spiel nicht gewinnen.“ Das taten am Dienstagabend die MHP Riesen Ludwigsburg mit 79:73 (37:23) – und stehen damit im Final Four vom 6. bis 8. Mai in Bilbao, zum zweiten Mal nach 2018.
„Ich bin stolz, dass wir die Nerven behalten haben, das war unser Pluspunkt“, sagte Trainer John Patrick, dessen Team in der 25. Minute bereits mit 19 Punkten scheinbar sicher geführt hatte, am Ende aber nochmals zittern musste, als die Rumänen bis auf vier Punkte herangekommen waren. „Sie trafen einige gute Würfe, dann wird es in dieser Atmosphäre vor 10 000 Fans schwer“, sagte Jordan Hulls, der wieder fit und mit 21 Punkten bester Werfer war.
Der Bundesligist zwang Cluj zu 25 Ballverlusten, das war der Schlüssel zum Erfolg in einer Partie, die von vielen Fouls geprägt war. „Man darf auch nicht vergessen, dass wir zwei angeschlagene Spieler hatten“, sagte Patrick. Der Routinier Tremmell Darden humpelte früh vom Feld, in der Endphase erwischte es noch Yorman Polas Bartolo. Bis zum Halbfinale gegen Baxi Manresa (Spanien) ist zwar noch etwas Zeit, doch schon am Samstag steht in der Liga das Derby gegen Crailsheim auf dem Programm.