Eishockey. Die Eishockey-Cracks der Bietigheim Steelers haben das Vorbereitungsspiel gegen die Hannover Indians souverän mit 3:1 gewonnen.
Auf dem Papier war das Duell zwischen den Steelers und den Hannover Indians zwar ein Testspiel als Vorbereitung auf die anstehende Eishockey-Saison, doch auf dem Eis schenkten sich beide Mannschaften keinen Zentimeter. Kurz vor der ersten Drittelpause knallte es erstmals richtig zwischen beiden Teams – vor der Hannoveraner Bank artete eine Handgreiflichkeit zwischen den jeweiligen Reihen aus. Am Ende wurden Erik Nemec aufseiten des SCB, sowie Jonas Wolter und Gunars Skvorcovs bei den Indians für zwei Minuten zum Ausdampfen geschickt. Auch noch während beide Teams zwei Minuten später in die Kabine gingen, war die Stimmung aufgeheizt. Tyler McNeely und der Assistenztrainer der Niedersachsen warfen sich noch ein paar nette Worte zu, die Schiedsrichter mussten den Bietigheimer Rückkehrer in die Katakomben schieben.
Am Ende gewann der Gastgeber mit 3:1 und das hoch verdient. Auch nach der Schlusssirene kam es aber erneut zur Rudelbildung, McNeely und Nemec initiierten ein Handgemenge, dieses Mal waren beide Bänke sogar voll dabei und die Schiedsrichter hatten alle Hände voll zu tun, die Menge zu beruhigen.
Auf dem Eis waren die Enztäler von Beginn an drückend überlegen, nur das Tor wirkt wie vernagelt. McNeelys erster Versuch war zwar noch eher ungefährlich, doch mit andauernder Spielzeit wurden die Abschlüsse besser. Nemec bekam in der 14. Minute Szenenapplaus für einen herrlichen Sololauf, bei dem er den Puck aber nicht durch die Schoner von Timo Herden kriegte. Der Tscheche war es auch wenig später, der sich im Zusammenspiel mit Marek Racuk und Marvin Drothen verkünstelte und den Puck über die Linie tragen wollte, jedoch noch im letzten Moment gestoppt wurde.
Auf die erste Chance der Gäste mussten die rund zwei Dutzend mitgereisten Fans aus Niedersachsen bis kurz vor der Drittelpause warten, doch Goalie Olafr Schmidt parierte sicher gegen Jussi Petersen. Im zweiten Abschnitt ein ähnliches Bild, der SCB schnürte die Indians hinten phasenweise ein. Pawel Dronia legte einen Schuss ans Alu (26.). Hannover meldete sich aber tatsächlich auch mal zu Wort und schweißte zwei Minuten später ebenfalls die Scheibe ans Gebälk. Es brauchte erst eine Unterzahl der Steelers, bis der Bann brach. Christoph Kiefersauer bekam das runde Hartgummi völlig blank nach einem misslungenen Rückpass in der gefährlichen Zone und blieb vor Brett Jaeger, der inzwischen Herden im Netz ersetzt hatte, eiskalt. Sein Abschluss schlug rechts unten ein (35.). Der Chancenwucher hörte da aber nicht auf. Drothen kam nach einem Geniestreich von McNeely frei vor Jaeger zum Schuss, der Schlussmann lenkte den Puck eben noch an die Umrandung (37.). 21 Sekunden vor der zweiten Drittelpause klingelte es dann zum zweiten Mal, nachdem McNeely Bastian Eckl im rechten Halbfeld bedient hatte. Der 24-Jährige hämmerte die Scheibe ansatzlos unters Dach und erhöhte damit auf 2:0.
Drittes Drittel, gleiches Spiel: Die Hausherren bestimmten die Partie nach Belieben. Hannover – auch bedingt durch einige Zeitstrafen – wurde offensiv kaum gefährlich und durfte sich beim Absteiger bedanken, dass es nicht zwei, drei oder vier weitere Gegentore wurden. Denn der ließ weiterhin Hochkaräter liegen. Fedor Kolupaylo vergab freistehend zentral vor Jaeger (48.), auch Dell blieb im Konter ohne Erfolg.
In der Schlussphase knallten die Steelers dann endgültig Löcher in die Bande neben dem Netz. Kolupaylo und Alexander Dell schossen binnen weniger Sekunden vollkommen alleine Jaeger an. Die Gäste meldeten sich kurz vor Schluss aus dem Nichts nochmal zurück. Erst bekam Olafr Schmidt Sonderapplaus für eine Glanztat, nachdem er ein Gestocher vor seinem Netz mit einem Spagat geklärt hatte. In der 56. Minute war er dann aber machtlos, als ein Schuss von Hannovers Dennis Palka im kurzen oberen Eck einschlug.
Doch die Aufholjagd wurde schnell eingebremst, 52 Sekunden vor Schluss – die Gäste hatten den Keeper vom Eis genommen – fing Christoph Kiefersauer einen Querpass an der eigenen blauen Linie ab und schob seelenruhig zur Entscheidung ein. nb