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Bietigheim Steelers rutschen auf den letzten Platz der DEL 2 ab

Der Eishockey-Zweitligist aus Bietigheim kassiert auch an diesem Wochenende zwei Niederlagen in Folge. Daheim gegen die Ravensburg Towerstars und auswärts beim EHC Freiburg geht der Aufsteiger in die DEL 2 zwar jeweils in Führung, kann diese aber nicht ins Ziel retten.

  • Benjamin Zientek (rechts) ist auf dem Weg zum Tor im Heimspiel gegen Ravensburg. Am Ende hat es zwei Mal nicht gereicht. Foto: Baumann

    Benjamin Zientek (rechts) ist auf dem Weg zum Tor im Heimspiel gegen Ravensburg. Am Ende hat es zwei Mal nicht gereicht. Foto: Baumann

Eishockey. Die Bietigheim Steelers haben am Wochenende in beiden Spielen der Deutschen Eishockey Liga (DEL) 2 geführt. Am Ende standen aber sowohl im Heimspiel gegen die Ravensburg Towerstars mit 3:5 als auch in der Auswärtspartie beim EHC Freiburg mit 3:4 jeweils Niederlagen. Damit ist der Aufsteiger auf den letzten Tabellenplatz abgerutscht.

Besserer Start führt schon zum vierten Mal nicht zum Erfolg

Zum vierten Mal in dieser Saison erwischten die Steelers in Freiburg den besseren Start, doch zum vierten Mal in dieser Saison nahmen sie keine Punkte mit. Dabei handelte es sich beim Baden-Württemberg-Derby der DEL 2 um das Kellerduell und Punkte wären so wichtig gewesen. Wie bereits am Freitag beim Heimspiel gegen Ravensburg starteten die Ellentäler auch im Breisgau wie die Feuerwehr. Schon nach 55 Sekunden gab es die erste Strafe gegen die Hausherren, nach dem Bully bekam Jack Dugan auf der linken Halbseite die Scheibe. Der Goldhelm fackelte nicht lange und feuerte das Hartgummi gnadenlos ins Kreuzeck zum frühen 1:0. Doch wie bereits am Freitag gegen Ravensburg wurden die Steelers nachlässig. Freiburg setzte sich vorne beinahe wie im Powerplay fest, scheiterte jedoch Mal um Mal an Olafr Schmidt, der erneut im Kasten der Grün-Weiß-Blauen stand. Dank des 30-Jährigen blieb der SCB auch in einer Unterzahl unbeschadet und ging mit der knappen Führung in die erste Drittelpause. Doch dann ging es für die Schwaben bergab.

Nach dem ersten Drittel geht es in Freiburg steil bergab

Denn nach einem Scheibengewinn im eigenen Drittel kam ein langer Pass von Petr Heider zum durchgestarteten Eero Elo. Der Finne umkurvte das Netz, die Steelers waren in der Rückwärtsbewegung viel zu langsam. Der mitgelaufene Nikolas Linsenmaier egalisierte (26. Minute). Und damit nicht genug, acht Minuten drehte Linsenmaier die Partie. Obwohl die Gäste offensiv drückten und selbst mehrfach die erneute Führung auf dem Schläger hatten, war es der 32-Jährige, der die Begegnung auf den Kopf stellte. Wieder waren die Bietigheimer zu weit entfernt, dazu rutschte Dugan weg, als er einen Querpass auf Linsenmaier verteidigen wollte. Der Pass kam zum Stürmer, der eiskalt abschloss und über Schmidts Schulter das 2:1 erzielte. Offensiv investierten die Ellentäler weiterhin viel, kamen zu guten Gelegenheiten, aber einfach nicht an Patrick Cerveny im Kasten der Breisgauer vorbei. Da es bei den Stürmern nicht klappen wollte, musste die Verteidigung ran. Sören Sturm nagelte zum Jubel der mitgereisten Bietigheimer das 2:2 mit einem harten Schuss in die Maschen. Cerveny wurde clever die Sicht genommen, so dass der Goalie nur noch sah, wie der Puck einschlug (54.).

Hoher Stock des Gegners bleibt ungeahndet

Auch in der Schlussphase hatte der SCB Oberwasser, war am Drücker und war dann im Pech. Denn Benjamin Zientek bekam an der Bande einen klaren hohen Stock ins Gesicht, was von den Unparteiischen aber ungeahndet blieb. Aus dieser Hektik heraus entwickelte sich Platz für den EHC. Tomas Schwamberger legte einen überragenden Pass durch die Bietigheimer Zone auf Kilian Kühnhauser, der das kurze Eck anvisierte und vollstreckte (58.). Keine 20 Sekunden später kassierte der SCB dann den endgültigen Knock-out. Denn Elo und Linsenmaier durften einen Konter auf Schmidt zufahren. Der Doppeltorschütze scheiterte zwar noch an Schmidt, Elo machte aber am zweiten Pfosten per Abstauber das 4:2. Obwohl Sturm mit 15 Sekunden auf der Uhr noch den Anschlusstreffer per Lupfer von der blauen Linie erzielte, reichte es am Ende für die Steelers nicht. Mal wieder bemängelten sie die Chancenverwertung, mal wieder verloren sie knapp und unnötig. „Ein schweres Spiel mit Ups und Downs. Wir sind zu sorglos mit unserer Führung umgegangen“, resümierte Coach Alexander Dück.

Schon am Freitag mit der Heimniederlage die Rote Laterne übernommen

Auch im Heimspiel gegen die Ravensburg Towerstars hatten die Steelers am Freitagabend geführt. Doch später führten zwei individuelle Fehler unmittelbar zu Gegentoren und letztlich zur 3:5-Niederlage, mit der Bietigheim auch die Rote Laterne übernahm. In der vergangenen Spielzeit in der Oberliga hatten sich die Spieler nach der Schlusssirene oft bei Goalie Olafr Schmidt für seine überragende Leistung bedankt. Am Freitag zeigte sich ein ähnliches Bild. Jedoch gingen die Ellentäler nicht zum Schlussmann, um sich bei ihm zu bedanken, sondern um sich zu entschuldigen. Denn bei der 3:5-Niederlage war Schmidt fünf Mal machtlos, zwei Mal wurde den Gästen sogar das Tor auf dem Silbertablett serviert und von Grün-Weißen selbst aufgelegt.

Mangelnde Abstimmung begünstigt Treffer der Towerstars

Der Start war gut, es zeigte sich die zuletzt schmerzlich vermisste Aggressivität. Nach nur 75 Sekunden legte Tyler McNeely per Rückhand durch die Beine die Scheibe in den Lauf für Benjamin Zientek, der den Pfosten traf – McNeely staubte ab. Später fehlte es oft an der Abstimmung. Die Towerstars erstarkten, der blank stehende Simon Sezemsky traf ins kurze obere Kreuzeck (11.). Keine 120 Sekunden später schoss Gäste-Goldhelm Mark Rassell das 2:1 und fälschte später den Schuss von Robbie Czarnik zum 3:1 ab. Ein Abstauber von McNeely verlieh der Partie wieder Würze, dann erhöhte Czarnik auf 4:2 (44.). In der sechsten Bietigheimer Überzahl traf Marek Racuk per Abpraller, fünf Sekunden vor Schluss erhöhte Alex Voyer auf 5:3 für Ravensburg. nb

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