LokalesVaihingenSlide 1

Was bisher geschah: Schlagabtausch, Petition und Protest

Kommende Woche geht es in der Vaihinger Stadthalle zur Sache. Drei große Themen, die die Stadt derzeit bewegen, will die Verwaltung in einer Bürgerversammlung am Montag (19. Februar) ab 19 Uhr zur Sprache bringen: die Grundschulen der Kommune, das Enztalbad und die lokale Wärmeversorgung. Wir geben einen Überblick, was in den vergangenen Monaten passiert ist.

  • Dossiers Bild.jpg

    Dossiers Bild.jpg

Vaihingen. Für den 19. Februar hat die Verwaltung Vorträge und Podiumsdiskussionen geplant, zudem sollen die Bürger Fragen stellen können. Viele Vaihinger debattieren ohnehin seit Wochen oder Monaten. Und sie sind auch aktiv geworden: Protest- und Rettungsaktionen gab es, Politiker wurden mobilisiert, eine Interessengemeinschaft gegründet, eine Petition auf den Weg gebracht.

Grundschule: Ärger um Toiletten und Betreuungszeiten

Das Thema Grundschulen rückt vergangenen Herbst besonders in die öffentliche Wahrnehmung. Eltern und Lehrer der Schule am Kreuzbach in Aurich wenden sich Mitte Oktober mit einem Brief an die VKZ. Darin machen sie ihrem Ärger über den sanierungsbedürftigen Zustand des Schulgebäudes deutlich Luft.

Zu einer Protestaktion in Aurich zwei Monate später kommen rund 100 Menschen. Anlass ist eine Besprechung, zu der Oberbürgermeister Uwe Skrzypek eingeladen hat. Kursierende Gerüchte, die Grundschule werde gänzlich geschlossen, bestätigt er nicht. Allerdings erfahren die Familien vor Ort, dass ihre Kinder vorerst in Enzweihingen unterrichtet werden sollen.

Bei den betroffenen Eltern bleibt Skepsis, ob es sich tatsächlich nur um eine vorübergehende Lösung handeln wird. Sorge macht zudem der künftige Schulweg. Beengte Verhältnisse an der Haltestelle und im Schulbus werden befürchtet. Gleichzeitig bemühen sich Eltern weiter um den Erhalt der Schule und starten eine Online-Petition. Kritik gibt es wegen mangelnder Transparenz und Kommunikationsbereitschaft seitens der Stadt.

Ende Januar sorgt eine Aussage des Vaihinger OB für Erstaunen: Demnach soll eine Baugenehmigung von 2005 nur drei statt der dort unterrichteten vier Klassen vorsehen. Zudem seien Auflagen nicht abgearbeitet worden.

Nahwärme: Offener Schlagabtausch

Zu einem offenen Schlagabtausch kommt es vergangenen Sommer. Im Mittelpunkt steht die Wärmeversorgung für das Baugebiet Leimengrube. Alles scheint in trockenen Tüchern: Die zu gründende Bürgerwärme Vaihingen soll sich um den Betrieb des Wärmenetzes kümmern, die Vai Energie GmbH die Wärme liefern.

Doch dann kommt die Hiobsbotschaft: BMP Greengas geht pleite, just jener Biomethan-Lieferant, von dem auch die Vai Energie GmbH Biogas einkaufen wollte. Als die Bürgerwärme Vaihingen die Stadt darüber in Kenntnis setzt, geht diese in die Offensive und erklärt, dass die Planungen für das Wärmenetz Leimengrube und Fuchsloch III gestoppt seien.

Dann kommt es in einer Gemeinderatssitzung zum öffentlichen Disput zwischen OB Uwe Skrzypek und Armin Nonnenmacher. Nonnenmacher ist Vaihinger Stadtrat und gleichzeitig Gesellschafter der Vai Energie GmbH. Er möchte sich zu der Sache zu Wort melden, doch der Oberbürgermeister entzieht ihm das Wort. In den darauffolgenden Tagen verhärten sich die Fronten weiter. Beide Seiten teilen aus: Die Energiegenossenschaft meldet sich mit einem offenen Brief zu Wort, im Rathaus folgt ein Krisengipfel mit anschließender Pressekonferenz, in der OB Skrzypek erneut Kritik übt. Das möchte die Energiegenossenschaft nicht auf sich sitzen lassen und erhebt in einer Presseerklärung Vorwürfe gegen den OB.

Für eine bessere Übersicht der Geschehnisse veröffentlicht die Vaihinger Kreiszeitung eine Chronik über das Thema. Darin wird unter anderem dokumentiert, dass die Stadt mit einer sogenannten öffentlichen Interessensbekundung im Amtsblatt nach möglichen Wärmelieferanten und Netzbetreibern gesucht hatte. Zudem spricht die VKZ mit Ulrich Ramsaier, Geschäftsführer mehrerer Energieversorger, über sein mögliches Interesse an dem Projekt. 

In einer Gemeinderatssitzung gibt OB Skrzypek einen Überblick über den aktuellen Stand der Fernwärme. Der Rechtsanwalt sitzt mit am Tisch.

Inzwischen ist klar: Das Verfahren um die Nahwärme, das mit einer Interessensbekundung begonnen hatte, ist von Beginn an nicht so gelaufen wie sie hätte sollen. Zwei Gutachter bestätigen Rechtsfehler.

Im Februar zieht der Gemeinderat die Konsequenzen daraus. Der Ratsbeschluss, mit dem die Bürgerwärme Vaihingen 2022 mit der Wärmeversorgung beauftragt wurde, wird aufgehoben. Stattdessen soll eine europaweite Ausschreibung folgen. Ob sich die Bürgerwärme Vaihingen erneut bewirbt? Bleibt abzuwarten.

 

Schwimmen vor Ort: Kämpfen fürs Enztalbad

Das dritte Aufregerthema ist die Zukunft des Enztalbads. Bei der Einbringung des Haushalts hatte Oberbürgermeister Uwe Skrzypek den Fortbestand eines der Bäderinfrage gestellt. Eine Sanierung käme sehr teuer. Zuvor hatte bereits der Stadtkämmerer die Zahlen für 2021 vorgelegt. Dabei wurde wieder deutlich: Das Enztalbad ist ein Verlustgeschäft.

Bei Schwimmern schrillen die Alarmglocken. Die Initiative "Rettet das Enztalbad" wird ins Leben gerufen. Beim Neujahrsempfang werden Unterschriften für den Bädererhalt gesammelt.

 

Datenschutz-Einstellungen