„Public health emergency of international concernd“: Grammatikalisch nennt man diese Aneinanderreihung von (englischen) Wörtern eine Enumeration. Medizinisch wiederum nennt diese Enumeration einen globalen Notfall, oder genauer: eine gesundheitliche Notlage internationaler Reichweite.
Vorsicht Variola-Viren!
Die Rede ist von der Viruserkrankung Mpox, wie die früher Affenpocken genannte Krankheit seit einiger Zeit heißt. Die Viren gehören zur Unterfamilie der Orthopoxviren (Orthopox variolae) – also Pockenviren. Pocken sind eine hoch kontagiöse (ansteckende) Krankheit, die durch das Pocken (Variola) virus verursacht wird.
Die Sterblichkeitsrate liegt bei rund 30 Prozent. Im Verlauf der Infektion bilden sich im der Regel Bläschen am ganzen Körper. Die Inkubationszeit – also die Zeit, die zwischen Infektion mit einem Virus und dem Auftreten der ersten Symptome vergeht – beträgt durchschnittlich zwei Wochen.
Wie werden Mpox-Viren übertragen? Aerogene Infektion
Normalerweise werden Mpox über die Luft übertragen – sogenannte aerogene Infektion. In einigen der bisher diagnostizierten Fälle gingen die Gesundheitsexperten auch von einer Infektion durch Flüssigkeiten aus.
Von Tier zu Mensch
In Gebieten, in denen Mpox endemisch verbreitet ist, erfolgt die Übertragung auf den Menschen vor allem durch Kontakt zu infizierten Tieren beziehungsweise deren Ausscheidungen und durch den Verzehr von nicht ausreichend erhitztem Fleisch infizierter Tiere.
Von Mensch zu Mensch
Kleidung, Gegenstände
Eine Übertragung des Virus kann zudem über Kleidung, Bettwäsche, Handtücher oder Gegenstände wie Essgeschirr und Smartphones erfolgen, die in Kontakt mit einer infizierten Person waren. Zu einer Ansteckung kommt es, wenn das Virus an die Schleimhäute von Auge, Mund, Nase, Genitalien oder Anus/After gelangt.
Schwangerschaft
Mit Mpox infizierte Eltern können das Kind während oder nach der Geburt durch Hautkontakt anstecken.
Woher stammt Mpox?
Die Erkrankung war bis Anfang 2022 praktisch nur aus einigen afrikanischen Ländern bekannt. Im Frühjahr entdeckten Ärzte dann plötzlich zahlreiche Fälle in anderen Ländern. Die WHO rief wie schon bei Corona den internationalen Gesundheitsnotstand aus,. Dieser wurde im Mai 2023 wieder beendet, nachdem die Fallzahlen deutlich gesunken waren.
Info: Endemie, Epidemie, Pandemie
Endemie
Permanente Bedrohung: Eine Krankheit, die in bestimmten Regionen in regelmäßigen Zyklen auftritt, wird als endemisch bezeichnet. Bei einer Endemie bleibt die Zahl der Erkrankungen über die betreffende Zeit relativ konstant. Ein Beispiel für eine Endemie ist die Malaria, an der jedes Jahr 300 Millionen Menschen weltweit erkranken, hauptsächlich in den Tropen.
Epidemie
Ausbruch in einer Region: Wenn von einer Epidemie die Rede ist, meint man eine Krankheit, die in einer bestimmten Region und in einem begrenzten Zeitraum ungewöhnlich häufig auftritt. Dies bedeutet nicht zwangsläufig, dass eine Krankheit besonders gefährlich oder tödlich ist. Entscheidend ist, dass die Zahl der Erkrankungen in einer bestimmten Region über das normal zu erwartende – sogenanntes endemisches – Level steigt. Ein berüchtigtes Beispiel für eine Epidemie sind die Pocken, die seit Beginn des 16. Jahrhunderts von den europäischen Eroberern nach Amerika eingeschleppt wurden und Millionen Indigenen den Tod brachten.
Pandemie
Weltweiter Ausbruch: Eine Epidemie wird zur Pandemie, wenn sich der Krankheitserreger über die Grenzen einzelner Länder oder eines Kontinentes ausbreitet. Laut WHO werden Pandemien meistens von neu auftretenden Erregern oder Virustypen – wie dem Corona-Virus – verursacht. Eine typische Krankheit pandemischen Ausmaße ist die Spanische Grippe von 1918 oder die Schweinegrippe, die 2009 eine Pandemie auslöste.