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Warum friert man bei Sonnenbrand?

Sonne zu tanken, tut gut. Zuviel des Guten und vor allem ohne Schutz kann allerdings Folgen haben. Bei einem Sonnenbrand kann es unter anderem auch zu einem Kälteempfinden kommen, aber warum ist das so?

  • Neben Fieber kann es bei starkem Sonnenbrand auch zu Schüttelfrost kommen. Warum man bei Sonnenbrand friert, erfahren Sie hier.Foto: Larisa Stefanjuk / Shutterstock.com

    Neben Fieber kann es bei starkem Sonnenbrand auch zu Schüttelfrost kommen. Warum man bei Sonnenbrand friert, erfahren Sie hier.Foto: Larisa Stefanjuk / Shutterstock.com

Ein Sonnenbrand ist unangenehm. Die Haut brennt, spannt und es juckt. Je nach Schwere können auch weitere Symptome wie Übelkeit oder Kopfschmerzen hinzukommen, die möglicherweise den Gang zum Arzt erforderlich machen können.

Wie entsteht Sonnenbrand?

Wird die Haut über einen längeren Zeitraum ungeschützt der Sonne ausgesetzt, führen die kurzwelligen und energiereichen UVB-Strahlen zu einer Schädigung der Epidermis (Oberhaut). Als Folge werden Botenstoffe freigesetzt, die zu einer Entzündung der Dermis (Lederhaut) führen. Gefäße erweitern sich (1/2) und es kommt zu einer Rotfärbung der betroffenen Hautbereiche.

Kälteempfinden bei einem Sonnenbrand

Nicht selten kommt bei Betroffenen auch ein Kälteempfinden hinzu, aber warum friert man bei Sonnenbrand? Neben den individuellen Faktoren, wie zum Beispiel Geschlecht, Alter, Statur und Stoffwechsel kann Frieren bei einem Sonnenbrand je nach Schwere mehrere Gründe haben. Den ersten Beitrag zum Kälteempfinden liefern die erweiterten Gefäße und die somit stärkere Durchblutung der betroffenen Hautbereiche, wodurch der Körper Wärme verliert. Zudem ist das Temperaturempfinden, welches über ein fein abgestimmtes Zusammenspiel von Kälte-, Wärme- sowie Hitzerezeptoren in der Haut stattfindet, durch die Schädigung der Oberhaut und der daraus resultierenden Entzündungen beeinträchtigt. Ist die Belastung durch die Sonne besonders groß, kann auch Fieber hinzukommen (3). Hierbei erhöht der Hypothalamus die Solltemperatur des Körpers, was ebenfalls zu einem Kälteempfinden führen kann.

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Wann zum Arzt? - Sonnenbrand, Hitzschlag & Sonnenstich

Ist die Sonnenbelastungen sehr hoch, kann es unter bestimmten Umständen sogar angemessen sein, einen Arzt aufzusuchen oder gar den Notarzt zu verständigen. Schwierig für Betroffene ist dabei oft die Unterscheidung zwischen Sonnenbrand, Hitzschlag und Sonnenstich, was die Entscheidung erschwert.

- Sonnenbrand

Bei einem Sonnenbrand handelt es sich um Verbrennungen der Haut. Hier werden drei Grade unterschieden. Bei einer schmerzhaften, entzündlichen Hautrötung spricht man von einem Sonnenbrand ersten Grades. Bilden sich zusätzlich Blasen, ist der Sonnenbrand als zweiten Grades einzustufen. Sind die Hautzellen weitgehend zerstört, beginnt sich auch die Haut zu lösen und der Sonnenbrand hat den dritten Grad erreicht. Der Arztbesuch wird ab einem Sonnenbrand zweiten Grades empfohlen sowie bei zusätzlichen Symptomen wie Fieber, Übelkeit oder Kreislaufbeschwerden.

- Hitzschlag, Hitzeerschöpfung oder Sonnenstich?

Starke Sonnenbelastung kann unterschiedliche Auswirkungen haben, die nicht immer leicht voneinander abzugrenzen sind, aber unter Umständen auch lebensbedrohlich sein können. So zum Beispiel beim Hitzschlag, bei dem die Temperaturregelung des Körpers überfordert ist und die Körpertemperatur unkontrolliert steigt. Es entstehen Entzündungsreaktionen, die zu Schäden an Körperzellen und Organen führen können. Der Hitzschlag ist nicht immer einfach von anderen Hitzeschäden wie der Hitzeerschöpfung abzugrenzen, da die Symptome plötzlich auftreten, aber sich auch langsam entwickeln können. Diese reichen von einem niedrigen Blutdruck und Durchfall, über Bewusstseinsstörungen und eine Temperatur über 40 Grad bis hin zu epileptischen Anfällen (4). Bei einem Hitzschlag empfiehlt das Bundesministerium für Gesundheit (5) sofort den Notruf zu wählen und kühlende Maßnahmen einzuleiten.

Bei einem Sonnenstich führt die langwellige Wärmestrahlung des Sonnenlichts zu einer Irritation der Hirnhaut. In schweren Fällen kann dies zu einer Anschwellung des Gehirns (Hirnödem) führen. Die Symptome sind auch hier vielfältig und reichen von Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit, Ohrgeräusche und Abgeschlagenheit bis hin zu einem erhöhten Puls und Nackenschmerzen. Die Körpertemperatur bleibt in der Regel normal. Bei einem Sonnenstich ist es wichtig, einen schattigen Ort aufzusuchen und den Kopf zu kühlen. Bei Anzeichen für einen starken Sonnenstich sollte der Notruf gewählt werden.

Hohe Temperaturen in Kombination mit einem starken Flüssigkeits- und Elektrolytverlust können zu einer Hitzeerschöpfung führen. Als Folge sinkt das extrazelluläre Flüssigkeitsvolumen, was zu einer Beeinträchtigung des Kreislaufs führt. Die Symptome reichen von Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Bewusstseinsstörung bis hin zur Bewusstlosigkeit. Auch hier empfiehlt das Bundesamt für Gesundheit, den Notruf zu wählen und kühlende Maßnahmen einzuleiten. Zudem sollen salzhaltige Getränke gereicht werden.

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