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Strom oder Gas: Was ist billiger?

Sowohl die Preise für Strom als auch für Gas steigen weiter an. Aber welcher Energieträger ist eigentlich teurer? Ein Vergleich.

  • Bei den Strom- und Gaspreisen gibt es große Unterschied.Foto: Racamani / shutterstock.com

    Bei den Strom- und Gaspreisen gibt es große Unterschied.Foto: Racamani / shutterstock.com

Im Jahr 2022 kennen die Brennstoffpreise nur eine Richtung: nach oben. Durch die Bank weg sind alle verfügbaren Energieträger teurer geworden. Bei Gas und Heizöl war der Anstieg besonders drastisch. Aber auch Strom ist teurer geworden. Wie Gas und Strom beim Vergleich der Betriebskosten zueinander dastehen, erfahren Sie im Artikel.

Gas vs. Strom: Betriebskosten im Vergleich

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft veröffentlicht regelmäßig Preisanalysen zu den aktuellen Strom- und Gaspreisen. Die Juliauswertung zeigt, dass der durchschnittliche Strompreis für Privathaushalte im ersten Halbjahr 2022 bei etwa 37 Cent pro Kilowattstunde lag. Für Juli 2022 betrug der Preis im Schnitt 37,30 Cent.

Für Gas liegen bislang nur Durchschnittswerte bis April 2022 vor. In diesem Zeitraum belief sich der Preis für eine Kilowattstunde auf etwa 13 Cent für Privathaushalte. Laut Deutschem Pelletinstitut sei der Preis im Juli aber bereits auf durchschnittlich 15,21 Cent pro Kilowattstunde angestiegen.

Stellt man nun die Juliwerte gegenüber, wird schnell deutlich, dass der Strom sehr viel teurer ist. Fast zweieinhalb Mal mehr bezahlt man für die Kilowattstunde. Doch was für einen Preisunterschied würde das auf ein Jahr gerechnet ausmachen?

Beispielrechnung: Energiekosten pro Jahr

Um einen Vergleich anstellen zu können, muss man sich zunächst ansehen, wie viel Heizenergie ein Gebäude ungefähr pro Quadratmeter benötigt. Als Richtwert gelten die folgenden Verbräuche für Gebäude aus unterschiedlichen Baujahren:
 

Angenommen man wohnt alleine in einer Wohnung mit 80 m² aus dem Jahr 1995, so würde man bei einer Gasheizung mit Kosten zwischen 1500 und 2400 € rechnen müssen. Würde man mit Strom heizen, käme man auf 3700 bis 5900 €. Somit würden sich die Kosten nahezu um das Zweieinhalbfache steigern.

Auch bei günstigerem Heizstrom hat Gas trotz der gestiegenen Preise noch die Nase vorn. Laut dem Verbraucherportal Finanztip ist Heizstrom im Schnitt 20 % günstiger als normaler Haushaltsstrom. In unserem obigen Beispiel lägen die Heizkosten pro Jahr dann zwischen 2960 und 4720 €. Im Vergleich zu Gas aber immer noch fast das Doppelte.

{"@context":"http://schema.org","@type":"VideoObject","name":"Gas- und Strompreise: So teuer wird der Winter für Verbraucher","description":"Die Energiekrise erfasst die Verbraucher in Deutschland nun von allen Seiten. Die Atommeiler sollen länger laufen und dennoch drohen massive Kostensteigerungen für die Verbraucher. Im Winter sollen die drei letzten deutschen Atomkraftwerke vom Netz gehen und die französischen Atomkraftwerke liefern nur eingeschränkt. Aufgrund der Gaspreise könnten viele Menschen mit elektrisch betrieben Lüftern und Radiatoren heizen. Doch das hat Folgen. Etwa 2.538 Euro mehr im Jahr soll ein Vier-Personen-Musterhaushalt in einem Reihenhaus für Gas und Strom bezahlen, so hat es das Vergleichsportal Check24 errechnet. „Die Jahresrechnung und damit auch die Abschläge könnten dann um das Drei- bis Fünffache steigen.“, so Steffen Suttner, Geschäftsführer bei Check 24. Im Juli kostete Strom an der Strombörse demnach 256 Prozent mehr als vor einem Jahr. Hinzu kommt eine Umlage, die alle Gaskunden ab Oktober zahlen sollen, damit Großhändler wie Uniper die Energiekrise überleben. Laut Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) werden es zwei Cent pro Kilowattstunde. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will einen Stresstest machen und danach entscheiden, ob die Atomkraftwerke länger laufen müssen. „Für einen längeren Versorgungsbeitrag wäre eine Nachladung frischer Brennelemente erforderlich, so etwa für einen Betrieb im übernächsten Winter 2023/24 und danach.“ sagte der Sprecher des Lobbyverbands Kern D. Bislang stehen 16 Steinkohle- und Ölkraftwerke auf einer Liste der Bundesregierung, die sofort wieder in Betrieb gehen könnten. Laut der Agentur Reuters ist bisher nur ein Antrag auf Wiederaufnahme des Betriebs bei der Netzagentur eingegangen.","thumbnailUrl":"https://i2thumbs.glomex.com/dC1jNDVpd2w5dzg2azkvMjAyMi8wOC8wMi8xMS81MV8zM182MmU5MGZjNTg2MGUxLmpwZw==/profile:player-960x540","duration":"PT2M14S","uploadDate":"2022-08-02T11:58:34.000Z","embedUrl":"https://player.glomex.com/integration/1/iframe-player.html?integrationId=4059a114jz3wxdip&playlistId=v-clvirgvq0ewx","provider":{"@type":"Organization","name":"glomex GmbH","logo":{"@type":"ImageObject","url":"https://player.glomex.com/logo_v@2x.png","width":136,"height":146}}}

Die individuellen Heizkosten hängen natürlich immer von verschiedenen Faktoren wie dem Gebäudezustand, dem Heizverhalten oder der Größe ab. Auch kann man im Moment nicht sagen, wie sich die Preisunterschiede im Lauf der nächsten Monate entwickeln werden. Laut Verbraucherzentrale ist aber mit Preisanstiegen bei allen Energieträgern zu rechnen. Mit dem Energiekostenrechner der Verbraucherzentralen können Sie verschiedene Preisszenarien durchspielen.

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