Kultur

Paul Auster im Alter von 77 Jahren gestorben

Der US-Bestsellerautor Paul Auster („New York Trilogie“, „Leviathan“) ist tot. Er erlag mit 77 Jahren den Folgen einer Lungenkrebserkrankung, wie die Schriftstellerin Jacki Lyden mitteilte, die mit Auster befreudet war.

  • US-Bestsellerautor Paul Auster (Archivbild)Foto: dpa/Aleksi Tuomola

    US-Bestsellerautor Paul Auster (Archivbild)Foto: dpa/Aleksi Tuomola

Der US-Bestsellerautor Paul Auster ist im Alter von 77 Jahren gestorben. Er erlag am Dienstag den Folgen einer Lungenkrebserkrankung, wie die Schriftstellerin Jacki Lyden mitteilte, die mit Auster befreundet war. Auster hatte in den 1980er Jahren mit den drei Bänden der „New York Trilogie“ Kultstatus erlangt. Er verfasste mehr als 30 Bücher, die in mehr als 40 Sprachen übersetzt wurden und meist in New York spielen.

Auster starb nach Angaben Lydens in seinem Haus im New Yorker Stadtbezirk Brooklyn und wurde in seinen letzten Momenten von seiner Familie begleitet, darunter von seiner Frau Siri Hustvedt und seiner Tochter Sophie Auster. Die Krebserkrankung des auch in Deutschland beliebten Autors von Romanen, Gedichten und Drehbüchern war im vergangenen Jahr von seiner Frau, die ebenfalls Schriftstellerin ist, öffentlich gemacht worden.

Durchbruch als Autor 1982

Auster war ein Autor, der komplexe und existenzielle Themen in einer geschliffenen und präzisen Erzählweise verdichtete, die auf üppige Ausschmückungen verzichtet. Lyden erklärte, Auster habe „alle Facetten des Verlusts, der Einsamkeit und der Freuden wie Sorgen eines Lebens“ in seinem Werk verarbeitet. Nie habe er „den Bezug zum menschlichen Leiden verloren“. 

Der Sohn jüdisch-polnischer Einwanderer wuchs in Newark im US-Bundesstaat New Jersey auf. Er zog dann in das nahegelegene New York, wo er an der Columbia University seinen Abschluss in vergleichender Literaturwissenschaft machte. Danach wohnte er vier Jahre in Frankreich, wo er sich seinen Lebensunterhalt mit Übersetzungen französischer Autoren verdiente.

Seinen Durchbruch als Autor schaffte Auster 1982 mit „Die Erfindung der Einsamkeit“, einer Kombination von Autobiografie und Essay. In dem Werk setzte er sich mit dem Tod seines Vaters und dem Akt des Schreibens auseinander. In den nächsten Jahren folgte dann die „New York Trilogie“, die ihn zum Kultautor machte: Die drei experimentellen Krimis mit philosophischem Tiefgang handeln von einem Romanautor mit wechselnden Identitäten. 

Einige Erfolgsromane

Auster war ein überaus produktiver Autor und brachte einen Erfolgsroman nach dem anderen heraus, darunter „Mond über Manhattan“ (1989), „Leviathan“ (1992) und „Das Buch der Illusionen“ (2002). Seine Gabe für konzise Dialoge zeigte sich auch im Drehbuch für den Episodenfilm „Smoke“ (1995), der in einem Tabakladen in Brookyln spielt.

Als sein wichtigstes Werk bezeichnete Auster selbst das Opus „4 3 2 1“ aus dem Jahr 2017, in dem er abweichend von seinem sonstigen geradlinigen Erzählstil das Leben des Normalbürgers Archie Ferguson in vier verschiedenen Versionen erzählte - das Werk fand jedoch gemischte Kritiken. 

Das eigene Leben des Autors wurde in späteren Jahren von Schicksalsschlägen erschüttert. Seine zehnmonatige Enkelin starb an einer Vergiftung mit Heroin und Fetanyl, der drogensüchtige Vater des Kindes - Austers Sohn Daniel - starb zehn Monate danach an einer Überdosis.

Auster blieb bis in seine letzten Lebensjahre produktiv. Sein letzter Roman „Baumgartner“ erschien im November: Er handelt von einem um seine Frau trauernden Witwer. Austers Ehefrau Hustvedt nennt es ein „kleines zartes und wundervolles Buch“.

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