Der polnische Extremsportler Andrzej Bargiel hat den Mount Everest bestiegen. So weit so gut. Doch danach ist er auf Skiern wieder heruntergefahren.
Die gesamte Aktion führte der 39-Jährige ohne zusätzlichen Sauerstoff durch. Vor ihm gelang das noch keinem Menschen.
Auf 8849 Meter – und dann wieder hinab
Am vergangenen Montag (22. September) erreichte Bargiel den 8849 Meter hohen Gipfel im Himalaya. „Ich stehe auf dem höchsten Berg der Welt und werde ihn auf Skiern hinunterfahren“, sagte er in einem Instagram-Video.
Er sei dann erst zum auf 7800 Metern gelegenen Camp 2 gefahren, habe dort eine Nacht verbracht und am nächsten Tag auf Skiern das Basislager erreicht, berichtete Chhang Dawa Sherpa von der Expeditionsfirma Seven Summit Treks. Diese „extreme Herausforderung“ habe kein Bergsteiger vor ihm geschafft.
„Meilenstein meiner Sportkarriere“
„Das ist einer der wichtigsten Meilensteine meiner Sportkarriere“, wird Bargiel in einer Pressemitteilung zitiert. Skiabfahrten am Mount Everest hat es zwar schon mehrfach gegeben, erstmals im Jahr 2000 durch den Slowenen Davo Karničar, aber noch nie ohne Flaschensauerstoff.
2018 auf Skiern vom K2
Bargiel hat bereits einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde dafür, dass er 2018 als erster Mensch überhaupt eine Skiabfahrt vom Gipfel des schwer zu besteigenden K2, dem zweithöchsten Berg der Welt an der pakistanisch-chinesischen Grenze, geschafft hat.
Auch damals hatte er keine Sauerstoffflaschen verwendet. Etliche andere Alpinisten sind bei dem Versuch einer Skiabfahrt vom K2 allerdings gestorben.
2019 noch am Mount Everest gescheitert
2019 versuchte er erstmals, dieses Kunststück am Mount Everest zu wiederholen. Bargiel musste die Aktion jedoch aufgrund des hohen Lawinenrisikos abbrechen. 2022 scheiterte er dann aufgrund der schlechten Wetterbedingungen mit Schneefall und starkem Wind.
„Der Himmel ist die Grenze? Nicht für Polen!
Die meisten Menschen besteigen den Mount Everest und andere Berge im Himalaya jeweils im Frühjahr, wenn die Wetterbedingungen dann am besten sind. Im Herbst sind Besteigungen deutlich seltener. Weniger Menschen bedeuten aber auch freiere Fahrt für einen Skifahrer.
Der polnische Regierungschef Donald Tusk postete nun bei X: „Der Himmel ist die Grenze? Nicht für Polen! Andrzej Bargiel ist gerade mit Skiern den Mount Everest hinuntergefahren.“