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Horrheims Kryptonit heißt Ensingen

TSV tauscht nach dem 3:2 (2:0) beim SVH mit Hilgenberg-Elf die Plätze und löst Ticket für Aufstiegsrelegation.

  • Horrheims Linksverteidiger Oliver Seidel (von links) hat es in der zweiten Halbzeit kaum noch in der Abwehr gehalten. Deshalb kam es immer wieder zu Zweikämpfen mit David Carl. Foto: Nachreiner

    Horrheims Linksverteidiger Oliver Seidel (von links) hat es in der zweiten Halbzeit kaum noch in der Abwehr gehalten. Deshalb kam es immer wieder zu Zweikämpfen mit David Carl. Foto: Nachreiner

Fußball.Spiel des Tages:

Die erste Heimniederlage für den SV Horrheim ist zur Unzeit gekommen. Durch das 2:3 (0:2) gegen den TSV Ensingen rutschte das Team von Trainer Sergej Hilgenberg vom zweiten auf den dritten Platz ab und muss den Aufstiegsrelegationsrang den Ensingern überlassen. „Man beschäftigt sich im Vorfeld überhaupt nicht mit einer Niederlage. Deshalb ist es jetzt schon sehr heftig“, sagt Hilgenberg. „Die Ensinger mit ihrer Spielweise waren in dieser Saison aber auch unser Kryptonit. “

Die Partie begann mit zwei Paukenschlägen. Nach drei Minuten wurde Ensingens Kevin Steinl lang geschickt und lief alleine auf Christian Asprion zu. Der SVH-Schlussmann traf Steinl außerhalb des Strafraums mit seinem Fuß am Fuß. Während sich die Fußballer unter den Zuschauern einig waren, dass das Foul Rot-würdig war, beließ es der Schiedsrichter aber bei Gelb. Den Freistoß zirkelte Tobias Häfner dann jedoch um die Mauer ins lange Eck – 1:0 (3. Minute). „Wir wussten, dass die Ensinger mit langen Bällen agieren. Unser erster Fehler war, dass wir hinten links geschlafen haben. Und beim Freistoß haben wir gleich den zweiten Fehler gemacht. Chris hat die Torwartecke verlassen“, ärgert sich Hilgenberg.

Nur vier Minuten nach dem Rückstand wurde Jonas Brosi im Mittelfeld umgesenst. Mit Verdacht auf einen Bruch des Schienbeins wurde der Horrheimer Mittelfeldspieler vom Feld getragen. Auch hier beließ es der Schiedsrichter bei Gelb. „Dass Jonas Brosi so schwer verletzt wurde, trübt bei mir die Freude über das Erreichen der Relegation“, erklärt TSV-Trainer Siegfried Blum. „Ich weiß, dass mein Spieler ihn nicht verletzen wollte. Es ist ihm sogar so nahe gegangen, dass er sich hat auswechseln lassen.“ Doch auch die Horrheimer wurden dadurch mental aus dem Spiel genommen. „Das hat uns alle beschäftigt. In der Pause haben alle sofort nach Jonas gefragt“, berichtet Hilgenberg.

Dennoch übernahmen die Gastgeber in der Folge das Kommando auf dem Platz. Sie hatten viel Ballbesitz. Gefährlich wurden sie allerdings nicht wirklich. Eine Ecke rutschte TSV-Torwart Lukas Lohfink durch die Finger und ging nur knapp am langen Pfosten vorbei (14.). In der 30. Minute setzte sich Marius Kohler gegen einen Ensinger an der Strafraumgrenze der Gäste durch, Lukas Lohfink war aber auf dem Posten. Nur eine Minute darauf zielte Hannes Widmann direkt auf den Torwart (31.). Und auch der Kopfball von Jan Maier nach einer Ecke war zu zentral platziert (39.).

Während die Horrheimer anliefen, blieben die Ensinger bei Kontern gefährlich. Doch zunächst scheiterte Steinl an Asprion, als der Rechtsaußen versuchte, den Ball mit dem Außenrist über das Bein des Torwarts zu schieben (37.). Vier Minuten später zappelte der Ball aber im Netz des SVH. David Carl hatte Asprion aus kurzer Distanz geprüft. Die Faustabwehr des Torwarts landete mit zwei Pässen bei Dominik Urbani, der Asprion keine Chance ließ – 2:0 (41.).

Nach dem Seitenwechsel bot sich das gleiche Bild. Die Horrheimer liefen an, die Ensinger lauerten auf Konter. Der gefährlichste Angriff der Gastgeber endete aber nur mit einem Lattenkopfball von Pascal Kohler (56.). In der Regel waren gleich mehrere Beine im Weg, wenn die Horrheimer schossen. „Die Ensinger warfen sich aber auch in alles rein“, zollt Hilgenberg Respekt. Und wenn mal was durchkam, dann fischte es meist Lukas Lohfink ab. „Er hat extrem aufmerksam gespielt und viel den Horrheimern weggenommen“, lobt Blum.

Als Robin Carta einen Konter zum 3:0 abschloss (73.), schien die Partie gelaufen. „Zwei, drei Spieler hatten sich damit abgefunden, dass nichts mehr geht. Das darf nicht sein“, erklärt Hilgenberg. Doch der Anschlusstreffer von Sascha Berger brachte den Horrheimern neue Hoffnung (85.). Und als Christian Matthias knapp außerhalb des eigenen Strafraums Oliver Seidel anschoss und sich der Ball zum 2:3 in den Winkel senkte, schien die Wende für die Gastgeber zum Greifen nah zu sein. Doch ihnen lief die Zeit davon. Blum: „Es war unheimlich wichtig, dass wir das 3:0 gemacht haben. Wenn die Horrheimer früher dran geglaubt hätten, dass sie das Spiel noch drehen können, hätten sie bestimmt aggressiver gespielt.“

SV Horrheim: Christian Asprion – Mario Vehlgut (76. Emil Arnold), Felix Abel, Jan Maier, Pascal Kohler, Marco Burkhardt, Pajtim Ajeti, Joshua Krone, Jonas Brosi (7. Philipp Hachtel), Hannes Widmann, Marius Kohler (34. Sascha Berger). TSV Ensingen: Lukas Lohfink – David Carl, Nico Kullmann (42. Michael Trautwein), Simon Fink, Markus Lotter, Kevin Steinl, Max Lohfink, Tobias Häfner, Dominik Urbani (42. Jonas Gaisser), Robin Carta (76. Christian Matthias), Paul Kopp (34. Marvin Till). Tore: 0:1 Tobias Häfner (3.), 0:2 Dominik Urbani (41.), 0:3 Robin Carta (73.), 1:3 Sascha Berger (85.), 2:3 Oliver Seidel (90.+2). Spieler des Tages: Robin Carta, Tobias Häfner, Lukas Lohfink (alle TSV Ensingen). Schiedsrichter: Keine Angabe. Zuschauer: 450.

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