Stuttgart

Bilanz 2023: Flughafen leicht im Aufwind

Der Airport kommt aber trotz eines Zuwachses auf 8,4 Millionen Passagiere nicht aus den roten Zahlen.

Stuttgart - Der Flughafen Stuttgart befindet sich weiter im Aufwind. Mit 8,4 Millionen Passagieren wurde 2023 ein deutlicher Zuwachs gegenüber dem Vorjahr verzeichnet. Allerdings ist man damit noch weit weg von den Zahlen vor der Coronakrise – und hat es auch noch nicht aus den Miesen geschafft.

Mit einem satten Plus von 20,7 Prozent an Passagieren gegenüber 2022 (sieben Millionen Fluggäste) zeigten sich Ulrich Heppe und Carsten Poralla, das Führungsduo der Flughafen-Gesellschaft Stuttgart (FGS), bei der Präsentation der Jahresbilanz zufrieden: „Es ist mehr als erwartet.“ Allerdings waren es 2019 am Manfred-Rommel-Flughafen noch 12,7 Millionen Passagiere gewesen.

Die vor allem für Anrainer wegen der Lärmbelästigung wichtige Zahl der Flugbewegungen wurde von 86 000 (2022) auf 92 000 um sechs Prozent gesteigert. In der anhaltenden Debatte der Anrainer-Kommunen über den Lärmaktionsplan will sich die Flughafengesellschaft neutral verhalten.

Die am Stuttgarter Airport ansässigen 46 Fluglinien fliegen derzeit 116 Ziele in 35 Ländern an. Neu hinzugekommen sind Ziele in den USA, Marokko und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Im Herbst sollen weitere folgen, unter anderem Tirana (Albanien). Allerdings ist die Fluktuation groß, „vor allem die Billigfluglinien sind extrem flexibel“, erklärte Heppe.

An der Spitze der beliebtesten Reiseziele stehen die beiden Istanbuler Flughäfen mit mehr als 770 000 Fluggästen, dicht gefolgt von Antalya (660 000) sowie Palma de Mallorca (583 000). Hingegen setzt sich der negative Trend bei den innerdeutschen Flügen fort. Deren Anteil ist auf 31 Prozent gesunken, im Vorjahr waren es noch 41 Prozent. Beleg dafür: London hat Berlin vom vierten auf den fünften Platz verdrängt.

Das Ergebnis blieb trotz des gestiegenen Passagieraufkommens in den roten Zahlen. Am Jahresende stand ein Verlust von 13,6 Millionen Euro (2022: 16,1 Millionen Euro). Allerdings wurden die Schulden dank des auf 250 Millionen Euro gesteigerten Umsatzes auf 126 Millionen Euro (2022: 144 Millionen Euro) gesenkt. Auch die Prognosen fallen positiv aus: Bis 2026 hoffen die FGS-Geschäftsführer wieder schwarze Zahlen schreiben zu können, zwischen 2028 und 2030 das Passagieraufkommen vor Corona zu erreichen. Dem stehen enorme Investitionen auf dem Weg zur angestrebten Netto-Treibhausgasneutralität bis 2040 im Weg. „Wirkungsvoller Klimaschutz kostet Geld“, betonte Geschäftsführer Carsten Poralla. Mehr als zwei Millionen Euro sollen in die energetische Sanierung der Terminals fließen. Eine entsprechende Zukunftsvereinbarung zwischen Stadt, Land und Flughafengesellschaft wurde Anfang des Jahres geschlossen. Ein wichtiger Beitrag der „STRzero“ genannten Strategie ist der weitere Ausbau von Photovoltaikanlagen am Flughafen. So könnte auf den zehn Hektar großen Freiflächen zwischen den Rollfeldern „eine der größten Anlagen in Deutschland entstehen“, sagt Poralla. Die ersten Schritte sollen bis 2027 sichtbar sein.

Im laufenden Jahr streben die beiden Geschäftsführer ein Umsatzplus um zwölf Prozent und eine Million mehr Fluggäste an.

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