Wirtschaft

Heckler & Koch mit weniger Gewinn

Das Geschäft der Waffenschmiede Heckler & Koch brummt, zuletzt lief es aber nicht so profitabel wie zuvor. Ein Großauftrag der Bundeswehr wird nun Jahr für Jahr abgearbeitet.

  • Wie steht es um den Gewinn bei Heckler & Koch?Foto: dpa/Bernd Weißbrod

    Wie steht es um den Gewinn bei Heckler & Koch?Foto: dpa/Bernd Weißbrod

Deutschlands größter Handfeuerwaffen-Produzent Heckler & Koch macht auf seinem Wachstumskurs eine Verschnaufpause. Nachdem es jahrelang bergauf gegangen war, musste das Unternehmen mit seinen gut 1100 Beschäftigten im vergangenen Jahr Rückgänge hinnehmen: Wie Heckler & Koch am Freitag in Oberndorf mitteilte, sank der Umsatz 2023 im Vergleich zum Vorjahr um gut 1 Prozent auf 301,4 Millionen Euro. Der Nettogewinn sackte um 43 Prozent auf 28,7 Millionen Euro ab. 

Firmenchef Jens Bodo Koch zeigte sich dennoch zufrieden, schließlich sei 2022 für HK ein Rekord- und Ausnahmejahr und 2023 immerhin das zweitbeste Jahr der Firmengeschichte gewesen. 2022 hatte ein boomendes US-Geschäft mit einer positiven Entwicklung des Dollarkurses für einen Sondereffekt gesorgt. So einen Wachstumstreiber gab es 2023 nicht mehr, mit der Normalisierung der Geschäfte hatte das Management aber gerechnet. 

Ukraine-Krieg wirkt sich auf die Auftragsbücher aus

Heckler & Koch stellt Sturmgewehre, Maschinengewehre (MG), Granatwerfer und Pistolen her, Hauptabnehmer sind Nato-Armeen und Polizei-Behörden. Beim Geschäft mit Zivilisten spielen die USA eine große Rolle. Große Konkurrenten sind Beretta aus Italien, der Colt-Mutterkonzern CZ aus Tschechien und FN Herstal aus Belgien.

Vor gut einem Jahr bekam Heckler & Koch einen Großauftrag des Bundes, binnen sieben Jahren soll die Firma rund 120 000 Sturmgewehre an die Bundeswehr liefern und damit das bisherige Standard-Gewehr der Truppe, das ebenfalls von HK hergestellte G36, ablösen. Hierzu finden derzeit noch die bei solchen Beschaffungen üblichen Erprobungen statt, im Herbst 2025 soll die Auslieferung der serienmäßig hergestellten Waffen beginnen. 

Wie bei anderen Rüstungskonzernen auch wirkte sich der Ukraine-Krieg auf die Auftragsbücher der Schwarzwälder Waffenschmiede aus: Granatwerfer, Maschinengewehre und Pistolen von HK wurden an die Ukraine geschickt und von der Bundesregierung bezahlt. Andere Staaten unterstützten das von Russland angegriffene Land ebenfalls mit HK-Waffen. „Die Waffen werden im Kampf um Frieden, territoriale Integrität und zum Schutz der Bevölkerung benötigt“, sagte Firmenchef Koch.

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