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Elf Prozent mehr Soldaten bis 2031: Das ist das keineswegs überehrgeizige Ziel, das die Regierung für die Bundeswehr ausgegeben hat. Doch selbst dieses Plus, das angesichts der russischen Aggressionspolitik nötig ist, wird (wenn überhaupt) nur mit größter Mühe zu erreichen sein, wie die Wehrbeauftragte Eva Högl einräumt. Da wird ihr Vorschlag, junge Leute zur Musterung einzuladen, vermutlich nicht allzu viel helfen.

Es schadet bestimmt nicht, wenn mögliche Interessenten für eine Laufbahn als Soldatin oder Soldat so einen Berührungspunkt mit den Streitkräften bekommen. Mehr als eine kleine Facette auf der Suche nach zusätzlichen Kräften dürfte die Musterung aber nicht sein. Und selbst dafür reicht es nicht, wenn weiter auf vielen Stuben WLAN fehlt.

Entscheidend ist, dass die Bundeswehr wieder mitten in der Gesellschaft Fuß fasst und auf Dorf- und Schützenfesten ebenso präsent ist wie mit ihren Jugendoffizieren in den Schulen. Zu Recht sagt Högl, dass die Offiziere dabei keine Reklame machen, sondern über die Bundeswehr informieren. Auch versteht sie es sehr gut, auf Mängel und Missstände hinzuweisen – und zugleich den Soldaten das Lob zu zollen, das sie für ihren Dienst in widrigen Umständen verdienen. Wenn das Jägerbataillon Donaueschingen der Wehrbeauftragten erfreut meldet, dass man Sommer- und Wintersocken bekommen habe, sagt das zum Thema widrige Umstände eigentlich schon alles.

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