Der 1. FC Nürnberg hat eine bewegte Vergangenheit. Der Verein gewann neun Meistertitel und holte viermal den Pokal, zuletzt 2007 gegen den VfB Stuttgart. Doch es gab nicht nur Höhenflüge, sondern auch viele Abstürze: Neunmal mussten die Nürnberger die Bundesliga verlassen. Kein Wunder, dass im Frankenland für den Fall jeglichen Scheiterns der Fußballer ein feststehender Spruch aus fünf kurzen Worten existiert: „Der Club is a Depp!“
Es könnte durchaus sein, dass beim 1. FC Nürnberg schon bald wieder etwas gewaltig schiefläuft – verbunden mit einer verrückten Geschichte: Denn für Dieter Hecking geht es am letzten Spieltag der zweiten Liga und womöglich danach in der Relegation um gleich zwei Jobs. Das liegt daran, dass der Sportvorstand Hecking vor ein paar Wochen als Nachfolger des glücklosen Markus Weinzierl den Trainer Hecking installiert hat. Folglich steht für ihn ziemlich viel auf dem Spiel. Denn steigt der FCN, der am Sonntag (15.30 Uhr) beim SC Paderborn ranmuss, in diesem Jahr ab, ist Hecking zwei Posten los – den als Trainer ohnehin, aber dazu eben auch noch jenen als Sportvorstand.
Ein Direktabstieg ist zwar nicht mehr möglich, doch bei zwei Punkten Vorsprung auf Arminia Bielefeld und der schlechteren Tordifferenz ist die Relegation nicht unwahrscheinlich. Um ganz sicher zu gehen, muss das Team in Paderborn gewinnen – alles andere könnte für Hecking und den Club ziemlich deppert enden.