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Der Sahnetag des Jokers

Chris Führich ist als Einwechselspieler mit einem Tor und zwei Assists maßgeblich am 4:1-Erfolg des VfB Stuttgart beim 1. FSV Mainz 05 beteiligt.

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Mainz - Eigentlich war nach dem Schlusspfiff der Partie des VfB Stuttgart beim 1. FSV Mainz 05 ja der Zeitpunkt gekommen, an dem sich Chris Führich erst mal keine Sorgen mehr hätte machen müssen. Es gab da aber doch ein kleines Problemchen – mit seiner Frisur. Immer wieder nämlich kam irgendein Mitspieler, Betreuer oder Trainer vorbei, der ihm über den Kopf strich. Und Chris Führich hatte alle Hände voll zu tun, da oben wieder alles in Ordnung zu bringen.

Das Schöne an der Nummer: Diese ganzen Tätscheleien, das viele Lob, den großen Zuspruch – all das hatte sich der Offensivspieler des VfB zuvor redlich verdient. „Heute“, sagte Fabian Wohlgemuth, der Stuttgarter Sportdirektor, „hat er einen besonderen Tag gehabt.“ Der aber nicht ganz nach Wunsch begonnen hatte.

Wie alle seine Kollegen ist auch Chris Führich einer, der zu Beginn einer Partie gerne auf dem Platz steht. Sebastian Hoeneß, der Coach des VfB, sah den 25-Jährigen in Mainz aber zunächst in der Rolle des Ergänzungsspielers. Später durfte der Trainer sich dann selbst loben – als er über eine „super Einwechslung“ sprach. Als Hoeneß in der 62. Minute Chris Führich für Tiago Tomas aufs Feld schickte, stand es zwischen dem VfB und dem FSV in einer ausgeglichenen Partie 1:1 – doch dann machte eben der Joker den Unterschied.

Das 2:1 durch Serhou Guirassy bereitete Führich mit einem punktgenau getretenen Eckball vor. Das 3:1 erzielte er selbst. Und als Tanguy Coulibaly für die Entscheidung und das 4:1 sorgte, war Führich erneut der Vorbereiter.

„Er hat die Gabe, sofort da zu sein und mit Ball zielstrebige Aktionen zu starten“, lobte Hoeneß den Mann, der vor rund zwei Jahren vom SC Paderborn zum VfB gekommen war. Immer wieder hat Chris Führich seine Fähigkeiten angedeutet, hat auch Tore erzielt und Gegner in Schwierigkeiten gebracht. Der vollständige Durchbruch ist bislang aber nicht gelungen, oft fehlten seinen Aktionen die letzte Konsequenz und die nötige Effektivität. Nun in Mainz war er für Hoeneß ein „ganz, ganz wichtiger Faktor“. Für den Sieg – und eine gute Ausgangsposition vor dem letzten Spiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen 1899 Hoffenheim.

„Wir wollen alles dafür tun, den Klassenverbleib nächste Woche fix zu machen“, sagte Chris Führich, berichtete von seinem Glauben („der gibt mir Kraft“) und freute sich, „dass ich der Mannschaft helfen konnte“. Seinen Auftritt und die Stimmung danach fand er „einfach mega“. Und für das Saisonfinale hat auch er selbst seine Ausgangsposition wieder verbessert.

Der Treffer in Mainz war das fünfte Saisontor des Mannes, der in dieser Spielzeit aber eher Teilzeit- denn Stammkraft ist. Nur ein Ligaspiel bestritt er über die vollen 90 Minuten. Kommt am kommenden Samstag ein weiteres dazu? Sebastian Hoeneß ist zumindest froh, dass er sich dank des starken Auftritts von Führich diese Gedanken machen darf. „Er hat“, sagte der Trainer, „seine Visitenkarte abgegeben.“

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