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Der aufgeteilte vorletzte Spieltag: Nachteil VfB?

Der einst zeitgleich stattfindende 33. Spieltag wurde einem lukrativeren TV-Vertrag geopfert. Was den VfB Stuttgart in Mainz ins Hintertreffen bringt.

Stuttgart - Eine Neuner-Konferenz mit zeitgleich stattfindenden Partien am vorletzten Spieltag? Das war einmal. Bereits zur Spielzeit 2020/21 war die Deutsche Fußball-Liga (DFL) der Praxis in anderen europäischen Ligen gefolgt und hatte das alte Prinzip der Zeit- und Chancengleichheit am 33. Spieltag aufgegeben. Seither erstrecken sich die Begegnungen der Fußball-Bundesliga auch im Saison-Finish von Freitag bis Sonntag. Lediglich am 34. Spieltag wird ausschließlich am Samstag um 15.30 Uhr gespielt, um Manipulationen auszuschließen.

Der Grund dafür ist rein finanzieller Natur. Durch mehr separat angesetzte Spiele können die übertragenden Sender mehr Geld verdienen. Und damit auch die Vereine, weshalb sie den Änderungen zugestimmt haben.

Trotzdem gibt es nun, da die Bundesliga auf die Zielgerade einbiegt, Ärger. Vor allem Borussia Dortmund sieht sich im Meisterschaftskampf im Nachteil. Der Bayern-Jäger musste zuletzt häufiger sonntags ran, während der Tabellenführer am Samstag vorlegen konnte. So auch am 33. Spieltag wieder, wenn Dortmund erst am Sonntag (17.30 Uhr) in Augsburg zu Gast sein wird.

Sportdirektor Sebastian Kehl monierte kürzlich: „Wir können es nicht ändern, uns hat keiner gefragt. Wenn Sie mich ehrlich fragen, empfinde ich das als einen gewissen Nachteil, wenn man dreimal nachzieht in den nächsten Wochen.“ Auch Thomas Tuchel hatte es zuletzt als Vorteil für den Rekordmeister bezeichnet, dass die Bayern vorlegen können. „Aber du musst es halt machen“, so der Bayern-Trainer.

Auch am Ende der Tabelle kommt es am kommenden Wochenende erneut zur Konstellation, dass eine Mannschaft erst mit Verspätung zur Punktejagd ansetzen kann: Der VfB Stuttgart ist in Mainz wie schon gegen Bayer Leverkusen erst sonntags dran (15.30 Uhr). Die direkten Konkurrenten aus Bochum, Schalke und Hoffenheim spielen allesamt am Samstag.

Beklagen wollte das beim VfB nach dem 1:1 gegen Leverkusen niemand, doch klar ist, dass die Konstellation dem Tabellen-17. bei einem Punkt Rückstand auf Platz 16 sicher nicht zum Vorteil gereicht. Denn sollten die anderen Abstiegskandidaten am Samstag vorlegen, wird der Druck für die Stuttgarter, punkten zu müssen, noch mal höher sein. Im schlimmsten Fall könnte der Abstieg am kommenden Sonntag für den VfB besiegelt sein.

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