Sport

Stolze DFB-Frauen in Frankfurt gelandet

Den Tränen folgte der EM-Stolz: Die DFB-Frauen kehrten auch ohne Trophäe mit Optimismus aus England heim. Schon im nächsten Jahr steht die WM an, die Euphorie soll nachhaltig bleiben.

  • Von links: Lea Schüller, Svenja Huth, Alexandra Popp und Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg nach der Landung am Frankfurter Flughafen.Foto: dpa/Arne Dedert

    Von links: Lea Schüller, Svenja Huth, Alexandra Popp und Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg nach der Landung am Frankfurter Flughafen.Foto: dpa/Arne Dedert

  • 16 Minuten zu früh landete die Lufthansa-Maschine ...Foto: dpa/Arne Dedert

    16 Minuten zu früh landete die Lufthansa-Maschine ...Foto: dpa/Arne Dedert

  • ... mit den Vize-Europameisterinnen an Bord am Montagnachmittag auf dem Flughafen in Frankfurt/Main.Foto: dpa/Arne Dedert

    ... mit den Vize-Europameisterinnen an Bord am Montagnachmittag auf dem Flughafen in Frankfurt/Main.Foto: dpa/Arne Dedert

  • Bundestrainerin Martina Voss-TecklenburgFoto: AFP/DANIEL ROLAND

    Bundestrainerin Martina Voss-TecklenburgFoto: AFP/DANIEL ROLAND

  • Einen Tag nach der Finalniederlage gegen England konnten die Spielerinnen schon wieder lachen.Foto: dpa/Arne Dedert

    Einen Tag nach der Finalniederlage gegen England konnten die Spielerinnen schon wieder lachen.Foto: dpa/Arne Dedert

  • Die deutschen Fußball-Frauen sind nun Vize-Europameister.Foto: dpa/Arne Dedert

    Die deutschen Fußball-Frauen sind nun Vize-Europameister.Foto: dpa/Arne Dedert

Die neuen deutschen Fußball-Lieblinge konnten die Feierlichkeiten in der Heimat offenbar kaum abwarten. 16 Minuten zu früh landete die Lufthansa-Maschine mit den Vize-Europameisterinnen an Bord am Montagnachmittag auf dem Flughafen in Frankfurt/Main. Nachdem Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg und Kapitänin Alexandra Popp als erstes aus dem Flugzeug gestiegen waren, fiel der Startschuss für die Willkommens-Party.

Schon vor dem Abflug in London hatte sich Stolz in die Enttäuschung über den verpassten EM-Triumph gemischt. Nach dem Wembley-Kabinenbesuch des Kanzlers und einem festlichen Bankett hatten die Spielerinnen noch bis in die frühen Morgenstunden getanzt und gefeiert.

„Uns allen ist klar, dass wir einiges bewegt und eine sehr gute Turnierleistung gebracht haben, auf die wir wirklich stolz sein können“, sagte Kapitänin und Final-Pechvogel Alexandra Popp, bevor der EM-Bus ein letztes Mal vom noblen Teamhotel „The Grove“ in Watford zum Flughafen London-Luton abfuhr: „Wir freuen uns sehr darauf, mit den Fans zu feiern. Wir haben mitbekommen, dass in Deutschland einiges passiert ist.“

Nach der Landung in Frankfurt wartete am Montagnachmittag schließlich der Empfang am Römer. Wie viel Aufmerksamkeit und Sympathien dieses EM-Märchen ohne Happy End eingebracht hat, unterstrich nochmals die EM-Rekordquote bei der bitteren 1:2 (1:1, 0:0)-Finalniederlage nach Verlängerung gegen den Gastgeber England: 17,9 Millionen Fans schauten Sonntagabend vor den TV-Bildschirmen zu, bei einem Marktanteil von 64,8 Prozent.

Im DFB-Lager herrschte bei allem Frust Einigkeit: Der so schmerzhafte Schlusspunkt dieser Reise soll nur der Anfang sein. „Es ist ein Spiel, das uns enorm für die Zukunft helfen wird. Wir wollen um Titel spielen und wir wollen Titel gewinnen“, betonte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg.

Die Begeisterung für die Nationalspielerinnen, die bis auf wenige Ausnahmen alle in der heimischen Bundesliga zu bewundern sind, soll anhalten. Also startete Voss-Tecklenburg einen flammenden Appell: „DFB, Medien, Gesellschaft, Politik, Verbands- und Vereinsvertreter, nehmt euer Herz in die Hand, wie es die Spielerinnen getan haben, und dann gehen wir auch mit dem Frauenfußball nach vorne.“

Auch Bundestrainer Hansi Flick hörte als Partygast zu

Auch Bundestrainer Hansi Flick hörte als Partygast zu, Bundestagspräsidentin Bärbel Bas schwärmte schon von einem „wahnsinnigen Schub für den Frauenfußball“. DFB-Boss Bernd Neuendorf erteilte nach einer begeisterten Lobeshymne auf Spielerinnen und Trainerstab den Partybefehl: „Wir haben trotz des Ergebnisses Grund zu feiern, wir haben ganz viele Herzen gewonnen bei uns im Land.“

Was Mut macht: Schon in einem Jahr steht die WM in Australien und Neuseeland an. „Auch dort wollen wir auftreten als Mannschaft, die begeistert“, blickte Voss-Tecklenburg voraus, die Qualifikation geht Anfang September weiter und ist für den zweimaligen Weltmeister nur noch Formsache - ähnlich wie eine Vertragsverlängerung über die WM hinaus für „MVT“.

Die Bundestrainerin hofft, dass auch „alle unsere Führungsspielerinnen weitermachen“. Abwehrchefin Marina Hegering, mit 32 die Älteste im EM-Kader, stellte schon mal klar: „Ich möchte auf jeden Fall noch weiter Fußball spielen. Wenn es dann noch reicht für die Nationalmannschaft, dann bleibe ich auch erst mal da.“

Nach einem kurzen Urlaub steht auch schon wieder das Tagesgeschäft vor der Tür, das mit einem Ausrufezeichen beginnen soll. Die Bundesliga startet in der Frankfurter WM-Arena mit dem Eröffnungsspiel am 16. September zwischen der Eintracht und Vizemeister Bayern München. „Wir müssen die Köpfe zusammenstecken und diesen Hype umsetzen“, forderte auch Joti Chatzialexiou, der Sportliche Leiter Nationalmannschaften.

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