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Scheitert Messi auch bei seinem letzten Versuch, die WM zu gewinnen?

Lionel Messi hat es bisher nicht geschafft, mit Argentinien Weltmeister zu werden. Und nach der überraschenden 1:2-Pleite gegen Saudi-Arabien droht es wieder, nichts mit dem WM-Pokal werden.

  • Gegen Mexiko stehen Messi und seine argentinischen Mitspieler mächtig unter Druck.Foto: imago//Takamoto Tokuhara

    Gegen Mexiko stehen Messi und seine argentinischen Mitspieler mächtig unter Druck.Foto: imago//Takamoto Tokuhara

Messi! Messi! Messi! Wie oft Kommentatoren und Reporter in Radio und Fernsehen wohl diesen Namen hinaus in die Welt geschrien haben, wenn der Wunderknabe mal wieder seine Gegner austanzte, Tore vorbereitete, Tore schoss? Sehr oft. Sehr, sehr oft. Kein anderer, auch nicht der Portugiese Ronaldo, hat die Herzen der Fußballfans weltweit so hoch schlagen lassen in den vergangenen 15 Jahren. Lionel Messi, da besteht wohl kein Zweifel, ist einer der besten Fußballer, den dieser Planet gesehen hat.

Gegen Mexiko müssen Messi und seine Teamkollegen punkten

Cesar Luis Menotti, argentinische Trainerlegende, Weltmeister-Coach von 1978 und so etwas wie ein Fußballphilosoph, hat Messi mal den fünften König der Welt genannt – neben dem Brasilianer Pelé, dem Niederländer Johann Cruyff und den beiden Argentiniern Alfred Di Stefano und Diego Armando Maradona.

Der fünfte König könnte allerdings ungekrönt bleiben. Weltmeister wie Maradona, der 2021 verstorbene argentinische Säulenheilige, ist Messi nicht. Noch nicht. Eine Chance gibt es noch für den Außergewöhnlichen – bei der WM in Katar. Doch da sieht es alles andere als gut aus. Messi und die argentinische Nationalmannschaft, wegen ihrer weiß-himmelblauen Trikots La Albiceleste genannt, haben den Start in das Wüstenturnier in den Sand gesetzt, beinahe sensationell mit 1:2 gegen den krassen Außenseiter Saudi-Arabien verloren. Es war die erste Niederlage nach mehr als 30 Spielen. Argentinien, einer der Topfavoriten, steht nun wie die deutsche Mannschaft unter Druck. Mächtig unter Druck. An diesem Samstag (20 Uhr) gegen Mexiko müssen Messi und seine Teamkollegen punkten. Am besten dreifach, um sich die Chance auf die K.-o.-Runde zu erhalten.

Für den WM-Titel würde Messi alle anderen Trophäen eintauschen

Es steht eine Menge auf dem Spiel. Und es dürfte sehr emotional werden. Ein Aus nach der Vorrunde wäre das Ende der Karriere Lionel Messis in der argentinischen Nationalelf. Das hat der 35-Jährige vor acht Wochen klargemacht. „Dies wird meine letzte WM“, sagte der Vater von vier Kindern Anfang Oktober in einem Interview. „Ich habe das mit meiner Familie besprochen.“ Als Zwölfjähriger sein Heimatland verlassen, beim FC Barcelona ausgebildet und zum Superstar gereift, mit Barça spanischer Meister und Pokalsieger, Champions-League-Sieger, Weltpokalsieger, mit Argentinien Südamerika-Meister, argentinischer Rekordnationalspieler und Rekordtorschütze mit 165 Spielen und 91 Treffern, siebenmal Weltfußballer des Jahres. Messis Vita ist beeindruckend. Und doch fehlt dem Außergewöhnlichen der WM-Pokal mit der A-Nationalmannschaft. Ein Titel, für den er nach Einschätzung von Beobachtern alle anderen Trophäen eintauschen würde.

Ein Treffer in einem K.-o.-Runden-Spiel bei einer WM ist Messi noch nicht gelungen

Messi hat 21 Jahre lang für den FC Barcelona gespielt, ehe er 2021 unter vielen Tränen zu Paris Saint-Germain wechselte. Messi, der auch die spanische Staatsangehörigkeit besitzt, und die argentinische Nationalmannschaft – das war nicht immer eine Liebesbeziehung. Was auch an den vielen Enttäuschungen lag, den bitteren Niederlagen und Rückschlägen, die er im Dress der La Albiceleste bei Weltmeisterschaften und der Copa América erleben musste. 2006 in Deutschland scheiterte Argentinien im Viertelfinale am Gastgeber. Im Elfmeterschießen. Messi, damals gerade 19 geworden, musste das Drama von der Bank aus miterleben. Überhaupt – die Deutschen. Die DFB-Elf beendete den WM-Traum Messis auch 2010 in Südafrika. Diesmal im Viertelfinale. 2014 gab es das Duell im großen Finale von Rio. Mit bekanntem Ausgang. Mario Götze kam aufs Feld und machte ihn. Deutschland gewann 1:0, war zum vierten Mal Weltmeister. Messi und die Seinen gingen mal wieder leer aus. 2018 dann in Russland war trotz eines mitreißenden Auftritts nach einem 3:4 im Achtelfinale gegen den späteren Weltmeister Frankreich Schluss. Bemerkenswert: Ein Treffer in einem K.-o.-Runden-Spiel bei einer WM ist dem 1,70 Meter großen Argentinier bislang noch nicht gelungen.

Nun also nimmt Messi einen letzten Anlauf. Sein fünftes WM-Turnier, die Endrunde 2022 in Katar, ist die letzte Chance eines außergewöhnlichen Fußballers. Der fünfte König der Welt will es noch mal wissen und sich endlich die Krone aufsetzen.

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