Sport

MHP Riesen Ludwigsburg gewinnen Mitternachtskrimi gegen Ulm

So etwas hat die MHP-Arena noch nie gesehen. Nach zweimaliger Verlängerung gewinnen die Ludwigsburger das Derby-Duell im ersten Play-off-Viertelfinale.

  • Das Maskottchen brachte den Riesen und Trainer Patrick Glück.Foto: Pressefoto Baumann/Julia Rahn

    Das Maskottchen brachte den Riesen und Trainer Patrick Glück.Foto: Pressefoto Baumann/Julia Rahn

Der Wahnsinn hat einen Namen – MHP Riesen Ludwigsburg! Der Basketball-Bundesligist lieferte am späten Samstagabend zum Auftakt des Play-off-Viertelfinales einen wahren Mitternachtskrimi ab. Nach zweimaliger Verlängerung und mehr als zweieinhalb Stunden Spielzeit hatte die Mannschaft John Patricks im Derby-Duell gegen ratiopharm Ulm mit 104:99 gewonnen, nachdem es nach der regulären Spielzeit 83:83 gestanden hatte. Und das auch nur, weil Jonah Radebaugh zehn Sekunden vor Schluss einen Drei-Punkte-Wurf versenkt hatte.

„So viel Spannung bietet nur Basketball, das macht den Sport so geil“, sagte der Vorsitzende Alexander Reil, obwohl der am Nachmittag schon den dramatischen Klassenverbleib des VfB im Fußball miterlebt hatte. „Die hatten schon gewonnen“ (als Ulm nach 24 Minuten mit zwölf Punkten scheinbar sicher geführt hatte); „wir hatten schon gewonnen“ (als die Riesen drei Minuten vor Schluss mit 79:73 vorne lagen). Doch dann lief alles auf den großen Showdown hinaus, und das ohne den vermeintlichen Matchwinner Radebaugh (20 Punkte), der zu Beginn der Verlängerung sein fünftes Foul kassierte und ausschied. Doch der Teamgeist der Riesen war voll intakt, der zuletzt oft angeschlagene Jordan Hulls (15 Punkte) musste knapp 43 Minuten spielen, der schon 40-jährige Tremmell Darden (15 Punkte) auch noch fast 33 Minuten – und das alles im nun schon 53. Saisonspiel der Ludwigsburger – Hut ab.

Blossomgame macht 41 Punkte

Zumal die Ulmer individuelle Klasse auf dem Parkett hatten, allen voran den ehemaligen NBA-Profi Jaron Blossomgame, der kaum zu stoppen war und am Ende 41 Punkte (!) auf dem Konto hatte, davon 30 in der regulären Spielzeit.

Blieb nur ein kleiner Wermutstropfen. Das Spiel verfolgten an diesem lauen Samstagabend lediglich 1748 Zuschauer in der MHP-Arena. „Viel zu wenig“, sagte Reil. Doch Teil zwei des Krimis folg schon am Dienstag (19 Uhr). „Da muss die Halle dann aber voll sein.“ Mehr Werbung als Spiel eins geht schließlich nicht.

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