Sport

Katar-Offizielle drohen dänischem Reporter

Die WM wirft ihre Schatten voraus, aber diese sorgen für Aufregung. Ein dänischer Reporter wird in Katar von Sicherheitskräften bedroht. Ein US-Amerikaner berichtet von einem ähnlichen Vorfall.

  • Ein angeblicher Deutschland-Fan aus Katar soll für gute Laune sorgen: Wie gut ist die Stimmung wirklich?Foto: dpa/Hassan Ammar

    Ein angeblicher Deutschland-Fan aus Katar soll für gute Laune sorgen: Wie gut ist die Stimmung wirklich?Foto: dpa/Hassan Ammar

Wenige Tage vor dem Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar fühlen sich Journalisten vor Ort vom Recht auf freie Berichterstattung eingeschränkt. Der dänische Korrespondent Rasmus Tantholdt vom Sender TV2 ist im Vorfeld der WM in Katar offenbar in seiner Live-Berichterstattung gestört worden. Der US-Amerikaner Grant Wahl berichtete auf seiner Homepage von einem Vorkommnis, bei dem er zur Löschung eines Fotos aufgefordert worden sein soll.

Drohungen von Sicherheitskräften

Tantholdt sei zudem von Sicherheitskräften bei dem Vorfall vom Dienstag angedroht worden, die eingesetzte Kamera zu zerstören. Dies sollen Bilder belegen, die der Sender auf seiner Homepage veröffentlichte. „Sie haben die gesamte Welt eingeladen, hierherzukommen. Warum können wir hier nicht filmen? Das ist ein öffentlicher Ort“, sagte Tantholdt zu den Sicherheitskräften und zeigte seine Akkreditierung vor: „Wir dürfen filmen, wo wir wollen. Sie drohen uns damit, die Kamera zu zerstören?“

Pressefreiheit ist massiv bedroht in Katar

Dazu kam es nicht, die Journalisten mussten nach dem Vorfall laut TV2 eine halbe Stunde warten, bis ein Vorgesetzter der Sicherheitskräfte dem TV-Team recht gab. Später habe er eine Entschuldigung von den lokalen Organisationen erhalten, gab Tantholdt bei Twitter an. 

Wahl hatte laut eigener Angabe beim offiziellen Akkreditierungszentrum seinen Arbeitsausweis abholen wollen und dabei den Slogan „Now is all“ an einer Wand fotografiert. Eine Sicherheitskraft sei binnen Sekunden bei ihm gewesen und habe ihn zur Löschung aufgefordert, der er offenbar nicht nachgekommen ist. 

Katar liegt in der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen auf Rang 119 von 180.

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