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In diesem Fall entscheidet das Los über das Weiterkommen

Es könnte eng zugehen am letzten Spieltag in der Gruppe E – und kurios: Auch die Fairplay-Wertung oder sogar ein Losentscheid würden bei bestimmten Ergebnissen zur Anwendung kommen. Die Einzelheiten.

  • Bundestrainer Hansi Flick braucht mit seinem Team in jedem Fall einen Sieg – womöglich auch mit mehreren Toren Differenz.Foto: dpa/Tom Weller

    Bundestrainer Hansi Flick braucht mit seinem Team in jedem Fall einen Sieg – womöglich auch mit mehreren Toren Differenz.Foto: dpa/Tom Weller

Achtelfinale oder Turnier-Aus? Am Donnerstagabend entscheidet sich, ob Deutschland nach der Vorrunde weiter bei der WM dabei sein wird. Fest steht: Die DFB-Elf braucht gegen Costa Rica (20 Uhr/ARD) in jedem Fall einen Sieg, um ihre Chancen wahren.

Daneben hängt aber auch vieles vom Ausgang der Parallelpartie ab: Verliert Japan gegen Spanien, ist Deutschland mit einem Dreier definitiv weiter. Endet das Spiel unentschieden, braucht das Team von Hansi Flick einen Sieg mit mindestens zwei Toren Differenz.

Kompliziert wird es, wenn Japan gegen die Spanier gewinnen sollte. Dann würden die Samurai als Gruppensieger feststehen – und Deutschland müsste das um acht Tore schlechtere Torverhältnis gegenüber Spanien aufholen. Eine besonders kuriose Konstellation würde hierbei eintreten, wenn Deutschland 7:0 gewinnt und Spanien 1:2 verliert. Dann hätten beide Teams dasselbe Torverhältnis (9:3) – und auch der direkte Vergleich würde keine Entscheidung bringen, da sich beide Mannschaften am vergangenen Sonntag mit 1:1 getrennt hatten.

So wird die Fairplay-Tabelle errechnet

In diesem Fall würde die Fairplay-Wertung entscheiden. In den Fifa-Regularien sieht der Paragraf 12g unter dem Schlagwort „Teamverhaltensregel“ dabei Folgendes vor: Für eine Gelbe Karte erhält ein Team einen Minuspunkt, für eine Gelb-Rote Karte drei Minuspunkte, für eine Rote Karte vier, für eine Gelbe und Rote Karte eines Spielers innerhalb einer Partie fünf. Wer nach Ende der Vorrunde weniger Minuspunkte auf dem Konto hat, kommt weiter.

Hier sind die Spanier momentan im Vorteil, da sie im Turnierverlauf erst eine Gelbe Karte gesehen haben – gegen Sergio Busquets im Spiel gegen Deutschland. Die DFB-Elf dagegen steht bei drei Gelben Karten, die alle aus dem Duell mit den Spaniern resultieren: Thilo Kehrer, Leon Goretzka und Joshua Kimmich wurden verwarnt. Spanien hat also vor dem letzten Gruppenspiel zwei Minuspunkte weniger auf dem Konto.

1990 entschied schon einmal das Los

Sollte am Ende auch hier Gleichstand herrschen – etwa durch drei Gelbe Karten gegen Spanien und eine gegen Deutschland am Donnerstagabend –, würde es tatsächlich zu einem Losentscheid kommen. Ein Novum wäre das übrigens nicht: Bei der WM 1990 waren Irland und die Niederlande in der Vorrundengruppe F sowohl punkt- als auch torgleich.

Am Ende gewannen die Iren den Losentscheid und trafen im Achtelfinale als Gruppenzweiter auf Rumänien, während die Niederländer als einer der besten Gruppendritten gegen Deutschland ran mussten. Die Deutschen gewannen mit 2:1 in einem hitzigen Duell, das vor allem aufgrund der Spuckattacke von Frank Rijkaard gegen Rudi Völler für Aufsehen sorgte.

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