Sport

Haben Katars Fans schon keine Lust mehr?

Nach dem WM-Auftakt-Spiel reibt sich die Fußball-Welt verwundert die Augen: Bereits zur Pause verlassen viele Zuschauer das Stadion. Statt schöner Bilder blickte die Welt auf leere Schalensitze. Unser Reporter vor Ort ist ratlos.

  • Und tschüss: 45 Minuten schlechter WM-Fußball der eigenen Mannschaft haben vielen Zuschauern offenbar gereicht.Foto: dpa/Robert Michael

    Und tschüss: 45 Minuten schlechter WM-Fußball der eigenen Mannschaft haben vielen Zuschauern offenbar gereicht.Foto: dpa/Robert Michael

  • So sah es zu Spielbeginn ausFoto: AFP/MANAN VATSYAYANA

    So sah es zu Spielbeginn ausFoto: AFP/MANAN VATSYAYANA

  • Zuschauer in bester StimmungFoto: dpa/Robert Michael

    Zuschauer in bester StimmungFoto: dpa/Robert Michael

  • Unterstützung für das eigene TeamFoto: IMAGO/PA Images/IMAGO/Nick Potts

    Unterstützung für das eigene TeamFoto: IMAGO/PA Images/IMAGO/Nick Potts

  • Dann leerten sich die RängeFoto: WITTERS/TimGroothuis

    Dann leerten sich die RängeFoto: WITTERS/TimGroothuis

  • Zur Pause gingen Zuschauer in MassenFoto: WITTERS/CharlotteWilson

    Zur Pause gingen Zuschauer in MassenFoto: WITTERS/CharlotteWilson

  • Ein irritierender Exodus der FansFoto: dpa/Tom Weller

    Ein irritierender Exodus der FansFoto: dpa/Tom Weller

  • Statt schöner Bilder sah es im Rund vor allem so ausFoto: dpa/Robert Michael

    Statt schöner Bilder sah es im Rund vor allem so ausFoto: dpa/Robert Michael

  • Ecuadors Fans waren gekommen, um zu bleibenFoto: WITTERS/TimGroothuis

    Ecuadors Fans waren gekommen, um zu bleibenFoto: WITTERS/TimGroothuis

  • Und feierten die MannschaftFoto: AFP/RAUL ARBOLEDA

    Und feierten die MannschaftFoto: AFP/RAUL ARBOLEDA

Stell dir vor, es ist WM-Auftakt - und alle laufen weg. So oder so ähnlich hat es sich tatsächlich zugetragen beim Eröffnungsmatch am Sonntagabend in der Wüste Katars. Also, nur mal kurz für das Protokoll: Da bestreitet die Fußball-Nationalmannschaft des Gastgebers gerade das erste WM-Spiel seiner Geschichte. Im eigenen Land, die Welt schaut zu. Und die Zuschauer verlassen vorzeitig das Stadion. Nicht vereinzelt und irgendwie, sondern in Massen. Nicht kurz vor Schluss, bereits zur Pause. Jedenfalls gab es nach Wiederanpfiff unzählige Lücken auf den Tribünen. Am Ende waren die Ränge des wunderschönen Al-Buyt-Stadions – 30 nördlich von Doha gelegen – ziemlich, ziemlich leer. Und das Geschehen auf dem schönen Rasen, der Auftritt der auf WM-Niveau bemitleidenswert überforderten Katarer gegen Ecuador wirkte noch trostloser als ohnehin schon.

Dies alles erinnerte den Beobachter aus Deutschland entfernt an Corona-Zeiten daheim in der Bundesliga, als die Kapazität der Stadien nur in Teilen ausgeschöpft werden durfte und die Abstände zwischen den Besuchern üppig ausfielen. Hier ein Grüppchen, da ein anderes, dazwischen viele unbenutzte Schalensitze.

Was sich am Sonntag im mehr als 60 000 Zuschauer fassenden Al-Bayt-Stadion zutrug, sah schon stark nach Flucht aus. Diejenigen, die zurück und in der Arena sitzen blieben, wunderten sich. Hatten die „Flüchtenden“ etwa so schnell die Lust an der WM verloren, um die man so gekämpft und auf die man sich angeblich doch so unbändig gefreut hatte, wie der Emir von Katar, Tamim bin Hamad Al Thani, vor dem Anpfiff nochmal freudestrahlend betont hatte? Warum derart viele Zuschauer am Sonntag so schnell und in so großer Zahl das Weite suchten, blieb unklar.

Nix war es mit den schönen Bildern

Der seltsame Zuschauer-Exodus so kurz nach der pompösen Eröffnungsshow dürfte den Verantwortlichen in Katar und den Organisatoren der Fifa nicht geschmeckt haben. Negative Schlagzeilen hat es aus ihrer Sicht vor dem umstrittenen Turnier schon zu Genüge gegeben. Mit Beginn der Weltmeisterschaft sollten endlich schöne Bilder geliefert werden. Das ist beim Auftakt, nun ja, nur in Teilen geglückt. Eines ist sicher: An den Fans aus Ecuador lag es nicht. Sie blieben bis zum Schluss und feierten ihre Mannschaft

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