Sport

Die DFB-Frauen machen Appetit auf mehr

In einer spannenden, intensiven Partie haben Deutschlands Fußballfrauen Österreich mit 2:0 besiegt – und beste Werbung in eigener Sache betrieben. In dieser Form ist der EM-Titel drin, findet Redakteur Heiko Hinrichsen.

  • Jule Brand (li.) und Spielführerin Alexandra Popp bejubeln den Sieg über Österreich, der die DFB-Frauen ins EM-Halbfinale bringt.Foto: IMAGO/Michaela Merk/IMAGO/MERK

    Jule Brand (li.) und Spielführerin Alexandra Popp bejubeln den Sieg über Österreich, der die DFB-Frauen ins EM-Halbfinale bringt.Foto: IMAGO/Michaela Merk/IMAGO/MERK

Seit dem Olympiasieg von 2016 bedeutete das Viertelfinale bei großen Turnieren stets das Aus für Deutschlands beste Fußballerinnen. Doch mit dem 2:0-Sieg über starke Österreicherinnen, der auch ein Erfolg des Einsatzwillens und des Teamgeists war, ist dieser Negativlauf nun beendet. Die DFB-Frauen stehen bei der Fußball-EM völlig verdient im Halbfinale, wo sie auf den Sieger der Partie zwischen Frankreich und dem Titelverteidiger Niederlande treffen.

Kann die deutsche Mannschaft ihre Leistung gegen die ihrerseits kämpferischen, taktisch gut eingestellten Österreicherinnen konservieren, darf das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg sogar vom neunten Europameistertitel in der Geschichte des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) träumen. Schließlich zeigte die DFB-Elf gegen den Nachbarn diverse Attribute eines echten Champions.

Bühl und Oberdorf – ein Duo sticht heraus

So agierten in einem starken deutschen Kollektiv in Linksaußen Klara Bühl und der defensiven Mittelfeldspielerin Lena Oberdorf zwei Akteurinnen sogar auf Weltklasseniveau. Zudem stimmten der Teamgedanke und auch die Moral, was etwa der Treffer der Kapitänin Alexandra Popp zum 2:0 beweist, die einen Schuss der österreichischen Torhüterin Manuel Zinsberger ins gegnerische Tor abfälschte.

Dass die deutschen Frauen technisch hochwertigen Fußball spielen können und in der Offensive die nötige Abgebrühtheit besitzen, wurde wiederum beim 1:0 deutlich. Viele Torchancen hatte die Mannschaft zuvor nicht gehabt, doch dem Treffer von Lina Magull ging letztlich eine feine Kombination über mehrere Stationen voraus.

Unterm Strich hat das deutsche Team in seinen vier EM-Partien also bislang nicht nur keinen Gegentreffer kassiert, es hat obendrein beste Werbung für den Fußball der Frauen betrieben, der in puncto Technik, Spieltempo und Taktik international ohnehin im Aufwind ist. Also steigen die TV-Einschaltquoten auch hierzulande immer weiter an. Denn das engagiert auftretende Team von Voss-Tecklenburg macht mit seiner positiven Aura und seinem beherzten Spielstil Appetit auf mehr.

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