Wegweiser

„Irgendwo gibt es eine Pfütze, in die man springen kann“

Wegweiser: Für Georg Herrmann von Team Sport Evolution Illingen machen den besonderen Reiz seiner Lieblingsrunde ins Kraichgau und die Rheinebene die vielen Badeseen entlang der Strecke aus.

  • Lieblingsstrecke Georg Herrmann Komoot

    Lieblingsstrecke Georg Herrmann Komoot

Unsere wunderschöne Region Vaihingen, in der man praktisch in der Natur steht, sobald man einen Fuß vor die Haustür gesetzt hat, lädt nicht nur zu Laufrunden ein. Auch mit dem Rennrad oder dem Mountainbike lässt sich in der Gegend hervorragend erkunden. In unserer Serie „Wegweiser“ stellen Radfahrer ihre Lieblingsstrecken vor. In Folge 11 erklärt Georg Herrmann (Team Sport Evolution Illingen), warum ihn rund 95 Prozent seiner Fahrradtrainingsfahrten ins Kraichgau führen, obwohl der Schwarzwald auch so nahe ist.

„Meine Wurzeln liegen im Kraichgau und der Rheinebene. Meine Großeltern kommen aus der Bruchsaler Gegend“, berichtet der 43-jährige Neulinger. „Außerdem lässt sich meine Lieblingsstrecke von Göbrichen über Königsbach-Stein, Weingarten nach Leimersheim an die Rheinfähre und zurück über Graben-Neudorf Bruchsal sowie Bretten jederzeit verlängern oder verkürzen. Es gibt schließlich Tage, da hat man Kackbeine, da denkt man nur: schnell wieder nach Hause. Und an anderen Tagen da läuft es. Manchmal quere ich dann auch den Rhein und fahre bis in die Pfalz.“

Doch es gibt noch einen gewichtigeren Grund, warum es den Prozesstechniker bei einem Automotive-Zulieferer in Pforzheim immer wieder von seinem Wohnort eher nach Nordwesten statt nach Süden zieht. „Wenn es sehr heiß ist, findet man irgendwo immer eine Pfütze – sprich einen See –, in den man reinspringen kann, um sich etwas abzukühlen. Das macht auch den Reiz dieser Tour aus“, erzählt Herrmann.

Herrmann hat Schwimmen im Freiwasser schon immer dem im Bad vorgezogen

Das Schwimmen im Freiwasser hat der Vorsitzende des Ausdauersportvereins Team Sport Evolution Illingen dem Schwimmtraining in einem Frei- oder Hallenbad vorgezogen. „Die Kachelzählerei, wenn man Bahnen in einem Bad zieht, habe ich noch nie gemocht“, berichtet er. Dennoch war die Disziplin Schwimmen genau die, die ihn unter anderem vom Triathlon abgehalten hat. „Ich bin kein guter Schwimmer“, erklärt er. Doch nachdem die Umfänge beim Laufen so groß geworden waren, „dass es langsam langweilig wurde, haben mich alle bei Team Sport Evolution bearbeitet, ich solle mal Triathlon ausprobieren“, erinnert er sich.

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Doch just zu der Zeit – so vor rund 15 Jahren – war der Neulinger mit einer Frau liiert, die vom Schwimmen kam. „So konnte zwar nicht Radfahren oder Laufen. Aber im Wasser war sie wie ein Torpedo. Das war eine Sensation“, erklärt Herrmann. „Sie hat mich ein Jahr lang im Wasser getriezt.

Schnell war die Lust am Triathlon geweckt. „Zu Beginn war das Ziel aber für die Schwimmdisziplin: gesund und fit aus dem Wasser zu kommen. Dann fängt der Wettkampf an“, erzählt der 43-Jährige. „Und ich hatte oft den Gedanken: Das ist mein letzter Triathlon. Denn ich habe immer viel Wasser geschluckt. Von denen vor mir wurde ich ins Gesicht getreten. Und von denen hinter mir wurde mir auf die Beine geschlagen.“

Das Schwimmen ist auch heute noch Herrmanns Hassdisziplin. „Wenn man Profis glauben soll, dann sollte man 25 Kilometern pro Woche schwimmen“, berichtet der Neulinger. „Ich bin aber nur maximal fünf Kilometer wöchentlich im Wasser. Und das kostet mich schon zweieinhalb Stunden.“

Radtraining steht bei Herrmann bis zu fünf Mal in der Woche auf dem Programm

Viel lieber und auch öfter ist Herrmann auf dem Rad unterwegs. Drei bis vier Mal in der Woche schwingt er sich in den Sattel. „Im Sommer bei gutem Wetter auch mal noch ein fünftes Mal“, erklärt er. Allerdings nicht bei schlechtem Wetter. „Ich fahre nie bei Nässe los. Da bin ich etwas eigen“, berichtet der 43-Jährige. „Dann mache ich sogar alternativ Grundlagentraining im Hallenbad.“

Im Sattel versucht sich der Neulinger, so gut es geht, vom Verkehr fernzuhalten. „Wenn ich normal arbeite, komme ich so ab 16 oder 16.30 Uhr los – also im Berufsverkehr“, berichtet Herrmann. „Ich versuche aber, möglichst Nebenstraßen zu fahren, auf denen nicht so viel los ist. Denn mit dem Verkehr wird es immer schlimmer. Manche Autofahrer denken, sie sind alleine auf der Straße unterwegs. Erst vor rund drei Wochen wurde ein Kollege, mit dem ich unterwegs war, von einem Autofahrer abgeräumt. Nur, weil wir hintereinander gefahren sind, konnte ich noch rechtzeitig abbremsen. Er hatte dagegen eine gebrochene Rippe und Prellungen. Außerdem war sein Rad Matsch.“ Doch auch die Hobbyradsportler und Triathleten sind nicht immer Heilige im Sattel. „Auch ich bin auf der Straße kein Lamm“, erklärt Herrmann. „Aber als Radfahrer bist du einfach der Schwächere.“

Wegweiser: Alle Lieblingsstrecken gibt es auf Komoot

Über den kostenlosen Routenplaner Komoot stellt die Sportredaktion der Vaihinger Kreiszeitung auf ihrem Account „VKZ“ alle Lauf- und Fahrradstrecken ihrer Serie „Wegweiser“ online zur Verfügung. Daraus ergibt sich ein Netz über das gesamte Verbreitungsgebiet – und auch darüber hinaus. Alle Lauf- und Radstrecken finden Sie hier.

Sie haben auch eine Lieblingsstrecke, die Sie gerne zeigen möchten? Dann melden Sie sich in unserer Sportredaktion per Mail an sport@vkz.de.

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