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Weltklimarat legt am Montag Abschlussbericht vor

Rund 600 Wissenschaftler und Politiker haben sich auf einen Abschlussbericht zur Beurteilung des aktuellen Klimawandels geeinigt. Derweil werden die Auswirkungen der Erwärmung vielerorts sichtbar.

  • Der Eisbär im Franz-Josef-Land wurde 2021 fotografiert. (Archivbild)Foto: AFP/EKATERINA ANISIMOVA

    Der Eisbär im Franz-Josef-Land wurde 2021 fotografiert. (Archivbild)Foto: AFP/EKATERINA ANISIMOVA

  • Elefanten in China sind wegen des Klimawandels über 500 Kilometer von ihrem natürlichen Wohnraum weggewandert und ruhen sich aus.Foto: AFP/-

    Elefanten in China sind wegen des Klimawandels über 500 Kilometer von ihrem natürlichen Wohnraum weggewandert und ruhen sich aus.Foto: AFP/-

  • Im National Forest in Los Angeles County in Kalifornien dauerte das sogenannte „Bobcat Fire“ über drei Monate an.Foto: AFP/KYLE GRILLOT

    Im National Forest in Los Angeles County in Kalifornien dauerte das sogenannte „Bobcat Fire“ über drei Monate an.Foto: AFP/KYLE GRILLOT

  • Ein Alligator liegt verendet auf der Naturstraße Transpantaneira in Brasilien.Foto: AFP/MAURO PIMENTEL

    Ein Alligator liegt verendet auf der Naturstraße Transpantaneira in Brasilien.Foto: AFP/MAURO PIMENTEL

  • Auch das eine Folge des Klimawandels: Im Los Glaciares National Park in Argentinien bricht ein Stück des Perito Moreno Gletschers ab.Foto: AFP/WALTER DIAZ

    Auch das eine Folge des Klimawandels: Im Los Glaciares National Park in Argentinien bricht ein Stück des Perito Moreno Gletschers ab.Foto: AFP/WALTER DIAZ

  • Schafe grasen in Nordengland, während  Rauch in Folge eines Moorfeuers beim Marsden Moor erneut aufkeimt.Foto: AFP/OLI SCARFF

    Schafe grasen in Nordengland, während Rauch in Folge eines Moorfeuers beim Marsden Moor erneut aufkeimt.Foto: AFP/OLI SCARFF

  • Hier macht sich ein ausgehungerter Eisbär an der Küste der norwegischen Insel Spitzbergen auf die Suche nach Beute.Foto: AFP/OLIVIER MORIN

    Hier macht sich ein ausgehungerter Eisbär an der Küste der norwegischen Insel Spitzbergen auf die Suche nach Beute.Foto: AFP/OLIVIER MORIN

  • Das obere Bild zeigt den Rhonegletscher im Jahr 2015, das untere Bild zeigt den Gletscher an der selben Stelle drei Jahre später.Foto: AFP/FABRICE COFFRINI

    Das obere Bild zeigt den Rhonegletscher im Jahr 2015, das untere Bild zeigt den Gletscher an der selben Stelle drei Jahre später.Foto: AFP/FABRICE COFFRINI

  • Ein toter Fisch liegt im ausgetrockneten Flussbett des Doubs in Maisons-du-Bois-Lièvremont in Ostfrankreich.Foto: AFP/SEBASTIEN BOZON

    Ein toter Fisch liegt im ausgetrockneten Flussbett des Doubs in Maisons-du-Bois-Lièvremont in Ostfrankreich.Foto: AFP/SEBASTIEN BOZON

  • Dieses Foto zeigt einen Mann vor einem Feuer, das illegalerweise auf einem Maisfeld in der Nähe des Regenwalds in Brasilien gelegt wurde.Foto: AFP/CARL DE SOUZA

    Dieses Foto zeigt einen Mann vor einem Feuer, das illegalerweise auf einem Maisfeld in der Nähe des Regenwalds in Brasilien gelegt wurde.Foto: AFP/CARL DE SOUZA

  • In der Nähe des indischen Ajmer ist ein See fast komplett ausgetrocknet.Foto: AFP/HIMANSHU SHARMA

    In der Nähe des indischen Ajmer ist ein See fast komplett ausgetrocknet.Foto: AFP/HIMANSHU SHARMA

  • Arbeiter bedecken mit einer weißen Decke Schnee der letzen Saison auf dem Glacier 3000 in der Schweiz, um ihn vor dem Schmelzen zu schützen.Foto: AFP/FABRICE COFFRINI

    Arbeiter bedecken mit einer weißen Decke Schnee der letzen Saison auf dem Glacier 3000 in der Schweiz, um ihn vor dem Schmelzen zu schützen.Foto: AFP/FABRICE COFFRINI

  • An der Küste bei Kulusuk, einer Siedlung auf einer Insel Grönlands, treiben Eisberge vorbei.Foto: AFP/JONATHAN NACKSTRAND

    An der Küste bei Kulusuk, einer Siedlung auf einer Insel Grönlands, treiben Eisberge vorbei.Foto: AFP/JONATHAN NACKSTRAND

  • Belugawale schwimmen im trüben Wasser des Churchill Rivers in Nordkanada.Foto: AFP/OLIVIER MORIN

    Belugawale schwimmen im trüben Wasser des Churchill Rivers in Nordkanada.Foto: AFP/OLIVIER MORIN

  • Auch das ein bekannter Anblick: Ein großes Feuer wütet im Amazonas Regenwald südlich von Novo Progresso in Brasilien.Foto: AFP/CARL DE SOUZA

    Auch das ein bekannter Anblick: Ein großes Feuer wütet im Amazonas Regenwald südlich von Novo Progresso in Brasilien.Foto: AFP/CARL DE SOUZA

Nach intensiven Verhandlungen hat sich der Weltklimarat am Sonntag auf seinen Synthesebericht über den Klimawandel verständigt. Mehr als 600 Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Politik haben seit vergangenen Montag Zeile für Zeile des Dokuments erörtert. Die Beratungen hätten schon Freitag enden sollen, dauerten aber bis Sonntagabend. Der Bericht wird am Montag um 14.00 Uhr in Interlaken in der Schweiz vorgestellt.

Der Synthesebericht ist eine der Grundlagen für kommende Klimaverhandlungen, deshalb haben Regierungen klare Interessen, was sie darin betont sehen wollen und was nicht. Es handelt sich um das Abschlussdokument des 6. Sachstandszyklus des Weltklimarats (IPCC). In dem Zyklus sind seit 2018 sechs Einzelberichte erschienen. Es soll alle Erkenntnisse zusammenfassen und pointiert präsentieren. Die nächsten IPCC-Berichte sind in fünf bis sieben Jahren zu erwarten.

Ziel: Erwärmung um weniger als zwei Grad Celsius

Das sind die wichtigsten Inhalte des Berichts: der Klimawandel schreitet rascher voran als erwartet und die bisherigen Klimaschutzmaßnahmen reichen bei Weitem nicht aus, um die Erwärmung auf 1,5 oder zumindest auf weniger als 2 Grad über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Ärmere Länder brauchen viel mehr finanzielle Unterstützung, um klimaschädliche Emissionen zu vermeiden und sich für die bereits stark gestiegenen Risiken von Dürren, Hitzewellen und Überschwemmungen zu wappnen.

„Was darin steht, ist wissenschaftlich gesetzt, das wird nicht mehr in Frage gestellt“, sagte Jochem Marotzke, der Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg, der Deutschen Presse-Agentur. „Was daraus gemacht wird, ist eine andere Frage.“ Marotzke hat an mehreren Berichten des Weltklimarats mitgewirkt, ist aber an diesem Bericht nicht beteiligt. Er ist nach eigenen Angaben pessimistisch, dass die Regierungen nun tun, was dringend nötig ist. Das bedeutet, die Emissionen schnell massiv zu senken. „Die Haltung ist oft: warum soll ich mich anstrengen, wenn andere es nicht tun?“ Das sei aber fatal. „Das ist ein extrem schweres Kooperationsproblem.“

Der Weltklimarat ist eine zwischenstaatliche Einrichtung mit Vertretern der 195 Mitgliedsländer. Er beauftragt die Wissenschaft, circa alle sieben Jahre sämtliche Erkenntnisse zum Klimawandel zusammenzutragen. Der nächste Zyklus beginnt im Sommer.

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