Panorama

Der Traum vom friedvollen Landhaus

In dem Buch „Mein Refugium auf dem Land“ berichten Paare und Familien, wie sie von Städtern zu Landeiern wurden. Sie zeigen ihre perfekt eingerichteten Häuser und verschweigen dabei die Schattenseiten des Landlebens nicht.

  • Idyll in Österreich: Eine Familie    aus Wien hat sich in Weingraben, einem kleinen Ort im mittleren Burgenlandsüdlich von Wien, ein Zuhause auf dem Land  geschaffen.Foto: Callwey Verlag/Yuri Troy

    Idyll in Österreich: Eine Familie aus Wien hat sich in Weingraben, einem kleinen Ort im mittleren Burgenlandsüdlich von Wien, ein Zuhause auf dem Land geschaffen.Foto: Callwey Verlag/Yuri Troy

  • Schnörkellos natürlich: In der  Einbauküche in dem Haus in  Weingraben dominiert die Weißtanne als Lieblingsmaterial der Hausherren Familie Schneider.Foto: Callwey/Yuri Troy

    Schnörkellos natürlich: In der Einbauküche in dem Haus in Weingraben dominiert die Weißtanne als Lieblingsmaterial der Hausherren Familie Schneider.Foto: Callwey/Yuri Troy

  • Ein Anwesen auf dem Land mit Tieren: auch  Ziege genießt das Leben auf dem Grundstück der Familie Lambotte in der Normandie in Frankreich.Foto: Callwey Verlag/Alexandra Meurant

    Ein Anwesen auf dem Land mit Tieren: auch Ziege genießt das Leben auf dem Grundstück der Familie Lambotte in der Normandie in Frankreich.Foto: Callwey Verlag/Alexandra Meurant

  • Schöner alter Holzboden, geschmackvolle Einrichtung (samt altem TV und lebensgroßer Playmobilfigur) und ein Blick hinaus ins Grüne – so sieht es bei der Familie Lambotte daheim aus.Foto: Callwey Verlag/Alexandra Meurant

    Schöner alter Holzboden, geschmackvolle Einrichtung (samt altem TV und lebensgroßer Playmobilfigur) und ein Blick hinaus ins Grüne – so sieht es bei der Familie Lambotte daheim aus.Foto: Callwey Verlag/Alexandra Meurant

  • Französisches Landleben in einem Anwesen in der Nähe von Fontainebleau. Die Bewohner stammen aus einer französischen Künstlerfamilie. Laurence Schneider kennt das Haus schon seit Kindheitstagen und hat es gekauft. Und  . .  .Foto: Callwey Verlag/Alexandra Meurant

    Französisches Landleben in einem Anwesen in der Nähe von Fontainebleau. Die Bewohner stammen aus einer französischen Künstlerfamilie. Laurence Schneider kennt das Haus schon seit Kindheitstagen und hat es gekauft. Und . . .Foto: Callwey Verlag/Alexandra Meurant

  • . . . zelebriert die Liebe zur Natur auch im Inneren des Hauses.Foto: Callwey Verlag/Alexandra Meurant

    . . . zelebriert die Liebe zur Natur auch im Inneren des Hauses.Foto: Callwey Verlag/Alexandra Meurant

  • Schlichter Essbereich mit einem Holztisch und Postkartenblick auf  den Garten. Die Mailänderin Mercedes Prosperi hat sich aus dem Norden Italiens verabschiedet und  lebt  mit ihrer Familie in Apulien, wo das Meer nie sehr weit ist.Foto: Callwey/Alexandra Meurant

    Schlichter Essbereich mit einem Holztisch und Postkartenblick auf den Garten. Die Mailänderin Mercedes Prosperi hat sich aus dem Norden Italiens verabschiedet und lebt mit ihrer Familie in Apulien, wo das Meer nie sehr weit ist.Foto: Callwey/Alexandra Meurant

  • Schon Goethe gefiel es hier, als er  Ende des 18. Jahrhunderts durch die Gotthardregion fuhr. Das Urserntal im Kanton Uri am Fuße des Gotthardpasses gehört zu den eindrucksvollsten Hochtälern der Schweiz. Andermatt liegt auf 1444 Metern Höhe . Hier hat sich Caroline Groszer niedergelassen.Foto: Callwey Verlag/Alexandra Meurant

    Schon Goethe gefiel es hier, als er Ende des 18. Jahrhunderts durch die Gotthardregion fuhr. Das Urserntal im Kanton Uri am Fuße des Gotthardpasses gehört zu den eindrucksvollsten Hochtälern der Schweiz. Andermatt liegt auf 1444 Metern Höhe . Hier hat sich Caroline Groszer niedergelassen.Foto: Callwey Verlag/Alexandra Meurant

  • Und so rustikal behaglich schaut es da aus: Einblick in das Esszimmer von Caroline Groszer in der Schweiz.Foto: Callwey Verlag/Alexandra Meurant

    Und so rustikal behaglich schaut es da aus: Einblick in das Esszimmer von Caroline Groszer in der Schweiz.Foto: Callwey Verlag/Alexandra Meurant

  • Picknick im Grünen, Spielwiese und  Platz zum Schaukeln: So sieht sie aus, die Idealvorstellung vom Leben auf dem Land. Verwirklicht wurde sie von der Familie Ségolène und Alexis de Bernis im Aubrac in Frankreich, in der Gegend führt auch ein Pilgerweg vorbei. Und . . .Foto: Callwey Verlag/Alexandra Meurant

    Picknick im Grünen, Spielwiese und Platz zum Schaukeln: So sieht sie aus, die Idealvorstellung vom Leben auf dem Land. Verwirklicht wurde sie von der Familie Ségolène und Alexis de Bernis im Aubrac in Frankreich, in der Gegend führt auch ein Pilgerweg vorbei. Und . . .Foto: Callwey Verlag/Alexandra Meurant

  • . . . das Titelbild zeigt das über 500 Jahre alte Steinhaus im Aubrac. Alle Bilder stammen aus dem Bildband „Mein Refugium auf dem Land“ aus dem Callwey Verlag, das Buch  ist wunderbar zum Träumen vom Idyll auf dem Land geeignet.Foto: Callwey Verlag/Alexandra Meurant

    . . . das Titelbild zeigt das über 500 Jahre alte Steinhaus im Aubrac. Alle Bilder stammen aus dem Bildband „Mein Refugium auf dem Land“ aus dem Callwey Verlag, das Buch ist wunderbar zum Träumen vom Idyll auf dem Land geeignet.Foto: Callwey Verlag/Alexandra Meurant

Ihre Familie und alle Freunde haben Cécile und Julien Lambotte für verrückt erklärt, als diese haufenweise Ratgeber über Gemüseanbau, Hühnerhaltung und Selbstversorgung gekauft haben. Das Ehepaar hat mit seinen drei Kindern Paris verlassen und ist aufs Land gezogen – ein großer Schritt, zu dem mittlerweile sogar die Politik rät.

Wegen der Wohnungsnot in großen Städten wie Stuttgart wollen die Bundesbauministerin Klara Geywitz und der Deutsche Städte- und Gemeindebund möglichst viele Städter in freie Wohnungen auf dem Land bekommen. Dafür wolle die Regierung das Leben auf dem Land einfacher machen.

Die Ministerin sprach kürzlich von Verbesserungen beim öffentlichen Nahverkehr und der Digitalisierung sowie eine stärkere Verbreitung des Homeoffice. Würden dann mehr Menschen aufs Land ziehen, wäre der Wohnungsmarkt in den Städten entlastet. Wie sie dort Arbeit finden, was mit Freunden und Familie passiert, wenn man hunderte Kilometer weit weg zieht, darüber lässt sich die Politikerin nicht aus.

Das Buch „Mein Refugium auf dem Land – Vom Traum zur Wirklichkeit“ von Doris Barbier-Neumeister handelt indes von Menschen, die genau das getan haben: ihre Wohnung in der Großstadt aufgeben, raus aufs Land ziehen.

Raus aufs Land

Wohlgemerkt keine Wohnung, sondern ein Haus und meistens eher eine Villa – also nichts, womit man wirklich Geld sparen könnte. In dem Buch geht es eher um das Lebensgefühl, das Menschen mit dem Dasein jenseits der Städte verbinden, um Idylle und nicht um praktische Lösungen für Wohnungsnot und teure Mieten.

Auf rund 200 Seiten erzählt Doris Barbier-Neumeister die Geschichte von 19 Familien und Paaren. Da ist zum Beispiel Mercedes Prosperi, die seit 20 Jahren in Apulien in Süditalien lebt – mit ihrer Familie und Pferden, Kühen, Hunden, Katzen und Enten. Ihr Schlafzimmer ist ein ehemaliger Pferdestall.

Und da ist Caroline Groszer, die im Skiurlaub mal eben ein Haus gekauft hat. „Ich hätte genauso gut ein T-Shirt kaufen können“, sagt sie im Buch. Ihr Refugium befindet sich in Andermatt, einem Schweizer Dorf. Groszer hat es renovieren lassen und nutzt es heute als Ferienhaus.

Möbel nach Maß statt von der Stange

Die großen Bilder in dem Buch, das im Callwey Verlag erschienen ist, vermitteln Ruhe und Geborgenheit. Die Texte sind kurz gehalten und übersichtlich gestaltet. Romantisch und modern eingerichtete Häuser aus Österreich, der Schweiz, Italien, Frankreich und Spanien sind in dem Band zu finden, außerdem gibt die Autorin Tipps für den Weg zum eigenen Landhaus.

In einem kleinen Serviceteil kann sich der Leser über den Hauskauf im Ausland informieren. Demnach ist es beispielsweise besonders wichtig, jemanden zu haben, der sich in der Gegend und mit dem Immobilienmarkt richtig gut auskennt. Sogenannte Homehunter seien dabei die bessere Wahl als Immobilienmakler, weil sie mit mehreren lokalen Agenturen zusammenarbeiten und einen breiteren Überblick haben.

In einem weiteren Kapitel klärt die Autorin darüber auf, wie echter Landhaus-Charme in die Immobilie kommt. Dabei werden recycelte und natürliche Materialien zur Einrichtung empfohlen. Für den besonderen Wow-Effekt sollte man außerdem Möbel nach Maß anfertigen lassen statt sie von der Stange zu kaufen, so die Empfehlung. Instagramtaugliches Landleben muss man sich leisten können.

Das Landleben bedeutet auch viel Arbeit

Auf dem Land kann es sich schon mal anfühlen, als wäre man das ganze Jahr über im Urlaub. So berichten es Cécile und Julien Lambotte, die selbst nur zwei Tage im Jahr ihr Anwesen verlassen. Das hat aber auch einen anderen Grund – das Buch verschweigt nicht, dass das Leben auf dem Land auch eine gute Portion Arbeit bedeutet. Denn viel mehr als zwei Tage Urlaub können sich die Lambottes gar nicht leisten: die Ziegen müssen gemolken und die Hühner gefüttert werden. Das Leben steht eben auch auf dem Land nicht still.

Info

Buch
Doris Barbier-Neumeister: Mein Refugium auf dem Land – vom Traum zur Wirklichkeit. Fotos von Alexandra Meurant. Callwey-Verlag. 208 Seiten, ca. 200 Fotos. 45 Euro. www.callwey.de

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