Kultur

Einfach mal dagegen halten

Tiefer blicken lässt die Kunst in der Region Stuttgart auch an diesem Wochenende. Führungen, Vorträge und Begegnungen nähern sich unter anderen dem bedrohten Kunstwerk Welt.

  • Simone Westerwinter beteiligt sich an einer Schau des Esslinger KunstvereinsFoto: Jeanette Bak/Jeanette Bak

    Simone Westerwinter beteiligt sich an einer Schau des Esslinger KunstvereinsFoto: Jeanette Bak/Jeanette Bak

Beobachter der eine, Macher der andere – Typologisch mögen der Fotograf Olaf Otto Becker (geboren 1959 in Travemünde) und der Holzbildhauer Ernst Gamperl (geboren 1965 in München) höchst unterschiedlich sein.

Was sie aber verbindet, ist der Drang, Natur unmittelbar zu spüren – auch, um deren Gefährdung deutlich zu machen. „Dialog mit der Natur“ ist ihre gemeinsame Ausstellung in der Galerie Abt Art in Stuttgart-Möhringen (Rembrandtstraße 18) überschrieben, und an diesem Samstag, 10. Dezember, erläutern Becker und Gamperl in der Galerie inmitten ihrer Werke, was sie mit diesem Dialog meinen. Beginn ist um 18 Uhr, die Galerie ist von 16 Uhr an geöffnet. Galeristin Karin Abt-Straubinger bittet um Anmeldung unter info@abtart.com.

Seltenes von Stöhrer

Eine ganz andere künstlerische Welt wartet in der Fritz und Hildegard Ruoff-Stiftung in Nürtingen (Schellingstraße 12) auf ihr Publikum. Schnell, wild, zärtlich, ungestüm, aufgeladen mit Literatur und Musik – Der Maler Walter Stöhrer (1937-2000) gilt zugleich als Vater der Neuen Wilden der späten 1970er Jahre und als der große Einzelgänger in der Deutschen Kunst nach 1960.

Über die Kooperation mit der Stöhrer Stiftung in Berlin und Scholderup sowie den Galerien Schlichtenmaier in Stuttgart und Klaus Gerrit Friese in Berlin kann die Schau „Das Beben Schönheit“ mit seltenen Werken überraschen. Um 11 Uhr gibt es an diesem Sonntag, 11. Dezember, eine Führung, die vor allem der „verschlingenden“ Arbeitsweise Stöhrers gilt.

„Habitat“ vor den Wagenhallen

Auch an diesem Samstag, 10. Dezember, geht es um ein Verschlingen – wie aber schon bei Olaf Otto Becker um das Verschlingen von Natur. Mehr noch aber um die Frage einer Koexistenz zwischen Mensch und Natur. Noch Theater? Eher Performance? Schon Installationskunst? Als transdisziplinäre, performative Produktion sieht das Bureau Baubotanik seine Konzeptionen, die über das Theater Rampe in breiter Allianz in den „Künstler*innengarten des Kunstverein Wagenhalle“ in Stuttgart (Innerer Nordbahnhof 1) getragen werden. Der Titel hier: „Habitat“. Beginn an diesem Samstag ist um 14.30 Uhr.

Konferenz der Tiere

Bereits an diesem Freitag, 9. Dezember, wird in der Villa Merkel in Esslingen (Pulverwiesen 25) das jüngste Gastspiel des Kunstvereins Esslingen eröffnet. „Ähnlich aber anders“ „thematisiert und präsentiert Denkräume zwischen verschiedenen und verwandten künstlerischen Ansätzen“.

Arbeiten von 23 Künstlerinnen und Künstlern sind bis zum 20. Januar 2023 zu sehen – mit dabei sind etwa Platino, Marc Dittrich, Simone Westerwinter und Sara Focke Levin. Damit nicht genug: Als „Ausstellung in der Ausstellung“ lockt das Projekt „Die Konferenz der Tiere“. Versprochen wird eine „faunisch-artistischen Wesensschau“ mit Arbeiten unter anderen von Sinje Dillenkofer, Matthias Kunisch und Stücken aus der zoologischen Sammlung des Carl-Schweizer-Museums in Murrhardt.

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