Kultur

Das Publikum feiert wieder

Minutenlanger Beifall und Jubel – die Wiederaufnahme von Jiří Kyliáns „One of a kind“ macht deutlich: Stuttgart liebt sein Ballett auch dann, wenn es scheinbar schwierig wird.

  • Rocio Aleman begeisterte das PublikumFoto: Stuttgarter Ballett/Roman Novitzky

    Rocio Aleman begeisterte das PublikumFoto: Stuttgarter Ballett/Roman Novitzky

  • Jiří Kylián hat „One of a kind“ 1998 geschaffenFoto: Montpellier Danse/Montpellier Danse

    Jiří Kylián hat „One of a kind“ 1998 geschaffenFoto: Montpellier Danse/Montpellier Danse

  • Impulse auf der Bühne: Francis Gouton und sein VioloncelloFoto: Schlossakademie/Schlossakademie

    Impulse auf der Bühne: Francis Gouton und sein VioloncelloFoto: Schlossakademie/Schlossakademie

  • 2019 in Stuttgart erstaufgeführt ist „One of a kind“ jetzt wieder zu sehen – hier mit Martí Fernández PaixàFoto: © Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett/© Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett

    2019 in Stuttgart erstaufgeführt ist „One of a kind“ jetzt wieder zu sehen – hier mit Martí Fernández PaixàFoto: © Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett/© Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett

  • Im Duett: Elisa Badenes und  Matteo MicciniFoto: © Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett/© Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett

    Im Duett: Elisa Badenes und Matteo MicciniFoto: © Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett/© Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett

  • Starkes Quartett: Vittoria Girelli, Mackenzie Brown, Alessandro Giaquinto, Timoor AfsharFoto: © Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett/© Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett

    Starkes Quartett: Vittoria Girelli, Mackenzie Brown, Alessandro Giaquinto, Timoor AfsharFoto: © Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett/© Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett

  • Beeindruckendes Zusammenspiel: ....Foto: © Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett/© Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett

    Beeindruckendes Zusammenspiel: ....Foto: © Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett/© Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett

  • .... Rocio Aleman und  Jason ReillyFoto: © Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett/© Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett

    .... Rocio Aleman und Jason ReillyFoto: © Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett/© Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett

  • Auch am Freitagabend im Höhenflug: Alessandro GiaquintoFoto: © Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett/© Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett

    Auch am Freitagabend im Höhenflug: Alessandro GiaquintoFoto: © Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett/© Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett

  • Tanz wird Linienspiel  – bei Fabio AdorisioFoto: © Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett/© Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett

    Tanz wird Linienspiel – bei Fabio AdorisioFoto: © Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett/© Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett

  • Großartige Souveränität; Agnes Su und Friedemann VogelFoto: © Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett/© Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett

    Großartige Souveränität; Agnes Su und Friedemann VogelFoto: © Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett/© Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett

  • Wohl dosierte Kraft: Daiana Ruiz und  Clemens FröhlichFoto: © Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett/© Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett

    Wohl dosierte Kraft: Daiana Ruiz und Clemens FröhlichFoto: © Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett/© Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett

  • Füreinander im Miteinander als „One of a kind“-Botschaft: Agnes Su und Friedemann VogelFoto: © Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett/© Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett

    Füreinander im Miteinander als „One of a kind“-Botschaft: Agnes Su und Friedemann VogelFoto: © Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett/© Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett

  • Höchste Intensität bis in die Schlusssekunde: Rocio AlemanFoto: © Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett/© Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett

    Höchste Intensität bis in die Schlusssekunde: Rocio AlemanFoto: © Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett/© Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett

  • Vom Publikum gefeiert: Stuttgarter BallettFoto: © Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett/© Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett

    Vom Publikum gefeiert: Stuttgarter BallettFoto: © Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett/© Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett

Nach zwei Stunden der Wiederaufnahme von Jiří Kyliáns 1998 uraufgeführtem und 2019 in Stuttgart in Deutschland erstaufgeführtem abendfüllenden Ballett „One of a kind“ sind die 1400 Menschen im Opernhaus Stuttgart am Freitagabend in Freude vereint. Beifall und Jubel für das Stuttgarter Ballett haben etwas Befreiendes – gerade so, als wollte das Publikum nicht nur die letzten Pandemie-Geister vertreiben, sondern vor allem das Ideal der individuellen Freiheit feiern. Eben diese ist ja das Thema des zum 150. Geburtstag der niederländischen Verfassung entstandenen Stücks. Und eben diese ist selbst in Europa mehr denn je in Gefahr.

Rocio Aleman begeistert beim Rollendebüt

„Vom Werden und Vergehen und der Fragilität einer Existenz wird hier in drei Kapiteln über immer neue Begegnungen so abstrakt erzählt, dass der Zugang zu diesem Stück nicht leicht fällt“, schrieb unsere Kritikerin zur Stuttgarter Erstaufführung vor vier Jahren. Und so wie 1998 Miriam Kacerova macht nun Rocio Aleman (bei ihrem Rollendebüt) den Abend zu ihrem, getragen, beflügelt, befeuert von der Hochpräzision aller Beteiligten. Es ist aber auch der Abend von Jason Reilly – übergenau fast seine Bewegungen, auf den Punkt seine Präsenz. „Akt I“ nutzt zudem Vittoria Girelli, um unvermittelt fast auf sich aufmerksam zu machen. Nicht weniger Alessandro Giaquinto in „Akt II“.

Natürlich aber steht vor, hinter und neben aller herausragenden tänzerischen Leistung auch die musikalische – Francis Gouton am Violoncello scheint förmlich in die Schritte und Bewegungen hineinzuhorchen. Bei aller Komplexität auch der Musik bleibt Gouton doch immer begeisterter und so begeisternder Partner der Tänzerinnen und Tänzer.

Fest für die Freiheit

Viele Minuten Beifall und Begeisterungsrufe aus dem Publikum – strahlende und selbst dankbar überrascht wirkende Akteure auf der Bühne: Das Stuttgarter Ballett und seine Fans machen einem Jiří Kyliáns „One of a kind“ auf ganz eigene Weise leicht. Eine schönere Bestätigung für die freiheitliche Gesellschaft kann es kaum geben.

Weitere Termine: 20., 25. und 26. März – jeweils um 19 Uhr. Es gibt noch Restkarten.

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